Insgesamt nicht schlecht, aber noch Luft nach oben
"Totenblass“ ist der erste Band der Fuchs und Schuhmann Reihe von Frederic Hecker.
Eine Reihe, die ich vielleicht so niemals entdeckt hätte.
Der Schreibstil des Autors ist absolut einnehmend und durchaus ...
"Totenblass“ ist der erste Band der Fuchs und Schuhmann Reihe von Frederic Hecker.
Eine Reihe, die ich vielleicht so niemals entdeckt hätte.
Der Schreibstil des Autors ist absolut einnehmend und durchaus fesselnd.
Die Atmosphäre sehr beklemmend.
Im Fokus stehen hier die Ermittler Joachim Fuchs und Lara Schuhmann.
Ein Ermittlerduo, das es mir nicht unbedingt einfach gemacht hat. Bei Joachim Fuchs baut man dabei die meiste Verbindung auf. Der Autor beleuchtet dabei auch etwas seinen Hintergrund, was ich recht interessant fand.
Zudem hat er einfach eine tolle Art an sich. Er hat seine eigenen Methoden und stößt dabei nicht immer auf Gegenliebe, was ihn schnell mal ins Abseits manövriert.
Lara blieb mir dagegen seltsam fremd, ich wusste nie wirklich, was ich von ihr halten sollte.
Mal läuft sie auf Kurs, dann bricht sie wieder völlig unkontrolliert aus. Mir hat leider etwas mehr Dynamik bei den beiden gefehlt, so scheint jeder sein eigenes Ding zu machen.
Die Perspektiven erfolgen dabei aus unterschiedlicher Sicht.
So wurden die Opfer sehr gut charakterisiert und menschlich nähergebracht. Was mir ausnehmend gut gefallen hat.
Der Täter dagegen ist wie ein Schatten.
Er agiert sehr skrupellos und koordiniert.
Er scheint sehr intelligent und Schwachstellen sucht man vergeblich.
Richtig greifbar wurde er aber nie.
Der Einstieg hat mir unfassbar gut gefallen.
Es hat anfangs unglaublich Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Zumal man schnell auch Emotionen den Opfern gegenüber entwickelt.
Man spürt diese Verzweiflung und Angst wirklich unglaublich tief. Diesen Schock, dieses Ohnmachtsgefühl.
Zudem scheint sich der Fall auch rasant weiterzuentwickeln.
Man weiß nicht, in welche Richtung alles laufen wird, ist aber trotzdem sehr nervenaufreibend und intensiv.
Im Mittelteil lässt es jedoch erheblich nach. Natürlich gibt es auch hier Ansätze, die alles auf eine neue Ebene heben, aber es wird auch viel detaillierter, als unbedingt nötig. Wodurch der Lesefluss leider nicht immer gegeben ist.
Zudem wird es sehr medizinisch und auch die Ermittlungen sind sehr detailliert. Wissen, das nicht unbedingt nötig ist.
Mir persönlich hat noch etwas mehr Tiefe und Substanz beim Hintergrund gefehlt, so wirkte es nur bedingt nachvollziehbar.
Erst am Ende kommt wieder richtig Schwung rein ,das Adrenalin tobt durch die Adern und dabei gelingen ihm auch äußerst gute Wendungen. Das Ende ist zwar absolut genial, lässt mich jedoch auch etwas ins Grübeln kommen.
Insgesamt ein guter Einstieg in diese Reihe, mit einer richtig guten Idee dahinter, leider ist es oftmals zu detailliert, da hätte man deutlich kürzen und das Tempo somit anziehen können.
Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf Band 2.
Fazit:
Mit „Totenblass“ gelingt Frederic Hecker ein guter Auftakt der Fuchs und Schuhmann Reihe.
Ein sehr starker Start, der leider im Mittelteil etwas abfällt, um dann wieder rasant anzusteigen.
Insgesamt nicht schlecht, aber noch Luft nach oben.
Ich bin gespannt auf Band 2.