Cover-Bild Der kleine Philosoph
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 231
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783608503500
Frédéric Lenoir

Der kleine Philosoph

Wie Kinder denken
Antje Peter (Übersetzer)

Philosophieren ermöglicht kreatives Denken und eigenständiges Urteilen. In zahllosen Workshops hat Frédéric Lenoir Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren angeleitet, sich über existentielle Themen wie Glück, Liebe oder den Sinn des Lebens auszutauschen – mit überwältigendem Erfolg!

Dem Geist der Antike nach dient Philosophieren dazu, Freiräume für das Denken zu schaffen. Damit geht es nicht in erster Linie um den Erwerb von Wissen, sondern vielmehr um die Entwicklung von eigenen Ideen und die persönliche Reflexion. Frédéric Lenoir verdeutlicht, dass schon Kinder im Alter von sechs Jahren erstaunliche Fähigkeiten besitzen, ihr geistiges Potential zu entfalten und selbstständig zu einer Einschätzung zu gelangen. Doch es bedarf der Anregung des kindlichen Denkens. Unter Lenoirs Anleitung philosophierten Hunderte von Kindern mit großer Freude und erstaunlichem Gewinn. In diesem Buch zeigt er, weshalb schon im frühen Kindesalter mit dem Philosophieren begonnen werden sollte und wie mit Feingefühl und Geschick Kinder zu kleinen Philosophen werden. Ein außergewöhnliches Abenteuer, auf das es sich einzulassen lohnt! 

»Mama, wenn ich mir vorstelle, dass ich siebeneinhalb Jahre warten musste, bevor ich philosophieren konnte!«
Julien, 7 Jahre

»Wenn du philosophierst, vergisst du alles.« 
Texane, 9 Jahre

»Wenn man nicht unsterblich ist, nutzt man alle Dinge und das Leben viel mehr.«
Alice, 12 Jahre
 
»Freude ist etwas, was ich gern habe. Glück ist etwas, was ich mit anderen teile.«
Marie, 9 Jahre
 
»Sobald wir jemanden sehen, den wir mögen, macht es piep piep in unserem Herzen.«
Christophe, 10 Jahre
 
»Die Terroristen lieben es, zu töten. Aber vielleicht, weil sie das Leben nicht lieben und deshalb unglücklich sind.«
Anton, 7 Jahre
 

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Lesejury-Facts

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  • Lollo75 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2018

Gute Anleitung für Lehrer und Erzieher

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"Der kleine Philosoph" von Frédéric Lenoir ist ein gutes Anleitungsbuch, wie man Kindergruppen dazu bringen kann, neue Arten des Denkens zu erfahren, sich auf sich selbst und auf die eigenen Gedanken und ...

"Der kleine Philosoph" von Frédéric Lenoir ist ein gutes Anleitungsbuch, wie man Kindergruppen dazu bringen kann, neue Arten des Denkens zu erfahren, sich auf sich selbst und auf die eigenen Gedanken und Gefühle einzulassen und offen für die Meinung anderer zu sein.

Lenoir baut sein Sachbuch logisch und gut strukturiert auf. Am Anfang führt er in seine "Praxis der Achtsamkeit" (sein Ausdruck für Meditation) und in die "Praxis des Philosophierens" ein. Danach gibt er Richtlinien und Empfehlungen für solche Achtsamkeits- und Philosophie-Runden mit Kindern, wie zum Beispiel, dass man den Kindern die Gesprächsregeln näher bringen soll und mit gezielten Fragen oder Texten als Einstieg beginnen soll. Als dritter Teil folgen konkrete Beispiele aus Philosophierunden zu wichtigen, grundlegenden Fragen, wie "Was ist Glück?" oder "Was sind Emotionen?". Anschließend folgt noch ein grober Überblick, quasi ein Grundwissen für die 20 wichtigsten Philosophischen Grundgrößen, wie Glück, Liebe, Tod, usw. In einem Fazit am Ende fasst Lenoir noch einmal zusammen, welche Vorteile den Kindern und Erziehern das Philosophieren bringt.

Insgesamt finde ich, dass das Buch gut und verständlich geschrieben ist. Man wird oft, schon im Beispielteil durch die Antworten der Kinder, aber auch im "Theorieteil" zu den Philosophischen Grundfragen, angeregt, sich eigene Gedanken dazu zu machen und sich näher mit den Themen zu befassen. Bei den Informationen zu den einzelnen Philosophischen Grundfragen bekommt man immer auch noch literarische Texte, die sich besonders damit auseinandersetzen und weiterführende Literatur genannt.

In der Buchverlosung wurde das Buch eher als etwas, das man als Eltern zusammen mit einem Kind lesen kann, angekündigt. Ich finde, dafür ist das Buch überhaupt nicht geeignet. Es wird im Text oft betont, wie wichtig es auch ist, dass die Kinder lernen, in der Gruppe zu diskutieren, anderen zuzuhören und andere als die eigene Meinung gelten zu lassen, vielleicht, sich sogar umstimmen zu lassen. Das ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Philosophiepraxis. Außerdem halte ich die Texte, besonders in den Theorieabschnitten für Kinder schlichtweg für zu kompliziert. Das ganze zielt ja darauf ab, dass man das Buch liest und daraus das Wissen zieht, das man braucht um den Kindern das Philosophieren beizubringen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass bei dem Buch, das ja eine Übersetzung aus dem Französischen ist, oft besonders auf das Deutsche eingegangen wurde. Z.B. wird beim Theorieteil die Wortherkunft der deutschen und nicht der französischen Begriffe erklärt.

Warum gebe ich dann nur vier Sterne? Insgesamt hat mich das Konzept zwar überzeugt, aber die Umsetzung nicht ganz. Ich habe vielleicht als ehemalige Lateinerin und Theologiestudentin eine andere Bezieheung zur Philosophie und vielleicht auch ein anderes Grundwissen, trotzdem finde ich, auch für die Allgemeinheit, die Grundfragen der Philosophie manchmal etwas knapp erklärt. Da fehlt noch einiges und man kann auch im Gespräch mit Kindern oft an Grenzen stoßen, wo man noch tiefer gehen und sich mehr einlesen muss. Außerdem kamen mir Lenoirs Philosophiestunden ein wenig so vor, als habe er für jede Einleitungsfrage eine ultimative Lösung auf die er jede Kindergruppe trimmen will. Er macht es nicht zu offensichtlich, aber es fällt doch auf, dass die Gruppen beim gleichen Thema immer zum gleichen Ergebnis kommen und am Ende alle einer Meinung sind. Das ist eigentlich nicht das Wesen einer Diskussion, aber im Unterricht natürlich praktisch. Trotzdem finde ich nicht, dass man die Kinder am Ende alle auf eine Meinung bringen sollte. Es soll ruhig jeder bei seiner Meinung bleiben dürfen, auch wenn er sie vielleicht nur durch ein Gefühl begründen kann.

Insgesamt aber ein gutes Buch, das Lust macht auf Philosophie und auf ein tieferes Nachdenken.