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inkl. MwSt
- Verlag: tredition
- Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
- Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
- Seitenzahl: 328
- Ersterscheinung: 24.10.2024
- ISBN: 9783384397102
Rosies Geheimnis
»Mein Name ist Rosie. Ich bin ein Findelkind. Und eines Tages wird die Wahrheit über mich ans Licht kommen.«
Indien, 1892: Als Kind wird Rosie von Indien nach England verschleppt. Hier arbeitet sie als Dienstmädchen für die Familie Ashton. Sie ist fest entschlossen, nach Indien zurückzukehren. Doch dann verliebt sie sich – in einen Mann, der ihr Verhängnis sein könnte ...
Auf zwei Zeitebenen erzählt der Roman von einer jungen Frau auf dem Weg zurück nach Hause, einer verbotenen Liebe – und einem Geheimnis, das nie ans Licht kommen darf.
Lord Ashton baute sich vor ihr auf. »Ich dulde nicht länger, dass du meiner Tochter deine wilden Ideen in den Kopf setzt«, sagte er. »Wenn wir erst in England sind, werden sich einige Dinge ändern. Ab sofort wirst du Mary als Zofe aufwarten. Du wirst nicht länger wie eine kleine Lady leben. Schließlich bist du nicht Marys Schwester. Du bist nur ein Findelkind aus dem Busch. Und nun zu Bett!«
Mit gesenktem Kopf huschte sie unter Deck. Sie wischte sie sich die Tränen aus den Augen. Sie hatte doch überhaupt keine wilden Ideen! Könnte sie doch nur schnell wieder nach Hause zurückkehren! Stattdessen brachte dieses große Schiff sie nun weit fort nach England.
****
Sie kauerte sich auf den einsamen Stuhl neben dem Ofen und schob sich ein weiteres Plätzchen in den Mund. Wie nur sollte sie den Rest der Ferien überstehen, ohne Charles und seinen Freunden über den Weg zu laufen? Sollte sie in den Wald gehen und bei den wilden Tieren wohnen? Vielleicht könnte sie sich mit den Rehen anfreunden, die manchmal in der Ferne auf den kahlen Feldern standen. Aber dann würde sie wohl erfrieren, und das wäre auch nicht so gut. Sollte sie auf den Dachboden ziehen? Nachdenklich knabberte sie an einem Plätzchen. Auf dem Dachboden war es auch viel zu kalt. Und im Indischen Zimmer würde Charles sicher zuerst nach ihr suchen. Sie musste sich eben verstecken – so lange, bis dieser Albtraum vorbei war.
Sie hatte gerade die Hälfte des Gebäckstücks verschlungen, als ein Knarren erklang. Schnell stopfte sie sich den Rest des Plätzchens in den Mund und huschte hinter den Ofen. Von dort beobachtete sie die Gestalt, die nun in die Küche trat. Im Dämmerlicht konnte sie nur seine Umrisse sehen. Sein helles Haar. Sie kauerte sich zusammen. Dan. Der Junge, dessen Augen die Farbe von Regenwolken hatten.
»Ich weiß, dass du hier bist«, sagte er. »Ich weiß es ganz genau.«
Ihr Herz pochte immer schneller, immer lauter. Stumm flehte sie ihn an, wieder zu gehen. Doch er tat ihr den Gefallen nicht. »Ich finde dich sowieso. Warte es nur ab.«
Seine Schritte kamen näher. Wollte er sie zu Charles schleifen? Lauerte dieser vielleicht hier irgendwo, um ihr heimzuzahlen, dass sie ihm und seinen Freunden heute entwischt war?
»Warum versteckst du dich immer?«, fragte Dan in die Stille hinein. »Du warst unter der Treppe, als wir auf Roseford Castle eingetroffen sind. Hast uns beobachtet. Die anderen haben es wohl nicht bemerkt, aber ich schon. Ich wusste, dass jemand mich ansieht. Das warst du, habe ich recht? Denn jetzt fühle ich mich wieder so.« Er näherte sich dem Ofen. Nur wenige Schritte von ihr entfernt blieb er stehen. »Komm heraus.«
Sie sprang auf, die Hände zu Fäusten geballt. Er sollte sie in Ruhe lassen!
Er lächelte. »Da bist du ja.«
Indien, 1892: Als Kind wird Rosie von Indien nach England verschleppt. Hier arbeitet sie als Dienstmädchen für die Familie Ashton. Sie ist fest entschlossen, nach Indien zurückzukehren. Doch dann verliebt sie sich – in einen Mann, der ihr Verhängnis sein könnte ...
Auf zwei Zeitebenen erzählt der Roman von einer jungen Frau auf dem Weg zurück nach Hause, einer verbotenen Liebe – und einem Geheimnis, das nie ans Licht kommen darf.
Lord Ashton baute sich vor ihr auf. »Ich dulde nicht länger, dass du meiner Tochter deine wilden Ideen in den Kopf setzt«, sagte er. »Wenn wir erst in England sind, werden sich einige Dinge ändern. Ab sofort wirst du Mary als Zofe aufwarten. Du wirst nicht länger wie eine kleine Lady leben. Schließlich bist du nicht Marys Schwester. Du bist nur ein Findelkind aus dem Busch. Und nun zu Bett!«
Mit gesenktem Kopf huschte sie unter Deck. Sie wischte sie sich die Tränen aus den Augen. Sie hatte doch überhaupt keine wilden Ideen! Könnte sie doch nur schnell wieder nach Hause zurückkehren! Stattdessen brachte dieses große Schiff sie nun weit fort nach England.
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Sie kauerte sich auf den einsamen Stuhl neben dem Ofen und schob sich ein weiteres Plätzchen in den Mund. Wie nur sollte sie den Rest der Ferien überstehen, ohne Charles und seinen Freunden über den Weg zu laufen? Sollte sie in den Wald gehen und bei den wilden Tieren wohnen? Vielleicht könnte sie sich mit den Rehen anfreunden, die manchmal in der Ferne auf den kahlen Feldern standen. Aber dann würde sie wohl erfrieren, und das wäre auch nicht so gut. Sollte sie auf den Dachboden ziehen? Nachdenklich knabberte sie an einem Plätzchen. Auf dem Dachboden war es auch viel zu kalt. Und im Indischen Zimmer würde Charles sicher zuerst nach ihr suchen. Sie musste sich eben verstecken – so lange, bis dieser Albtraum vorbei war.
Sie hatte gerade die Hälfte des Gebäckstücks verschlungen, als ein Knarren erklang. Schnell stopfte sie sich den Rest des Plätzchens in den Mund und huschte hinter den Ofen. Von dort beobachtete sie die Gestalt, die nun in die Küche trat. Im Dämmerlicht konnte sie nur seine Umrisse sehen. Sein helles Haar. Sie kauerte sich zusammen. Dan. Der Junge, dessen Augen die Farbe von Regenwolken hatten.
»Ich weiß, dass du hier bist«, sagte er. »Ich weiß es ganz genau.«
Ihr Herz pochte immer schneller, immer lauter. Stumm flehte sie ihn an, wieder zu gehen. Doch er tat ihr den Gefallen nicht. »Ich finde dich sowieso. Warte es nur ab.«
Seine Schritte kamen näher. Wollte er sie zu Charles schleifen? Lauerte dieser vielleicht hier irgendwo, um ihr heimzuzahlen, dass sie ihm und seinen Freunden heute entwischt war?
»Warum versteckst du dich immer?«, fragte Dan in die Stille hinein. »Du warst unter der Treppe, als wir auf Roseford Castle eingetroffen sind. Hast uns beobachtet. Die anderen haben es wohl nicht bemerkt, aber ich schon. Ich wusste, dass jemand mich ansieht. Das warst du, habe ich recht? Denn jetzt fühle ich mich wieder so.« Er näherte sich dem Ofen. Nur wenige Schritte von ihr entfernt blieb er stehen. »Komm heraus.«
Sie sprang auf, die Hände zu Fäusten geballt. Er sollte sie in Ruhe lassen!
Er lächelte. »Da bist du ja.«
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