Cover-Bild Friedrich Hölderlin, Heidelberg
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Das Wunderhorn
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 16
  • Ersterscheinung: 15.09.2020
  • ISBN: 9783884236413
Friedrich Hölderlin

Friedrich Hölderlin, Heidelberg

Faksimileedition des handschriftlichen Entwurfs
Roland Reuß (Herausgeber), Marit Müller (Herausgeber)

Die berühmte Ode, die Hölderlin der Stadt Heidelberg gewidmet hat, ist den meisten Lesern nur in der Druckversion bekannt. Zu Hölderlins 250. Geburtstag bringt der Wunderhorn-Verlag eine Faksimile-Edition des ersten enthaltenen Entwurfs heraus, das dessen Handschriften vollständig versammelt und erschließt. Sie führt das im Kurpfälzischen Museums Heidelberg aufbewahrte Blatt mit jenem sich heute in der Württembergischen Landesbibliothek (Stuttgart) befindlichen Blatt zusammen, das den Abschluss des Gedichtentwurfs enthält.
Hölderlins Handschrift umfasst nicht nur zwei zusätzliche Strophen, die später – wohl, um die Strophenzahl in Entsprechung zu den acht Pfeilern der in dem Gedicht prominent vorkommenden Alten Brücke zu bringen – getilgt wurden. Es weist auch biographische Bezüge auf, die Hölderlin in der späteren Redaktion zurückgenommen hat. Die Verse »Ein vertriebener Wandrer / Der vor Menschen und Büchern floh« beziehen sich auf seinen abrupten Aufbruch aus Jena, der dem zweiten belegten Besuch Heidelbergs 1795 unmittelbar vorausging.
Um sich in dem komplizierten Entwurf besser orientieren zu können, begleitet die Faksimiles eine standgenaue Transkription. Sie hebt zum besseren Verständnis von Hölderlins Schaffensprozess die unterschiedlichen Arbeitsphasen farblich voneinander ab. Die differenzierte Darstellung der Textgenese geht über das hinaus, was in bisherigen Ausgaben festgehalten wurde. So ist etwa erkennbar, dass der Nukleus des Gedichts von den Versteilen „Lange lieb’ ich Dich schon / Du der Vaterlandsstädte / Ländlichschönste“ gebildet wird, die – selbst unangetastet geblieben – erst in weiteren Überarbeitungsschritten zu der ersten Strophe des Gedichts, wie sie uns heute aus dem Drucktext bekannt ist, ausgestaltet wurden.

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