Band 384
der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen - Verkehrstechnik (V)"
- Verlag: Fachverlag NW in Carl Ed. Schünemann KG
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Ersterscheinung: 20.11.2024
- ISBN: 9783956068041
Wirksamkeit von Verkehrsbeeinflussungsanlagen – Methoden zur Untersuchung und Metaanalyse
Im hier dokumentierten Forschungsprojekt sollten Wirksamkeitsuntersuchungen von
Streckenbeeinflussungsanlagen (SBAs) und Zuflussregelungsanlagen (ZRAs) zusammengetragen
werden, die seit dem Jahr 2000 in Deutschland durchgeführt wurden,
um sie nachfolgend einer Metaanalyse zu unterziehen und daraus unter Einbeziehung
des Stands von Wissenschaft und Technik Empfehlungen für die Weiterentwicklung
von SBA- und ZRA-Bewertungsverfahren abzuleiten.
Gemäß Literaturanalyse sind summierte Reisezeiten und Unfallzahlen als geeignete
Kenngrößen zur monetarisierten SBA- und ZRA-Bewertung im Hinblick auf Verkehrsfluss
und Verkehrssicherheit. Unfallzahlen können direkt erhoben. Reisezeiten können
gemessen oder in ausreichender Qualität aus lokalen Verkehrsdaten oder FCD
geschätzt werden. Damit wird der Einsatz komplexer Verkehrsmodelle vermieden,
die eine detaillierte Kenntnis der VBA- und ZRA-Wirkungen voraussetzen würden. In
Bezug auf Umweltwirkungen weist der Stand der Wissenschaft und Technik die Verwendung
von Emissionsmodellen als vielversprechend aus, in die makroskopische
Verkehrsdaten eingehen.
Es können für SBAs und ZRAs je elf Dokumente zusammengetragen, die die Wirksamkeit
der Anlagen anhand von Vorher-Nachher-Vergleichen untersuchen. Dabei
sind die vorliegenden Studien formal heterogen: Manche SBA-Studien betrachten
Kenngrößen des Verkehrsflusses, andere alternativ das Störungsgeschehen, manche
weder das eine noch das andere. Nicht alle ZRA-Studien untersuchen Sicherheitswirkungen.
Es wird ein Konzept zur Metaanalyse von SBA- und ZRA-Wirksamkeitsuntersuchungen
erarbeitet, umfassend erläutert und angewandt. Aufgrund der Studienlage können
aber keine aggregierten Erkenntnisse zur SBA- oder ZRA-Wirksamkeit abgeleitet
werden, so dass keine Empfehlungen für Ex-ante-Wirksamkeitsschätzungen erarbeitet
werden können.
Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wird eine Weiterentwicklung der Verfahren
zur Ex-post-Wirksamkeitsanalyse von SBAs und ZRAs vorgeschlagen:
> Bezüglich der Verkehrssicherheit wird das Vorgehen zur Ermittlung der Veränderung
von Unfallkosten gemäß dem bestehenden FGSV-Regelwerk empfohlen
– unter besonderer Beachtung von Veränderungen zwischen den Vergleichszeiträumen
z. B. infolge allgemeiner Trends oder Veränderungen im
relevanten Umfeld der Untersuchungsstrecke.
> Bezüglich des Verkehrsflusses wird die Verwendung eines Verfahrens aus der
Literatur empfohlen, das aus lokalen Daten einer SBA Reisezeitsummen
schätzt, monetarisiert und vergleicht. Das Verfahren wird für alternative Datenquellen
geöffnet und ist somit auch für ZRAs anwendbar.
> Bezüglich der Umweltwirkungen wird der Einsatz des etablierten Modells
HBEFA zur Ermittlung von Klimagas- und Luftschadstoffemissionen vorgeschlagen.
Die erforderlichen Eingangsdaten stehen bereits aus der Verkehrsflussuntersuchung
zur Verfügung.
Bei der Anwendung der Verfahren ist der Kontext zu berücksichtigen, in dem die
Datenerfassung erfolgte. Er umfasst z. B. Informationen zur Trassierung, zu besonderen
Witterungsbedingungen, zu Arbeitsstellen oder zu gültigen Verkehrsregeln in
den Vergleichszeiträumen.
Wenn künftige Untersuchungen einheitlich nach den vorgeschlagenen Verfahren
durchgeführt werden, können künftige Metaanalysen aussichtsreich durchgeführt
werden und zur Verbesserung auch von Ex-ante-Wirksamkeitsschätzungen führen.
Die statistische Belastbarkeit so gewonnener Erkenntnisse wird jedoch eine Herausforderung
bleiben.
Streckenbeeinflussungsanlagen (SBAs) und Zuflussregelungsanlagen (ZRAs) zusammengetragen
werden, die seit dem Jahr 2000 in Deutschland durchgeführt wurden,
um sie nachfolgend einer Metaanalyse zu unterziehen und daraus unter Einbeziehung
des Stands von Wissenschaft und Technik Empfehlungen für die Weiterentwicklung
von SBA- und ZRA-Bewertungsverfahren abzuleiten.
Gemäß Literaturanalyse sind summierte Reisezeiten und Unfallzahlen als geeignete
Kenngrößen zur monetarisierten SBA- und ZRA-Bewertung im Hinblick auf Verkehrsfluss
und Verkehrssicherheit. Unfallzahlen können direkt erhoben. Reisezeiten können
gemessen oder in ausreichender Qualität aus lokalen Verkehrsdaten oder FCD
geschätzt werden. Damit wird der Einsatz komplexer Verkehrsmodelle vermieden,
die eine detaillierte Kenntnis der VBA- und ZRA-Wirkungen voraussetzen würden. In
Bezug auf Umweltwirkungen weist der Stand der Wissenschaft und Technik die Verwendung
von Emissionsmodellen als vielversprechend aus, in die makroskopische
Verkehrsdaten eingehen.
Es können für SBAs und ZRAs je elf Dokumente zusammengetragen, die die Wirksamkeit
der Anlagen anhand von Vorher-Nachher-Vergleichen untersuchen. Dabei
sind die vorliegenden Studien formal heterogen: Manche SBA-Studien betrachten
Kenngrößen des Verkehrsflusses, andere alternativ das Störungsgeschehen, manche
weder das eine noch das andere. Nicht alle ZRA-Studien untersuchen Sicherheitswirkungen.
Es wird ein Konzept zur Metaanalyse von SBA- und ZRA-Wirksamkeitsuntersuchungen
erarbeitet, umfassend erläutert und angewandt. Aufgrund der Studienlage können
aber keine aggregierten Erkenntnisse zur SBA- oder ZRA-Wirksamkeit abgeleitet
werden, so dass keine Empfehlungen für Ex-ante-Wirksamkeitsschätzungen erarbeitet
werden können.
Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wird eine Weiterentwicklung der Verfahren
zur Ex-post-Wirksamkeitsanalyse von SBAs und ZRAs vorgeschlagen:
> Bezüglich der Verkehrssicherheit wird das Vorgehen zur Ermittlung der Veränderung
von Unfallkosten gemäß dem bestehenden FGSV-Regelwerk empfohlen
– unter besonderer Beachtung von Veränderungen zwischen den Vergleichszeiträumen
z. B. infolge allgemeiner Trends oder Veränderungen im
relevanten Umfeld der Untersuchungsstrecke.
> Bezüglich des Verkehrsflusses wird die Verwendung eines Verfahrens aus der
Literatur empfohlen, das aus lokalen Daten einer SBA Reisezeitsummen
schätzt, monetarisiert und vergleicht. Das Verfahren wird für alternative Datenquellen
geöffnet und ist somit auch für ZRAs anwendbar.
> Bezüglich der Umweltwirkungen wird der Einsatz des etablierten Modells
HBEFA zur Ermittlung von Klimagas- und Luftschadstoffemissionen vorgeschlagen.
Die erforderlichen Eingangsdaten stehen bereits aus der Verkehrsflussuntersuchung
zur Verfügung.
Bei der Anwendung der Verfahren ist der Kontext zu berücksichtigen, in dem die
Datenerfassung erfolgte. Er umfasst z. B. Informationen zur Trassierung, zu besonderen
Witterungsbedingungen, zu Arbeitsstellen oder zu gültigen Verkehrsregeln in
den Vergleichszeiträumen.
Wenn künftige Untersuchungen einheitlich nach den vorgeschlagenen Verfahren
durchgeführt werden, können künftige Metaanalysen aussichtsreich durchgeführt
werden und zur Verbesserung auch von Ex-ante-Wirksamkeitsschätzungen führen.
Die statistische Belastbarkeit so gewonnener Erkenntnisse wird jedoch eine Herausforderung
bleiben.
Meinungen aus der Lesejury
Es sind noch keine Einträge vorhanden.