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- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Soziales
- Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
- Seitenzahl: 229
- Ersterscheinung: 01.01.1979
- ISBN: 9783462013528
Die böse Stunde
Roman
Christiane Meyer-Clason (Übersetzer), Curt Meyer-Clason (Übersetzer)
Die böse Stunde ist Gabriel García Márquez dritter Roman, den Curt Meyer-Clason neu übersetzt hat und der mit Laubsturm und Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt zum Macondozyklus gehört, zur Saga jenes imaginären kolumbianischen Tropendorfes, dessen vollständige Geschichte der Autor in seinem Hauptwerk Hundert Jahre Einsamkeit (1967) erzählt hat. Ort des Geschehens ist in diesem frühen Roman von Márquez ein Dorf, dessen Name nicht genannt wird, das jedoch zur Macondo-Welt gehört: Ein Dorf, das von Mißtrauen und Angst, von Korruption und verborgener Gewalt geprägt ist, das unter sintflutartigen Regengüssen halb zerfällt und dessen Bewohner ihre einzige Abwechslung im Kino und im Dorfklatsch finden.Aber plötzlich wird das Dorf durch ein Ereignis aufgeschreckt, das den Friedenszustand, in dem es sich nach Beendigung eines Bürgerkrieges befindet, als trügerisch enthüllt. Anonyme Schmähzettel, in der Nacht an die Häuser reicher und angesehener Bürger geklebt, beunruhigen die Dorfbewohner, den Richter, schließlich auch den Pfarrer; sie beschäftigen vor allem den Bürgermeister, einen von der Regierung eingesetzten Polizeioffizier, der alle Macht im Dorf hat und sie zu seinem Vorteil mißbraucht. Keiner weiß, wer die Zettel geschrieben hat. Der oder die Täter sind nicht zu fassen, aber was sie anrichten, ist schlimm: Da werden Familiengeheimnisse verraten, Ehefrauen oder Ehemänner verleumdet, Ruf und Ehre zerstört, Mißtrauen gesät, alte Feindschaften wieder neu geschürt. Ein Holzhändler, der einen Zettel an seiner Tür findet, erschießt den angeblichen Liebhaber seiner Frau. Der Bürgermeister will für »Ruhe und Ordnung« sorgen, aber es gelingt ihm nicht, er muß den Ausnahmezustand über das Dorf verhängen. Es gelingt ihm auch nicht, die Zettelschreiber zu entlarven. Statt dessen verhaftet er einen Unschuldigen, einen Jungen, der Flugblätter der Guerillos verteilt hat. Er sperrt ihn ein, läßt ihn foltern. Der Junge stirbt. Der Bürgermeister versucht, den Mord zu vertuschen, aber das Dorf erfährt die Wahrheit doch. In der Nacht kommt es zu einer Schießerei zwischen Guerilleros und Polizisten. Am Morgen hat der Regen aufgehört, aber die offene Gewalt ist in das Dorf zurückgekehrt.
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