Trilogieauftakt, der Lust auf mehr macht
2082/3: Schokolade ist in den USA verboten und Schokoladenfabrikanten/-händler kriminell, auch Annies Familie ist davon betroffen. Vor Jahren sind erst ihre Mutter, dann ihr Vater durch Anschläge umgekommen, ...
2082/3: Schokolade ist in den USA verboten und Schokoladenfabrikanten/-händler kriminell, auch Annies Familie ist davon betroffen. Vor Jahren sind erst ihre Mutter, dann ihr Vater durch Anschläge umgekommen, die 16jährige Annie und ihre Geschwister leben bei ihrer, inzwischen pflegebedürftigen Großmutter, Annies älterer Bruder wurde bei einem der Anschläge verletzt und ist seitdem geistig etwas zurückgeblieben, so dass Annie die ganze Verantwortung für ihre Familie alleine schultert. Und dann wird sie auch noch in die geschäftlichen Probleme ihrer Familie hineingezogen.
Schokolade verboten – für mich Naschkatze ein großer Anreiz, den Roman zu lesen … Erzählt wird von Annie selbst in Ich-Form, anscheinend viele Jahre später, denn mehr als einmal fällt der Begriff „damals“. Annie erzählt selbstkritisch und mit Ironie, mir gefällt das gut und es passt hervorragend zur Geschichte. Diese packt einen schnell, macht Spaß und ist recht spannend. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen, man legt ihn ungern aus der Hand, ich war erstaunt, wie schnell ich die, immerhin gut 550 Seiten gelesen hatte.
Die Geschichte wirkt zudem frisch und durchaus innovativ: Ein Jugendroman (der auch Erwachsene begeistern kann), der in einer leicht dystopischen Welt spielt (über die Hintergründe dieser Welt wird, zumindest in diesem ersten Trilogie-Band, wenig bekannt) und über eine nicht alltägliche Familie erzählt. Im Laufe der Handlung kommt noch eine Liebesgeschichte hinzu, die gut hineinpasst und dem Ganzen einen Romeo-und-Julia-Touch gibt.
Die Charaktere sind schön gezeichnet, man lernt nicht nur Annie gut kennen. Besonders gefallen hat mir Win (Sohn des Staatsanwalt, der „Romeo“ der Liebesgeschichte), den man gerne selbst zum Freund haben würde. Annie ist manchmal schwierig und ihr Denken und Handeln nicht immer sofort nachvollziehbar, bedenkt man jedoch die Umstände, wird Vieles verständlicher, insgesamt kann man sich schon in sie hineinversetzen. Etwas genervt hat mich aber das Gerede über Annies zu erhaltende Jungfernschaft (sie ist Katholikin!) und ob deswegen geheiratet werden soll ...
Das Ende ist, wie es sich für eine Trilogie gehört, offen, und macht Lust auf den nächsten Band. Bei mir steht er (und auch Band 3) nun auf der Wunschliste.