Von der 13jährigen Amanda Viskwenn fehlt seit Monaten jede Spur. Alle sind überzeugt, dass das Mädchen tot ist und von einem Serientäter, der sechs Mädchen auf dem Gewissen hat, ermordet wurde. Alle ausser Tommy Bergmann. Sein Chef von der Personalabteilung des Osloer Polizeidiskrits droht ihm mit der Suspendierung, falls er den Fall weiter verfolgt. Tommy lässt sich krank schreiben und reist nach Litauen, da sich dort wichtige Hinweise ergeben haben.
Dies ist der dritte Teil rund um Tommy Bergmann. Normalerweise ist es ja so, dass Fälle rund um einen Ermittler in sich abgeschlossen sind. Dies ist hier nicht der Fall, denn die Handlung geht weiter, nach Band 1 und Band 2. Wenn ein Verlag schon darauf verzichtet, auf dem Cover klar " 3. Teil " zu deklarieren, sollte man vielleicht wenigstens den Klappentext so gestalten, dass dies für Neuleser ersichtlich ist. Denn meiner Meinung nach, sollte man unbedingt Band 1 und 2 gelesen haben, um alles einordnen zu können.
Hier laufen viele Stränge aus dem ersten und zweiten Teil zusammen, und zu Beginn war ich beeindruckt, wie gut ich wieder in die Geschichte reinkam, obwohl es schon länger her ist, dass ich die Vorgänger gelesen hatte. Denn bei jeder neuen Figur, wird in ein, zwei Sätzen erklärt, wie sie zu den anderen Figuren steht. Die Handlung wird mehr und mehr komplex und ich hatte auch mit Vorwissen ordentlich zu tun, die Fäden zu sortieren.
Gut ist, dass dieses Buch berechtigterweise als Thriller deklariert wird. Es geht um 13 jährige Mädchen, die entführt werden. Auch der Fund eines (erwachsenen) Opfers mit grausigen Beschreibungen, geht unter die Haut. Denn, es wird neben des Vermisstenfalles auch eine Frau tot am Ufer eines Sees gefunden.
Ich empfand den Schreibstil an einigen Stellen doch etwas langatmig. Gerade Ausführungen in die Geschichte einer Sekte haben mich doch ordentlich in meiner Geduld gefordert.
Der Autor hat sich entschlossen dem Ermittler Tommy Bergmann dem Stempel " einsamer Wolf" aufzudrücken. Tommy hat beträchtliche psychische Probleme, und arbeitet am liebsten alleine. Er hat Ecken und Kanten, etwas was ich viel lieber mag in Büchern als die durchorganisierten, durchgestylten Superermittler.
Das Grundthema, Verbrechen an Minderjährigen, ist happig und wie immer, wenn Kinder involviert sind, löst das Gänsehaut bei mir aus. Hier ist es jedoch zum Glück so, dass Abscheulichkeiten an Kindern nicht zu detailliert beschrieben werden.
Eine gelungene Fortsetzung nach "Teufelskälte" und "der einsame Pilger"!