Cover-Bild City on Fire
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 1072
  • Ersterscheinung: 26.10.2017
  • ISBN: 9783596031580
Garth Risk Hallberg

City on Fire

Roman
Tobias Schnettler (Übersetzer)

»City on Fire«, der große, überwältigende Roman über New York City von Garth Risk Hallberg

Neujahr 1977. Ein Schneesturm zieht über New York, Feuerwerk erleuchtet den Himmel und im Central Park fallen Schüsse. Die Ereignisse der Nacht bringen eine Gruppe unvergesslicher Menschen zusammen: die schwerreichen Erben William und Regan, zwei Punk-Kids, einen besessenen Magazin-Reporter und einen Cop. Sie alle leben und lieben hier, in der großen Stadt, die bankrott und gefährlich ist und zugleich vor Energie platzt. Als dann am 13. Juli 1977 die Lichter ausgehen, gerät die Stadt in den Ausnahmezustand – und nach dem Stromausfall ist kein Leben wie zuvor. "City on Fire" ist ein großer Roman über Liebe, Betrug und Vergebung, über Kunst, Wahrheit, Punk und Rock’n’Roll – kraftvoll, überbordend, außergewöhnlich.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Buchler und Maxl haben dieses Buch in einem Regal.
  • Maxl hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2018

Viel Zeit und einen langen Atem...

0

... verlangt Hallbergs City on Fire.

Der verkappte Künstler William Hamilton-Sweeney III., Erbe eines Firmenimperiums und Ex-Frontman der Band „Ex Post Facto“ (alias Billy Three-Sticks), führt zusammen ...

... verlangt Hallbergs City on Fire.

Der verkappte Künstler William Hamilton-Sweeney III., Erbe eines Firmenimperiums und Ex-Frontman der Band „Ex Post Facto“ (alias Billy Three-Sticks), führt zusammen mit seinem Lebensgefährten Mercer Goodman, Lehrer auf dem Weg zum eigenen Roman, in die Geschichte ein, die sich auf zwei weitere Protagonisten festlegt:

Williams Schwester Regan ist dem väterlichen Unternehmen nach Williams Verschwinden als Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit treu geblieben, befindet sich allerdings gerade in Trennung von ihrem Ehemann.

Charlie Weisbarger, Punk im Teenager-Alter zwischen Rebellion und Selbstfindung, bildet den Übergang zum roten Faden der Story: Charlie ist mit seiner Freundin Samantha Cicciaro auf dem Weg zu einem Gig der Band Ex Nihilo (Nachfolge-Band von Ex Post Facto, mit Frontmann Nicky Chaos). Dort angekommen, verschwindet Samantha, um noch etwas zu erledigen und bittet Charlie, sie später bei einem Park abzuholen. Als Charlie jedoch dort eintrifft, wird Samantha angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Mercer Goodman, der bei einer Familienfeier im Gebäude gegenüber des Parks war, findet sie und alarmiert die Polizei. Inspector Larry Pulaski wird hier Teil des Geschehens, bleibt jedoch eine (wenn auch interessante) Nebenfigur. Charlie, der sich nicht verzeihen kann, Samantha im Stich gelassen zu haben, versucht, Sinn und Orientierung in Bibel, Drogen und der Gesellschaft von Nicky Chaos und Co. zu finden.

Das Buch befasst sich im Wesentlichen mit der Entwicklung der verschiedenen Persönlichkeiten, ihren Beziehungen zu einander und ihrer Reaktion auf ihr Umfeld. Der exzentrische William, seine zuverlässige, aber äußerlich unnahbare Schwester und der emotional vernachlässigte und von Schuldgefühlen geplagte Charlie bilden hier einen gegensätzlichen Dreiklang, der mit immer neuer Schwingung auf sein Gegenüber trifft. Ein wiederholt auftauchendes Thema ist die Eltern-Kind-Beziehung und die hier bestehenden Konflikte aus der Vergangenheit.

So weit, so nachvollziehbar. Was der Geschichte aber einiges an Tempo nimmt, sind die Rückblenden: Auf insgesamt 265 Seiten erfahren wir nicht nur die Hintergründe zu den Hauptpersonen, sondern zu beinahe jeder Person, die an irgendeiner Stelle im Buch auftritt. Zusätzlich zum detailreichen, fast schon ausschweifenden Schreibstil Hallbergs verlangsamt dies die Geschichte nicht nur, sondern gibt ihr zunehmend die Zähigkeit von kaltem Honig, sodass ich zugeben muss, ab der Hälfte nicht nur die Rückblenden, sondern auch die Einschübe (zusätzlich 90 Seiten) überblättert zu haben. Und leider muss ich sagen: Es fehlt nichts, was die Geschichte komplettieren müsste.

City on Fire lebt vor allem von Hallbergs Fähigkeit, vielschichtige und gegensätzliche Charaktere zu erschaffen. Die Verbindung zwischen den einzelnen Personen, die immer sichtbarer wird, je weiter sich die Geschichte fortspinnt, hält den Leser "bei der Stange". Durch fließendere Übergänge und kürzere Kapitel erhält die Story im zweiten Teil des Buchs nun endlich die nötige Dynamik, sodass wir uns wie ein Läufer nach dem Warm-up nun im Dauerlauf und anschließendem Sprint unweigerlich auf die beinahe vorhergesagte Katastrophe zubewegen.

Fazit: Interessante Charaktere in einer guten Story, der zu viele Details die Dynamik nehmen.