Cover-Bild Humankapital in Deutschland
Band der Reihe "Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung"
13,90
inkl. MwSt
  • Verlag: wbv Media
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 77
  • Ersterscheinung: 01.08.2001
  • ISBN: 9783763939350
Georg Ewerhart

Humankapital in Deutschland

Bildungsinvestitionen, Bildungsvermögen und Abschreibungen auf Bildung
In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) werden von den gesamten Bildungsanstrengungen einer Volkswirtschaft nur die Anlageinvestitionen des Bildungssektors als Investitionen gebucht. Im Gegensatz dazu werden im vorliegenden Beitrag sämtliche Bildungsausgaben als Ausgaben mit investivem Charakter betrachtet. Diese Bildungsvermögensrechnung wird mit einem gesamtwirtschaftlichen Aktivitätsmodell kombiniert, um zu einer Aufteilung des Bildungsvermögens auf die Aktivitäten der Bevölkerung zu gelangen. Diese Zurechnung wird für die Zwecke einer erweiterten Input-Output-Tabelle benötigt und ist an die Struktur der auf die einzelnen Aktivitäten verwendeten Zeiten angelehnt. Das Modell wird zunächst in allgemeiner Form dargestellt und anschließend auf Westdeutschland 1990 empirisch angewendet. Die empirische Analyse ergibt, dass die gesamtwirtschaftlichen Nettobildungsinvestitionen in 1990 nur etwa 5 Prozent der Bruttobildungsinvestitionen betragen. Die übrigen 95 Prozent stellen Reinvestitionen zur Deckung des domographisch bedingten Ersatzbedarfs dar. Der Bildungsvermögensbestands der Bevölkerung im Gesamtwert von etwa 8,1 Billionen DM geht zu gut einem Viertel auf die Lernaktivitäten der Bevölkerung zurück, die übrigen drei Viertel auf die Lehraktivitäten. Eine weitere Analyse zeigt, dass 12 Prozent der Gesamtbestandes als berufliches Bildungsvermögen und die restlichen 88 Prozent als allgemeines Bildungsvermögen charakterisiert werden können. Die Auswertung der Nutzungsstrukturen zeigt, dass 56 Prozent des Bildungsvermögensbestands auf die Erwerbstätigen entfallen, und rechnerisch nur 25 Prozent des Gesamtbestands im Erwerbslebven eingesetzt werden. Die höchste Durchschnittsqualität der eingesetzten Arbeit ist bei den Lehraktivitäten des Bildungssektors zu beobachten. Die (partielle) Produktivität des Bildungsvermögens ist im Bereich Energie/Wasser/Bergbau am höchsten, wo gleichzeitig die beste relative Ausstattung des Bildungsvermögens mit Sachkapital zu finden ist.

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