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inkl. MwSt
- Verlag: Shaker
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 140
- Ersterscheinung: 04.2012
- ISBN: 9783844009545
Arbeitsmarkt-Akteure im historischen Wandel
Beiträge zur Entwicklung der Arbeitsmarktforschung
Arbeitsmarkt, Arbeitsmarkt-Berichterstattung, Arbeitsmarktstatistik, Arbeitsmarktverwaltung, Arbeitsmarktpolitik – diese Begriffe haben für uns eine selbstverständlich anmutende Verankerung in der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Realität gefunden. Dabei kann es sinnvoll sein, sich daran zu erinnern, dass sie einst als Konstruktionen entstanden sind, mit denen versucht wurde, arbeitsgesellschaftliche Phänomene zu erfassen. Als im Verlaufe formalisierte und institutionalisierte Kategorien prägten sie dann die Wahrnehmung und politische Gestaltung der Realität. Im Jahre 1897 verwandte der Historiker Ignaz Jastrow als erster die Begriffe „Arbeitsmarkt“ und „Berichterstattung“ (über ihn) in ihrem uns heute geläufigen allgemeinen Verständnis, als er begann, regelmäßig Daten von lokalen Arbeitsnachweisen zu sammeln und zu veröffentlichen; und bald darauf verbreitete sich diese Begrifflichkeit auch in anderen Ländern (Zeitschrift „Der Arbeitsmarkt“ 1897ff., Jastrow 1902, S. 62f., 68, 85ff.). Neu und zunächst zögerlich war dann auch der staatliche Zugriff auf diesen umstrittenen Bereich des arbeitsgesellschaftlichen Geschehens, über die Kommunen hinaus durch die einzelnen deutschen Staaten, bis das Deutsche Reich in der Weimarer Zeit zentraler Akteur der staatlichen Arbeitsmarktverwaltung wurde, in der 1927 die Arbeitsvermittlung mit der nun gesetzlich eingeführten Arbeitslosenversicherung institutionell verbunden wurde. Auch der Begriff „Arbeitslosigkeit“ hat einen historischen Entstehungs- und Institutionalisierungsprozess, der in den größeren europäischen Ländern in unterschiedlichen kategorialen Zuordnungen erfolgte, die noch gegenwärtig eine gemeinsame europäische Erfassung erschweren (siehe Zimmermann 1996).
Die Arbeitsmarktforschung hat über die monatliche Arbeitsmarkt- und Arbeitslosenstatistik hinaus insbesondere in Deutschland eine breit gefächerte qualifizierte Entwicklung genommen mit ihrem Zentrum im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der (umbenannten) Bundesagentur für Arbeit. Stets werden auch neuere Forschungsthemen aufgegriffen, wie z.B. das Auftreten neuer Orientierungsmuster und Verhaltensweisen von Akteuren am Arbeitsmarkt oder das vermehrte und sich wandelnde Pendlerwesen. Insbesondere in der Hochschulforschungslandschaft hat sich die empirische Arbeitslosenforschung fortentwickelt, in den letzten Jahrzehnten auch verfeinert durch die Verwendung qualitativer Forschungsmethoden.
Der Verfasser hat sich seit längerer Zeit zwar nicht ununterbrochen, aber doch wiederkehrend für die Arbeitsmarkt- und Arbeitslosenforschung interessiert und auch eigene Forschungsvorhaben durchgeführt. In diesem Band hat er mehrere in den Jahren 1984 bis 2010 erschienene Beiträge zusammengestellt, die er nur redaktionell überarbeitet, aber nicht in ihre inhaltlichen Aussagen verändert hat, die daher in dem bereits 1984 erschienenen Beitrag auf den damaligen Diskussionshorizont verweisen, ansonsten aber auch gegenwärtig noch als gültig einzuschätzen sind. In dem ersten abgedruckten Beitrag des Bandes befasst sich der Verfasser mit den Anfängen der Arbeitsmarkt-Berichterstattung Ende des 19. Jahrhunderts unter Hervorhebung der Pionierrolle von Ignaz Jastrow. Anschließend stellt er zwei bedeutsame Studien aus der Frühzeit der empirischen Arbeitslosenforschung vor, die Maßstäbe für die Folgezeit setzten. Der vierte Beitrag befasst sich mit Eigeninitiativen als neuartigen Akteuren am Arbeitsmarkt, die in den frühen 1980er Jahren eine besondere Aufmerksamkeit fanden, woran auch der Verfasser mit seiner Skizzierung der „neuen Selbständigen“ beteiligt war. In zwei weiteren Beiträgen referiert der Verfasser Ergebnisse aus zwei eigenen Forschungsvorhaben, die sich durch den Einsatz qualitativer Forschungsmethoden an der Fortentwicklung der empirischen Arbeitslosenforschung beteiligten. Der siebte Beitrag skizziert mit einer historischen Perspektive die Zunahme und die Wandlungsprozesse des Pendlerwesens, wobei sich der Verfasser insbesondere auf vorhandene empirische Studien stützt.
Die Arbeitsmarktforschung hat über die monatliche Arbeitsmarkt- und Arbeitslosenstatistik hinaus insbesondere in Deutschland eine breit gefächerte qualifizierte Entwicklung genommen mit ihrem Zentrum im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der (umbenannten) Bundesagentur für Arbeit. Stets werden auch neuere Forschungsthemen aufgegriffen, wie z.B. das Auftreten neuer Orientierungsmuster und Verhaltensweisen von Akteuren am Arbeitsmarkt oder das vermehrte und sich wandelnde Pendlerwesen. Insbesondere in der Hochschulforschungslandschaft hat sich die empirische Arbeitslosenforschung fortentwickelt, in den letzten Jahrzehnten auch verfeinert durch die Verwendung qualitativer Forschungsmethoden.
Der Verfasser hat sich seit längerer Zeit zwar nicht ununterbrochen, aber doch wiederkehrend für die Arbeitsmarkt- und Arbeitslosenforschung interessiert und auch eigene Forschungsvorhaben durchgeführt. In diesem Band hat er mehrere in den Jahren 1984 bis 2010 erschienene Beiträge zusammengestellt, die er nur redaktionell überarbeitet, aber nicht in ihre inhaltlichen Aussagen verändert hat, die daher in dem bereits 1984 erschienenen Beitrag auf den damaligen Diskussionshorizont verweisen, ansonsten aber auch gegenwärtig noch als gültig einzuschätzen sind. In dem ersten abgedruckten Beitrag des Bandes befasst sich der Verfasser mit den Anfängen der Arbeitsmarkt-Berichterstattung Ende des 19. Jahrhunderts unter Hervorhebung der Pionierrolle von Ignaz Jastrow. Anschließend stellt er zwei bedeutsame Studien aus der Frühzeit der empirischen Arbeitslosenforschung vor, die Maßstäbe für die Folgezeit setzten. Der vierte Beitrag befasst sich mit Eigeninitiativen als neuartigen Akteuren am Arbeitsmarkt, die in den frühen 1980er Jahren eine besondere Aufmerksamkeit fanden, woran auch der Verfasser mit seiner Skizzierung der „neuen Selbständigen“ beteiligt war. In zwei weiteren Beiträgen referiert der Verfasser Ergebnisse aus zwei eigenen Forschungsvorhaben, die sich durch den Einsatz qualitativer Forschungsmethoden an der Fortentwicklung der empirischen Arbeitslosenforschung beteiligten. Der siebte Beitrag skizziert mit einer historischen Perspektive die Zunahme und die Wandlungsprozesse des Pendlerwesens, wobei sich der Verfasser insbesondere auf vorhandene empirische Studien stützt.
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