Cover-Bild SoKo Heidefieber
(18)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 06.05.2020
  • ISBN: 9783455008340
Gerhard Henschel

SoKo Heidefieber

Kriminalroman
Der erste und einzige Überregionalkrimi
Kurz nach einer Lesung aus seinem neuen Kriminalroman Heidefieber wird der Schriftsteller Armin Breddeloh in einem Teich bei Bad Bevensen gefunden. Tot und mit zwei Glasaugen – genau wie ein Opfer in seinem Roman! Hauptkommissar Gerold und Oberkommissarin Schubert aus Uelzen nehmen die Ermittlungen auf und haben einen ersten Verdacht: Missgönnte ein anderer Krimiautor dem Kollegen den Erfolg? Schon wenig später trifft es die Verfasser der Romane Spiel mir das Lied vom Westerwald und Showdown auf Juist, und auch am Tegernsee, im Fläming und in der Steiermark gibt es bald Opfer. Die SoKo Heidefieber tappt jedoch im Dunkeln und der vom Verband deutschsprachiger Krimiautoren engagierte Privatdetektiv erweist sich als Niete. Erst als der Täter ein Bekennerschreiben hinterlässt, kommt plötzlich Bewegung in die Sache ...

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

Ein ziemlich abgedrehter Kriminalroman

0

Worum geht’s?
Nach einer Lesung wird der erfolgreiche Krimiautor Armin Breddeloh tot aufgefunden. Der Clou dabei: Er wurde genauso ermordet wie das Opfer aus einem seiner Romane. Die beiden herbeigerufenen ...

Worum geht’s?
Nach einer Lesung wird der erfolgreiche Krimiautor Armin Breddeloh tot aufgefunden. Der Clou dabei: Er wurde genauso ermordet wie das Opfer aus einem seiner Romane. Die beiden herbeigerufenen Kommissare Gerold und Fischer haben noch nicht einmal richtig mit den Ermittlungen angefangen, als schon ein neues Mordopfer auftaucht. Wieder ist es ein Krimiautor, und wieder wurde er genau so ermordet wie eines seiner fiktiven Opfer. Schnell wird klar – Hier ist ein Serientäter am Werk. Bald schon beginnt die Jagd auf einen durchaus gewieften Mörder, der es sich zum Ziel gemacht zu haben scheint, sämtliche Lokalkrimiautoren in Deutschland und dem näheren Umland zu töten.


Meine Meinung
Ganz ehrlich, ich habe selten eine Geschichte mit so vielen verschiedenen und verrückten Charakteren gelesen. Von griechischen Auftragskillern bis hin zum deutschen Innenminister ist gefühlt so ziemlich jeder dabei, der irgendwie auch nur ansatzweise den Anschein erweckt, in diese Geschichte zu passen. Auch die Anzahl der Leichen lässt einen Tatort mit Till Schweiger ziemlich alt aussehen, wirkt hier allerdings nicht weniger überzogen.

Mit den Protagonisten konnte ich ehrlich gesagt nicht so viel anfangen, denn insgesamt bleiben sie alle ziemlich blass und bieten kaum Identifikationsfläche. Kommissar Gerold Gerold – was ein Name – und die Beziehung zu seiner Kollegin Fischer habe ich nicht wirklich verstanden, auch wenn sein Song über das Computerspiel Fortnite eigentlich ganz witzig war.

Der Großteil der Handlung ist wirklich überregional unterwegs, doch im Gesamtbild war mir diese absurde Weltreise ein wenig zu viel des Guten. Da man außerdem nicht nur einen, sondern gefühlt zwanzig Mordfälle zu beobachten hatte, wusste ich teilweise gar nicht, worauf ich mich zuerst konzentrieren sollte. Auf den Mord in Bad Bevensen, oder doch lieber auf die Verfolgungsjagd in Griechenland? Für mich war das alles ein wenig zu viel des Guten, und dazu kam dann noch diese völlig absurde Masse an extravaganten Arten, auf die man zu Tode kommen kann.

Unterhaltsam war dabei besonders, wie selbstverständlich der Mörder vorging. Während des Lesens musste ich darüber immer wieder schmunzeln, was angesichts der Ratlosigkeit der Ermittler und den seltsamen Nebenfiguren eine etwas seltsame Mischung abgegeben hat.


Fazit
Auch wenn das Gesamtpaket von SOKO Heidefieber ein wenig zu viel des Guten für mich war, war die Lektüre dieses Buches doch ganz unterhaltsam. Ein typischer Krimi war das auf jeden Fall nicht, so viel steht fest.

Dafür gibt es von mir drei Bücherstapel

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2020

Gute Idee

0

[Rezensionsexemplar | Netgalley]
Die Idee hinter dem Buch ist einfach nur klasse und als Fan von Regionalkrimis finde ich es auch einmal schön, dass genau diese "Szene" aufs Korn genommen wird. In der ...

[Rezensionsexemplar | Netgalley]
Die Idee hinter dem Buch ist einfach nur klasse und als Fan von Regionalkrimis finde ich es auch einmal schön, dass genau diese "Szene" aufs Korn genommen wird. In der ersten Hälfte hat mich der Autor wie oft zum Lachen gebracht und es entsprach vieles meinem Humor. Man darf das Geschriebene halt nicht so ernst nehmen und vieles ist typisch für das Genre "Humorkrimi". Die Übertreibungen und überspitzten Szenen sollen halt genau das aufzeigen, was man sich unter dem Klischee "Regiokrimi"-Autor vorstellt. Es ist auf jeden Fall erstaunlich mit wie vielen Details diese ausgestattet wurden und wie konsequent das alles durchgezogen wurde.
Besonders gefallen hat mir die Ironie, die man immer wieder raus liest.

Was die Dialoge betrifft bin ich mir uneins, denn manche Dialekte sind im Geschriebenen sehr schwer zu verstehen und das hat den Lesefluss gestört. Ich weiß nicht, ob das einfach nur an der Schreibweise lag und man diese Worte in diesen Regionen tatsächlich so schreibt. Manches habe ich versucht laut auszusprechen, aber trotzdem hatte ich es einfach nicht verstanden.

Besonders eine Stelle rund um den Charakter Schulz ist mir negativ im Gedächtnis geblieben. Sie befindet sich im letzten Drittel(ungefähr Seite 200) und da habe ich mich schon gefragt, ob man das tatsächlich noch unter lustig einordnen kann. Es wurde maßlos übertrieben und die Szene an sich hinterließ einfach einen sehr bitteren Nachgeschmack. Auch in anderen Szenen mit anderen Charakteren kommt es immer wieder zu Übertreibungen, die teilweise einfach die Grenze des guten Geschmacks überschreiten. Ob da der Autor einfach nur bewusst provozieren wollte bleibt leider völlig unklar.

Ein weiterer Kritikpunkt wäre der fehlende rote Faden, der einen normalerweise durch die Handlung führt. Es wird von Ort zu Ort gesprungen und es gibt unzählige Handlungsstränge, bei denen man irgendwann zwangsläufig den Überblick verliert. Die Szenen im Ausland hätte man ruhig weglassen können und dafür der restlichen Handlung mehr Raum geben können. Denn für 280 Seiten sind es einfach zu viele Handlungsstränge.

Fazit:
Wenn es von was mehr geben könnte, dann ist es Bücher in dem Genre. Leider hat mich dieser überregionale Humorkrimi nicht überzeugen können und deshalb gibt es auch nur 3 von 5 Sternen. Ob man das Buch jetzt wirklich zu den Humorkrimis zu ordnen kann bleibt fraglich, da es doch sehr von einem klassischen Krimi abweicht und mit der versprochenen Geschichte vom Klappentext wenig Ähnlichkeit hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2020

Literaturkritik anders

0

Je mehr Mord, Totschlag und Blut nicht nur im Titel, sondern auch im Text, desto umsatzfördernder. Dazu ein wenig Lokalkolorit, unglaubliche Grausamkeiten, gern auch mal die Einbeziehung internationaler ...

Je mehr Mord, Totschlag und Blut nicht nur im Titel, sondern auch im Text, desto umsatzfördernder. Dazu ein wenig Lokalkolorit, unglaubliche Grausamkeiten, gern auch mal die Einbeziehung internationaler Verbrechergrößen - das macht gewisse Krimiautoren erfolgreich und überheblich. Immer abstrusere Szenarien werden entwickelt, einige dieser literarischen Auswüchse werden dem Leser zur Kenntnis gegeben.
Gerhard Henschel übertrifft sich selbst: schwülstige, mit Stilblüten gespickte, doppelt gemoppelten Passagen und Klischees gibt er zum Besten. Menüfolgen werden derart detailreich geschildert, dass sie ins Absurde abgleiten.
Sind die Werke dieser Autoren der Anlass für die Morde an deren Verfassern, ist es Konkurrenzkampf oder steckt Anderes dahinter? Das zu klären, wird die titelgebende Soko Heidefieber gebildet. Kommissar Gerold Gerold ( kein Schreibfehler) und die attraktive Kommissarin Ute Fischer sind recht bodenständig, sie hegt eine große Vorliebe für den norddeutschen Dialekt. Auch weitere Personen verraten durch heimische Mundart ihre Herkunft. Es gibt so kreative Namen wie Riesenbusch, Kniepholz, Unaussprechliches, die Kneipe Schlawinchen.
Besonders vielfältig und kreativ sind nicht nur die durchgeführten Morde, sonder auch die Qualen, die einer der Schreiberlinge er- und erstaunlicherweise überlebt. Das würde nicht einmal ein Katze mit ihren sprichwörtlichen sieben Leben überstehen.
Dieser Krimi lebt von Überspitzungen, Schwülstigkeiten, Überzogenem.
Für einen irrsinnigen Handlungsstrang wurden klamaukige Situationen und überhebliche Deppen geschaffen, Situationen bis ins Letzte ausgereizt, der Leser durch skurrile Episoden geführt.
Mal was Anderes von Hoffmann und Kampe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2020

Krimi-Persiflage

0

Es gibt kaum ein Buchgenre das so blüht wie der Regionalkrimi. Fast jede Gegend, jede Stadt hat ihren eigenen Autor. In den Titeln werden gern Begriffe wie Tod, Fieber, Mord, Blut mit der jeweiligen Landschaft ...

Es gibt kaum ein Buchgenre das so blüht wie der Regionalkrimi. Fast jede Gegend, jede Stadt hat ihren eigenen Autor. In den Titeln werden gern Begriffe wie Tod, Fieber, Mord, Blut mit der jeweiligen Landschaft kombiniert. Da wird es Zeit, dass dieses Genre auch mal auf’s Korn genommen wird.
Da wird kurz nach einer Lesung ein beliebter Regionalkrimi-Autor gemeuchelt und zwar haargenau so, wie in seinem Buch beschrieben. Es bleibt nicht bei einem Toten, quer durch die Bundesrepublik sterben die Autoren nach ihren eigenen ausgedachten Methoden.
Eine Soko wird gebildet, da tummeln sich die üblichen geltungssüchtigen und schwafelnden Profiler und Besserwisser, auch ein schmieriger Privatdetektiv darf seinen Kurzauftritt absolvieren, aber die Arbeit bleibt natürlich an Kommissar Gerold Gerold (er heißt wirklich so) und seiner Mitarbeiterin hängen. Aber gut, das bringt die beiden dann auch noch privat sehr viel näher.
Ja, das ist eine Persiflage und der Autor scheut keine Mühen. Es darf auch ein echter Schriftsteller, Frank Schulz, Autor der Onno Viets Krimis, auftreten und muss dabei sehr viel erleiden. (Entweder ist er mit Henschel gut befreundet, oder Henschel übt Rache) Auch Ex-Verleger Haffmanns mischt mit. So gibt es jede Menge Anspielungen auf die Literatur- und Krimiszene und ich hätte fast noch einen Kurzauftritt von Matzbach, einem Detektiv aus der Haffmanns Verlag Riege, erwartet.
Aber es ist zu viel! Das Gag Feuerwerk brennt zu schnell ab und es wird bald fade. Ich habe mich anfangs mit den Anspielungen und dem namedropping noch amüsiert, aber bald merkte ich, dass meine Augen immer schneller zum Seitenende wanderten und ich mich wirklich motivieren musste, weiterzulesen. Henschel spart nicht mit Seitenhieben auf Medien, Überschriften in fetten Großbuchstaben und Talkshow-Geschwafel stellt er gnadenlos bloß.
Bei Regio-Krimis spielt ja auch Dialekt ein Rolle und da dürfen auch diese Passagen nicht fehlen und da die Handlung quer durch die Bundesrepublik führt, wird geschwäbelt, platt gesnackt und berlinert.
Als Idee gefiel mir der „Überregionalkrimi“, die Ausführung fand ich dann doch nicht ganz gelungen. Es war nicht mein Buch, aber für die vielen Insider-Anspielungen gibt es einen Extra-Stern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

überregional spannend

0

Jeder von uns kennt sie, die Regional-Krimis. Die Krimis sprudeln den Autoren scheinbar nur so aus den Fingern und haben einen ähnlichen Titel. Jede (Teil)Region hat so ihren Autoren.
Bei SOKO Heidefieber ...

Jeder von uns kennt sie, die Regional-Krimis. Die Krimis sprudeln den Autoren scheinbar nur so aus den Fingern und haben einen ähnlichen Titel. Jede (Teil)Region hat so ihren Autoren.
Bei SOKO Heidefieber handelt es sich allerdings nicht um einen Regional-Krimi sondern über einen Überregional-Krimi. Und das aus gutem Grund.
Ein Krimiautor verlässt nach einer Lesung die Buchhandlung und kommt nie zu Hause an. Seine Leiche findet man an der Strecke und besonders auffällig ist die Todesursache. Er wurde auf die selbe Art getötet wie ein Opfer in einem seinen Romane.
Aber das war nur der Auftakt zu einer Mordserie. Im kompletten deutschsprachigen Raum werden Autoren und Autorinnen auf von ihnen in Romanen beschriebe Art umgebracht. Auch wenn sie noch so ausgefallen ist.
Sehr bald wird eine Sonderkommission, die SOKO Heidefieber ins Leben gerufen. Die Polizisten ermitteln quer durch Deutschland und die Nachbarländer. Nebenbei müssen sie sich auch nach mit der Vereinigung der Krimiautoren herumschlagen, die ihnen Druck machen. Es geht hoch her, der Täter wird ausgeforscht und die Jagd geht weiter, bis es mit einem großen Knall zu Ende geht.

Ich bin von der Geschichte nicht so begeistert. Den Wechsel zwischen den Orten habe ich persönlich als recht sprunghaft empfunden, was aber bei der Vielzahl an Morden nötig ist. Die Nebengeschichte mit dem Griechenland-Urlauber ist für mich etwas fehl am Platz.
Auch nicht so ganz nach meinem Geschmack war, dass machen Dialoge in verschiedenen Dialekten geschrieben wurden.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere