Tolle Fortsetzung
Die "Lost in Fuseta"-Reihe von Gil Ribeiro hat mich von Beginn an fasziniert. Es war einfach mal eine gute Idee, oft wiederholen sich ja die Krimi-Stoffe. Beim letzten Band habe ich dann gedacht: Na gut, ...
Die "Lost in Fuseta"-Reihe von Gil Ribeiro hat mich von Beginn an fasziniert. Es war einfach mal eine gute Idee, oft wiederholen sich ja die Krimi-Stoffe. Beim letzten Band habe ich dann gedacht: Na gut, das war es dann. Umso mehr hat mich "Dunkle Verbindungen" überrascht.
Klappentext:
Es hätte ein ereignisreicher, aber friedlicher September werden sollen für Leander Lost und Soraia: erst der Umzug in ein neues Haus, dann ihre Hochzeit. Doch die Nachsaison bringt keine Ruhe nach Fuseta. In einem Golfteich wird eine tote Frau gefunden. Kurz darauf kommt es zu einem brutalen Überfall auf einen Geldtransporter, der dunkle Erinnerungen weckt an einen alten ungelösten Fall …
Sieben Jahre zuvor ist Elias, Graciana Rosados Bruder, bei einem ähnlichen Überfall ermordet worden. Ihr Vater wurde schwer verwundet. Nun erleben beide ein düsteres Déjà-vu. Ihr Kollege Duarte überlebt nur mit Glück den Schusswechsel, verliert aber sein Gedächtnis. Die Ermittlungen fördern zutage, dass der Überfall nicht ohne Hinweise aus den Reihen der Polizei möglich gewesen ist.
Während Leander Duarte dabei hilft, sich die Welt neu zu ertasten, wird aus dem Überfall eine Serie, deren Muster sich aber nicht erschließt. Geht es den Tätern nur um die Erbeutung von Geld, oder steckt etwas anderes dahinter? Und was hat die Tote im Teich mit all dem zu tun? Leander Lost arbeitet sich immer tiefer hinein in den Fall. Was er dabei aus dem Blick verliert: Graciana hat längst beschlossen, die Mörder ihres Bruders mit eigenen Mitteln zur Strecke zu bringen.
Dieser Krimis ist beides: Er ist wirklich spannend ohne abgehoben zu sein und mit der neuen Kombination Leander als Asperger Autist und Duarte mit Amnesie bekommt die Geschichte noch einmal eine ganz besondere Note. Die Dialoge sind wie immer köstlich und regen zum Nachdenken an. Zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Sprache, aber auch über die eigene Lebensgeschichte. Wie sind wir geworden, was wir sind? Würden wir uns ändern wollen? Was würde das für uns bedeuten?
Das Thema ist durchaus tiefgründig, sorgt beim Lesen aber auch immer wieder für ein Schmunzeln.
Alle Figuren der Geschichte durchleben kleinere und zum Teil auch größere Konflikte, alle lösen sie, alle entwickeln sich weiter. Selbst die "Bösen" haben ihre guten Seiten. Und sind die "Guten" wirklich so vorbildlich? Dabei gelingt es Ribeiro im eigentlichen Kriminalfall immer den Überblick zu behalten. Die Geschichte hat viele, auch unvorhersehbare Wendungen und bleibt spannend bis zum Schluss.
Fazit: Ein wunderbarer Krimi, spannend, emotional, humorvoll und mit einer Prise Lebensweisheit. Absolut lesenswert.