19,90
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inkl. MwSt
- Verlag: Wallstein Verlag
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
- Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
- Seitenzahl: 520
- Ersterscheinung: 01.10.2004
- ISBN: 9783892447146
Gottfried Benn - Thea Sternheim
Briefwechsel und Aufzeichnungen. Mit Briefen und Tagebuchauszügen Mopsa Sternheims
Thomas Ehrsam (Herausgeber)
Das bewegende Zeugnis einer tiefen und lebenslangen Freundschaft, unterbrochen nur im Dritten Reich, als sich die Wege der Emigrantin und des Daheimgebliebenen abrupt, wenn auch nur vorübergehend trennen.
Noch ein Liebesbriefwechsel Gottfried Benns? Nein, die lebenslange Freundschaft Benns (1886-1956) mit Thea Sternheim (1883-1971) war keine erotische, sie basierte vielmehr auf gegenseitigem Vertrauen und Verehrung. Verehrung für den Dichter und einen der »wenigen Menschen, die ein inneres Leben führen« hier, Verehrung für die kluge und allem Schöpferischen offene »grande dame« dort. Private Katastrophen und nicht weniger katastrophale politische Bekenntnisse sorgen allerdings dafür, daß es nicht bei Verbeugungen bleibt.
Die Beziehung beginnt für die Pazifistin Thea Sternheim mit einer Irritation: Der Dichter, der 1917 den Dramatiker Carl Sternheim und seine Frau in Brüssel erstmals besucht, erweist sich als preußisch strenger Militärarzt, der den Krieg als Fakt hinnimmt, ohne nach Recht und Unrecht zu fragen. »Wie kommt«, fragt sich die Gastgeberin, »sein Wortschatz so ins Blühen?«
In den zwanziger Jahren ist Benn mit Thea Sternheims Familie gleich mehrfach verbunden: Ihre Tochter Dorothea (Mopsa, 1905-1954) hat eine kurze und unglückliche, lebensbestimmende Affäre mit ihm; der zunehmend größenwahnsinnige und schließlich zusammenbrechende Carl Sternheim (1878-1942) wird von Benn ärztlich betreut. Sie selbst findet in ihm den Vertrauten ihrer familiären Krisen. 1933 aber, als Benn den Nationalsozialismus begrüßt, bricht die bereits nach Paris emigrierte Partnerin jeden Kontakt brüsk ab - und nimmt ihn dann doch nach dem Krieg wieder auf. Benn reagiert sofort und dankbar mit langen und ergreifenden Briefen über Kriegsjahre und seine Situation im zerstörten Berlin. Die alte Freundschaft beginnt von neuem; er bringt Thea Sternheims Roman bei seinem Verlag unter und spricht mit ihr über das Thema einer seiner letzten Reden: »Altern als Problem für Künstler«.
In den Briefwechsel - er umfaßt je etwa 70 Schreiben - sind die Tagebuchaufzeichnungen Thea Sternheims zu Benn eingefügt, die Zeugnis ablegen von einer kritischen Bewunderung, die auch dann nicht aufhört, als die politische Auseinandersetzung zur Abrechnung wird. Ergänzt wird der Band durch die Tagebuchnotizen Mopsa Sternheims zu Benn.
Noch ein Liebesbriefwechsel Gottfried Benns? Nein, die lebenslange Freundschaft Benns (1886-1956) mit Thea Sternheim (1883-1971) war keine erotische, sie basierte vielmehr auf gegenseitigem Vertrauen und Verehrung. Verehrung für den Dichter und einen der »wenigen Menschen, die ein inneres Leben führen« hier, Verehrung für die kluge und allem Schöpferischen offene »grande dame« dort. Private Katastrophen und nicht weniger katastrophale politische Bekenntnisse sorgen allerdings dafür, daß es nicht bei Verbeugungen bleibt.
Die Beziehung beginnt für die Pazifistin Thea Sternheim mit einer Irritation: Der Dichter, der 1917 den Dramatiker Carl Sternheim und seine Frau in Brüssel erstmals besucht, erweist sich als preußisch strenger Militärarzt, der den Krieg als Fakt hinnimmt, ohne nach Recht und Unrecht zu fragen. »Wie kommt«, fragt sich die Gastgeberin, »sein Wortschatz so ins Blühen?«
In den zwanziger Jahren ist Benn mit Thea Sternheims Familie gleich mehrfach verbunden: Ihre Tochter Dorothea (Mopsa, 1905-1954) hat eine kurze und unglückliche, lebensbestimmende Affäre mit ihm; der zunehmend größenwahnsinnige und schließlich zusammenbrechende Carl Sternheim (1878-1942) wird von Benn ärztlich betreut. Sie selbst findet in ihm den Vertrauten ihrer familiären Krisen. 1933 aber, als Benn den Nationalsozialismus begrüßt, bricht die bereits nach Paris emigrierte Partnerin jeden Kontakt brüsk ab - und nimmt ihn dann doch nach dem Krieg wieder auf. Benn reagiert sofort und dankbar mit langen und ergreifenden Briefen über Kriegsjahre und seine Situation im zerstörten Berlin. Die alte Freundschaft beginnt von neuem; er bringt Thea Sternheims Roman bei seinem Verlag unter und spricht mit ihr über das Thema einer seiner letzten Reden: »Altern als Problem für Künstler«.
In den Briefwechsel - er umfaßt je etwa 70 Schreiben - sind die Tagebuchaufzeichnungen Thea Sternheims zu Benn eingefügt, die Zeugnis ablegen von einer kritischen Bewunderung, die auch dann nicht aufhört, als die politische Auseinandersetzung zur Abrechnung wird. Ergänzt wird der Band durch die Tagebuchnotizen Mopsa Sternheims zu Benn.
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