Berührende Familiengeschichte über eine italienische Partisanin
Als mir das Buch seitens der Autorin Grit Landau vorgestellt wurde, konnte ich mich gleich für das historisch anmutende Cover sowie den Inhalt begeistern. Auf der Homepage des Verlages gibt es hierzu auch ...
Als mir das Buch seitens der Autorin Grit Landau vorgestellt wurde, konnte ich mich gleich für das historisch anmutende Cover sowie den Inhalt begeistern. Auf der Homepage des Verlages gibt es hierzu auch ein sehr interessantes Präsentationsvideo der Autorin.
Es ist das Jahr 1982 als die beruflich angeschlagene Turiner Radiojournalistin Gianna Perrin sich auf den Weg nach Sant´ Amato, einer Provinz Liguriens macht. Auf Bitte von Zia Mafalda, der deutlich älteren Cousine ihrer verstorbenen Mutter Maria Perrin, geb. Lanteri, kehrt diese zurück an den kleinen Ort an der Riviera, an dem sie teilweise ihre Kindheit verbrachte. Gianna soll sich den Inhalt eines aufgefundenen Koffers ihrer Mutter anschauen. Maria Perrin hat während des 2. Weltkriegs als Partisanin gekämpft und wird als Heldin verehrt. Das von ihr im Jahr 1955 veröffentlichte Tagebuch „Sommer der Freiheit“ ist inzwischen eine gängige Schullektüre. Gianna´s Verhältnis zu ihrer Mutter war nicht sehr gut, auch ihre Berufswahl wurde von dieser nicht für gut befunden. Über ihre Zeit als Widerstandskämpferin hat Maria nie wirklich gesprochen, Details kennt Gianna nur aus dem veröffentlichten Tagebuch. Umso erstaunter ist sie, nun in dem Koffer handschriftliche Aufzeichnungen der Mutter zu finden, die deutlich von der bekannten Erzählung abweichen. Erst jetzt erfährt Gianna, wer ihre Mutter wirklich war.
Die Autorin Grit Landau erzählt mit einer fesselnden und bildgewaltigen Schreibweise das Leben der Nationalheldin im Kampf gegen die Nazis. Die Geschichte erstreckt sich über zwei Zeitebenen, wobei Gianna im Jahre 1982 mittels der Aufzeichnungen ihrer Mutter zurück ins Jahr 1944 reist und dem Leser die Zeit der Widerstandsbewegung mit all ihrem Schrecken näherbringt. Die Ausführungen der Autorin sind lebendig und emotional, ich hatte das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Doch Marias Leben wurde nicht nur von Gewalt geprägt, auch eine Liebe, von der niemand wusste, hat es gegeben. Besonders gefallen hat mir die Art und Weise, wie Gianna ihre Mutter völlig neu kennenlernt und im Verlauf des Buches eine enorme Entwicklung durchmacht. Anfangs eher entmutigt bekommt sie deutlich mehr Selbstvertrauen und stellt sich schließlich dem Leben.
MeinFazit:
Eine historisch bestens recherchierte Geschichte über das Leben der legendären Maria Mortale. Fesselnd und gefühlvoll mit einem ausgewogenen Maß an Liebe und Schicksal. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und in ihrem Agieren authentisch und lebhaft. Neben Gianna und Maria hat auch Mafalda mit ihrer herzlichen Art gleich mein Herz erobert. Eine wunderbare Geschichte mit Tiefgang. Herzlichen Dank Grit Landau für ein unvergessenes Lesevergnügen, welches ich nur weiterempfehlen kann.