Cover-Bild Häuserbuch der Stadt Dessau II/7
Band 7 der Reihe "Häuserbuch der Stadt Dessau II / Bahnhofsviertel"
21,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Jonitzer Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 344
  • Ersterscheinung: 21.12.2023
  • ISBN: 9783945927175
Günter Ziegler, Kathleen Neubert

Häuserbuch der Stadt Dessau II/7

Bahnhofsviertel – Bismarckstraße
Das Häuserbuch der Stadt Dessau/II widmet sich den sich entwickelnden Stadtvierteln im 19. und 20. Jahrhundert.
Im siebenten Band steht die Veränderung der Bismarckstraße im Fokus, die 1947 in Willy-Lohmann-Straße umbenannt wurde. Die Straße war geprägt von privaten Villen, Industriebauten, dem Kaufhaus Werwick, Verwaltungsgebäuden und Mehrfamilienwohnhäusern.
Bemerkenswerte Bewohner der Bismarckstraße waren der Flugkapitän Willi Neuenhofen, der 1929 einen Höhenweltrekord aufstellte, der Gartendirektor Johannes Hallervorden, Großvater von Dieter Hallervorden, und der Kinderarzt Dr. Siegfried Hillenberg, der die erste Kinderstation für schwerkranke Säuglinge und Kinder in Dessau einrichtete.
Die Wollgarnspinnerei, einer der ersten industriellen Großbetriebe in Dessau, prägte die Straße mit einem über 50 Meter hohen Fabrikschornstein bis zur Sprengung im Jahr 1905. An ihrer Stelle entstand später die Industrie- und Handelskammer.
Das Gebäude der Freimaurerloge Esiko zum aufgehenden Licht wurde 1879 errichtet. Die Loge wurde von den Nationalsozialisten verboten und das Gebäude im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Nach dem Krieg wurde es als Theaterrestaurant genutzt und später durch das Haus des Handwerks (später Haus der Jugend und Sportler) ersetzt, das bis 1991 stand.
1886 wurden das Verwaltungsgebäude für das Herzogliche Amts- und Landgericht sowie ein Gerichtsgefängis gebaut. Dort wurden ab 1933 politische Gefangene inhaftiert, darunter die Kommunisten Karl Hans und Wilhelm Bieser, die 1934 hingerichtet wurden. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging die historische Wohnbebauung der Bismarckstraße nahezu vollständig verloren. Einige Altbauten fielen dem Wiederaufbau der 1950er Jahre zum Opfer. Das ehemalige Amts- und Landgericht sowie das Behördenhaus II blieben weitgehend erhalten und wurden umfunktioniert.
Große Teile der Straße sind nach der Wiedervereinigung von 1994 bis 1996 zum neuen Justizzentrum umgestaltet worden. Zwischen 1969 und 1971 entstand das Y-Haus in der Willy-Lohmann-Straße 26. Heute gelten die insgesamt drei Y-Häuser als Denkmal der DDR-Nachkriegsmoderne.

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