22,00
€
inkl. MwSt
- Verlag: Königshausen u. Neumann
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 136
- Ersterscheinung: 15.10.2012
- ISBN: 9783826049729
„... von seiner Unsterblichkeit überzeugt“
Unzeitgemäßes über Tod und ewiges Leben
Unser Verhältnis zum Tod, sagt Freud, sei nie ein aufrichtiges gewesen: wir wissen, dass wir sterben werden, sind aber insgeheim von unserer Unsterblichkeit überzeugt – wie schon der Urmensch, der angesichts des Todes naher Verwandter „die Seele“ erfand, die den Tod angeblich überleben soll. In diesem Buch wird erörtert, wie Freuds – gerade 100 Jahre alte – in „Totem und Tabu“ entwickelte Spekulation über die Entstehung des Jenseitsglaubens entsprechend dem aktuellen paläoanthropologischen Wissensstand fortgeschrieben werden kann; was von den späteren elaborierteren Jenseitsvorstellungen der Hochreligionen heute noch übrig ist; wie der moderne säkulare Mensch mit einer rein rationalen Einstellung zum Tod ohne Jenseitsglauben zurecht kommt.
In einem zentralen Punkt wird Freud widersprochen: er verkennt den Wunsch, ewig zu leben, als überwindungsbedürftige narzisstische Illusion: Viel eher scheint dieser Wunsch (nach Metzinger) einem biologischen Imperativ geschuldet zu sein, der „im Verlauf von Jahrtausenden in unsere Gehirne eingebrannt“ worden ist. Insofern ist Freuds Rat: „Wenn du das Leben aushalten willst, richte dich auf den Tod ein“ kaum zu befolgen: er ist wider die menschliche Natur.
In einem zentralen Punkt wird Freud widersprochen: er verkennt den Wunsch, ewig zu leben, als überwindungsbedürftige narzisstische Illusion: Viel eher scheint dieser Wunsch (nach Metzinger) einem biologischen Imperativ geschuldet zu sein, der „im Verlauf von Jahrtausenden in unsere Gehirne eingebrannt“ worden ist. Insofern ist Freuds Rat: „Wenn du das Leben aushalten willst, richte dich auf den Tod ein“ kaum zu befolgen: er ist wider die menschliche Natur.
Meinungen aus der Lesejury
Es sind noch keine Einträge vorhanden.