Cover-Bild paraflows - Un Space
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inkl. MwSt
  • Verlag: edition mono/monochrom
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 96
  • Ersterscheinung: 09.2007
  • ISBN: 9783950237214
Günther Friesinger

paraflows - Un Space

Mit dem Titel UN SPACE wird in der diesjährigen Ausstellung von paraflows der unzugängliche, unsichtbare, theoretische und immaterielle Raum an sich thematisiert. Virtuelle Räume, wie sie einerseits in Medien- und Netzkunst vorkommen, aber auch soziale und persönliche Raumdimensionen und Territorien und Realräume wie architektonische, geografische oder elementare, sollen in ihren Eigenschaften, Bedeutungen und individuellen Unzugänglichkeiten erarbeitet, visualisiert und diskutiert werden. UN SPACE versteht sich auch als die Eliminierung von Abständen, Grenzen und Barrieren, die kulturelle, soziale, mediale und politische Realitäten beeinträchtigen. Konzepte, technische Möglichkeiten und theoretische Ansätze zur Erschließung von unzugänglichen Territorien sind diesjährige Schwerpunkte. Die Ausstellung UN SPACE findet im MAK Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Ahrenbergpark statt, einem von insgesamt sechs Flugabwehrtürmen in Wien. Diese stillen Monumente des zweiten Weltkrieges können selbst als Unorte bezeichnet werden, da sie bis jetzt nur teilweise einer alternativen und neuen Nutzung zugeführt wurden. Einer wirklichen Eingliederung ins Stadtbild widerstehen sie immer noch, haben sie doch nicht einmal eine eigene Adresse. Das Gebäude versteht sich daher als integraler Bestandteil der Ausstellung, intensiviert und kontextualisiert die Präsentation der gezeigten Arbeiten. Der Gefechtsturm ist kein neutraler Ausstellungsort. Es besteht eine wechselseitige Beziehung
zwischen Raum und Arbeiten und sowie den künstlerischen Positionen untereinander. Inhaltliche Ebenen werden freigelegt oder hinzugefügt, der starre Raumkörper wird durch die Bespielung durchdringbarer, transparenter aber nicht unwirklicher. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler befassen sich in teilweise extra für diese Ausstellung entwickelten Arbeiten mit der Erschließung und Offenlegung von unterschiedlichsten Ausformulierungen von Raum: Abbildungen des Mikro- und Makrokosmos, digitale Forschungsreisen, Expansion in virtuelle Dimensionen, unsichtbare Barrieren, mentale und urbane Feedbackschleifen, optisches und haptisches Abtasten und Erfahren der Umgebung, territoriale Organisationsformen sowie die Veränderung der Raumnutzung und -wahrnehmung. Unraum zu Raum werden lassen: als Katalysator dient diese Zusammenstellung künstlerischer Positionen. Sie soll temporär den Aggregatzustand verändern um einen flüchtigen Blick auf verschiedene Definitionen, Aspekte, Abbildungen und
individuelle Eigenschaften des Raums zu gewähren, sie aus der
Unsichtbarkeit ziehen und somit wahrnehmbar machen.

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