Cover-Bild Briefe und Tagebücher 1884–1900
130,00
inkl. MwSt
  • Verlag: V&R unipress
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 1346
  • Ersterscheinung: 03.04.2017
  • ISBN: 9783847104568
Gustav Landauer, Christoph Knüppel

Briefe und Tagebücher 1884–1900

Band 1: Briefe und Tagebücher. Band 2: Kommentar
Christoph Knüppel (Herausgeber)

Die hier veröffentlichten Briefe und Tagebücher dokumentieren Gustav Landauers Entwicklung zum Schriftsteller und Propagandisten des Anarchismus. Allgemein bekannte Adressaten seiner Briefe sind Fritz Mauthner, Paul Schlenther, Wilhelm Bölsche, Eugen Diederichs, Stefan Großmann und Joseph Bloch. Im Mittelpunkt stehen allerdings die Briefe an vier Frauen, mit denen er sein Leben in „freier Liebe“ teilen wollte, darunter seine beiden Ehepartnerinnen, die Schneiderin Grete Leuschner und die Dichterin Hedwig Lachmann. Ihnen, aber auch seinen gleichaltrigen Verwandten und Freunden gegenüber offenbart Landauer, der im Oktober 1889 aus Baden in die Reichshauptstadt Berlin zog, mit bemerkenswerter Offenheit sein Fühlen und Denken. Leidenschaftlich kritisiert er die „Philister“, die nicht nur in der bürgerlichen Gesellschaft, sondern auch in der sozialdemokratischen Partei den Ton angeben, und setzt der Enge der jüdisch-christlichen Moralvorstellungen das Ausleben der eigenen Individualität entgegen. Als Repräsentant einer radikalen Oppositionsbewegung bekämpft er den modernen „Zwangsstaat“, weil dieser den Privatbesitz des Bodens und der Produktionsmittel verteidigt und sich in die privaten Belange seiner Bürger einmischt.Die umfangreiche Kommentierung der Briefe und Tagebücher erhellt die privaten Beziehungen und literarischen Beeinflussungen Gustav Landauers. Darüber hinaus entsteht ein Panorama der maßgeblich von der internationalen Arbeiterbewegung und der Nietzsche-Rezeption geprägten Kulturgeschichte um 1900. Christoph Knüppel annotates letters from Landauer in which he woos Hedwig Lachmann. These letters, addressed to his friends Ida Wolf and Clara Tannhauser and sent to the address of his first wife Grete Leuschner, show Landauer vacillated between amoral actions and the quest for the humanisation of the world beyond religious and teleological certainties. Landauer, speaker and editor of the weekly journal “Der Sozialist” and its literary supplement, shaped the anarchist workers’ movement from 1892 onwards. In his view, literary writing and social commitment were always closely connected. The letters provide an authentic insight into the thoughts and perceptions of a political and cultural actor who maintained a “revolutionary passion” till the end of his life.

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