Cover-Bild Festschrift zum 75. Geburtstag von Prof. Dr. rer. nat. Kurt Schetelig
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inkl. MwSt
  • Verlag: Mainz, G
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 183
  • Ersterscheinung: 11.07.2011
  • ISBN: 9783861302230
H. Fromm, K. Kliesch

Festschrift zum 75. Geburtstag von Prof. Dr. rer. nat. Kurt Schetelig

Vorwort
Anlässlich des fünfundsiebzigsten Geburtstages von Professor Dr. Kurt Schetelig erscheint die vorliegende Festschrift als Sonderheft mit interdisziplinär ausgerichteten Beiträgen von seinen Schülern.
Das fachliche Wirken von Prof. Dr. Schetelig lässt sich nicht mit wenigen Worten umreißen. Bei der Durchsicht der von Schülern und Wegbegleitern eingereichten Beiträge lassen sich wenige thematische Schnittmengen finden, was die fachliche Bandbreite ihres Doktorvaters widerspiegelt und auch sein außerordentliches Bemühen, seinen Absolventen mit Hilfe seiner vielfältigen Kontakte einen beruflichen Einstieg zu vermitteln. Ein übergeordnetes Thema ist jedoch leitend in allen 15 Beiträgen: Die Ingenieurgeologen und Hydrogeologen beschäftigen sich häufig mit dem Auffangen und der Lösungssuche bei Schwierigkeiten, die entweder entstanden, weil Unkenntnis über den Untergrund (bei z.B. Bauvorhaben) in Kauf genommen wurde oder weil sich äußere Randbedingungen veränderten, auf die nun zeitnah reagiert werden muss (z.B. Grundwasseranstieg, Hangrutschungen, Schließung von Bergwerken). Die Lösungssuche wird zwar häufig mit Hilfe von Modellen vorgenommen, um sich den Sachstand zu vergegenwärtigen, jedoch basiert sie auf einem naturwissenschaftlichen Hinterfragen von Phänomenen und Prozessen. Eine Problemstellung zu hinterfragen und ihren Ursachen auf den Grund zu gehen,
hat die Absolventen von Prof. Schetelig befähigt, in der ganzen Welt ihre Beschäftigung zu finden, was die Berichte aus Vietnam, Mexiko, der Mongolei und Sambia belegen.
Die Aufsätze des ersten Themenblocks liegen im Bereich der Ingenieurgeologie und beschäftigen sich mit Standsicherheitsmaßnahmen beim Bau eines Tunnels, der eine alte Rutschung quert (Wawrzyniak et al.), der Ertüchtigung eines stillzulegenden Sedimentationsbeckens für Nassaufbereitungsrückstände (Mohrdieck et al.) sowie der
Überwachung und Qualitätssicherung beim Errichten eines U-Bahnhofs in Düsseldorf (Jacenkow-Henkel). Gerdes schlägt den Bogen zurück zu den geotechnischen Ursprüngen der Ingenieurgeologie und stellt eine interessante Gründungsplanung für einen Windpark in Belgien vor.
Der zweite Themenblock beschäftigt sich mit hydrogeologischen Aspekten - hier wieder als Maßnahmen der Gefahrenabwehr oder der Vorsorge. Kliesch befasst sich mit einer Grundwassermodellierung anhand von stadteigenen Pegeln in Frankfurt am Main, um die Auswirkungen von außerplanmäßigen Hochwasserereignissen zu beschreiben. Rosner untersucht die Wechselwirkung zwischen Grundgebirge und Deckgebirge im Zuge des Grubenwasserwiederanstieges im Aachener und Südlimburger Steinkohlenrevier, während Nkhuwa et al. sich der Grundwasserverschmutzung medizinischer Abfälle im verkarsteten Grundwasserleiter von Lusaka widmen.
Die Überleitung zum dritten Themenblock „Altlasten“ geschieht über die Anwendung der Isotopenmethode bei der Untersuchung von Altlasten, Deponien und Schadensfällen (Eichinger et al.). Ihr folgt eine Betrachtung von Revitalisierungsmaßnahmen von Brachflächen im Spannungsfeld zwischen ökologischen Ansprüchen, Risikobetrachtungen und Migrationsdruck in Megastädten (Post).
Der vierte Themenblock befasst sich mit Altbergbau, wobei Altbergbau und Brachflächen oft nicht von Altlasten zu trennen sind. Im ersten Beitrag diskutiert Knippertz die Revitalisierungspotenziale eines Tailings in der Mongolei. Hintermeier führt eine Betrachtung von Revitalisierungsmaßnahmen der Kalihalden in Thüringen durch, welche auf das Gefahrenpotenzial industriell genutzter Flächen und Halden hinweist. Schließlich befassen sich Klünker& Grandt mit dem ehemaligen Bergbau und seinen Auswirkungen auf den Untergrund, bezogen auf die Standsicherheit eines alten Schachtes des Bleierzbergbaus.
Die Überleitung zum fünften Themenblock „Energie“ erfolgt durch Masuch Oesterreich, der die Entwicklung der mexikanischen Erdölproduktion kritisch anhand des Beispiels des Cantarell Erdölfeldes im Golf von Mexiko hinterfragt. Den Abschluss bilden Mathews et al., die in einem Projekt für die Bundesanstalt für Geowissenschaften
und Rohstoffe die sozioökonomischen Rahmenbedingungen der geothermischen Stromerzeugung in Vietnam abschätzen, und Werner-Korall, der die EG-Richtlinie zur Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen vorstellt und dies im Hinblick auf die Herstellung und Verarbeitung von Biomasse betrachtet.
Gerade das breite Spektrum an Themen und die Vielfalt der angesprochenen Probleme heben die starke Vernetzung der Teildiszplinen und die Interdisziplinarität hervor. Ich hoffe, dass die in diesem Band zusammengestellten Themen großes Interesse bei vielen Wissenschaftlern wecken und fruchtbare Diskussionen einleiten.
Ich möchte allen Autoren für ihre Mitarbeit danken. Mein Dank gilt ferner, stellvertretend für alle Mitarbeiter, die zum Gelingen der Festschrift beigetragen haben, Frau Dipl.-Geol. A. Jack vom Ingenieurbüro Heitfeld-Schetelig GmbH.

Aachen, im Juli 2011
Rafig Azzam

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