Eine Liebe auf Rügen
Einen Antiquitätenladen und ein renovierungsbedürftiges Strandhaus erbt Frieda von ihrem geliebten Großvater. Sie hat sich schon immer hier auf Rügen wohlgefühlt, ganz anders als der Rest der Familie, ...
Einen Antiquitätenladen und ein renovierungsbedürftiges Strandhaus erbt Frieda von ihrem geliebten Großvater. Sie hat sich schon immer hier auf Rügen wohlgefühlt, ganz anders als der Rest der Familie, die Abneigung teilen allen voran ihre Mutter und ihre Schwester, ihr Vater ist da schon eher auf ihrer Seite. Denn nun will sie ihr Jurastudium endgültig an den Nagel hängen und den kleinen Laden weiterführen. Nach dem Notartermin, der sie erbost auseinandergehen lässt, will Frieda zum Strandhaus, kann dieses aber nur von außen besichtigen, da sie den Schlüssel auf dem Weg hierher verloren hat. Der Retter in der Not, der Schlüsselfinder, hat ganz in der Nähe ein Ferienhaus gemietet und er verspricht, ihr den durch wuchernde Sträucher verdeckten Meerblick freizuschneiden. Emil heißt dieser hilfsbereite, dazu sehr gut aussehende und äußerst charmante Mann. Ein Kinderarzt, wie sich später herausstellt. Beide haben sie einen Draht zueinander. Mehr noch, sie ziehen sich förmlich an wie Magneten.
Frieda ist eine liebenswerte Person, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Auf der Insel hat sie eine Freundin samt Mann und Kleinkind gefunden, auch kann sie sich auf eine Nachbarin verlassen. Kurz: Der Zusammenhalt könnte besser nicht sein. Und – wie könnte es anders sein – verlieben sich Frieda und Emil ineinander, allerdings haben beide ein Vorleben, welches das Zueinanderfinden kompliziert macht.
Ja, es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte mit etlichen Verirrungen und Verwirrungen, mache(s) – ich gebe es zu – ist etwas zu klischeebehaftet. Mit Frieda und Emil mache ich lange Strandspaziergänge, lerne Rügen kennen. Zumindest so viel davon, dass mich das Reisefieber packt, ich am liebsten sofort meine Koffer packen möchte. Schon allein dieser Aspekt ist es wert, das Buch zu lesen. Aber nicht nur, der lockere, flüssige Schreibstil tut ein Übriges und die Story an sich ist herzerwärmend, wenngleich ich mich über Emil schon des Öfteren gewundert habe. Sein edler Charakter driftet manchmal gefühlt ins Gegenteil, Frieda dagegen hätte ich zuweilen mehr Biss gewünscht.
Hanna Holmgren hat mir angenehme Lesestunden geschenkt, ich bin abgetaucht in Friedas Geschichte, eingetaucht in deren Leben - zumindest für einige schicksalhafte Wochen. Ein Wohlfühlbuch, das gute Unterhaltung garantiert.