Düster & rau - einfach grandios
Ich habe das Buch schon lange ausgelesen - aber es hing sehr lange nach, sodass ich mich erst jetzt an eine Rezension setzen konnte.
"Das Seelenhaus" ist das Debüt von Hannah Kent und ich habe mich, ...
Ich habe das Buch schon lange ausgelesen - aber es hing sehr lange nach, sodass ich mich erst jetzt an eine Rezension setzen konnte.
"Das Seelenhaus" ist das Debüt von Hannah Kent und ich habe mich, ohne vorher den Klappentext zu lesen, direkt in das Cover verliebt. Es stach mir in meinem Buchladen direkt ins Auge :)
Die Geschichte spielt in Island, 1828. Agnes wurde wegen Mordes schuldig gesprochen und soll bis zu ihrer Hinrichtung auf den Hof eines Dienstmannes verweilen. Die Hofbewohner reagieren mit Unmut, jedoch wird Agnes endlich wieder etwas menschlich behandelt. Der Vikar Thorvadur soll sie bis zu Ihrem Tod begleiten - sie "zu Gott führen". Nach und nach wird das Leben von Agnes aufgedeckt und auch die Hofbewohner erfahren mehr von ihr. Die Zweifel an der Schuld beginnen...
Der Schreibstil von Kent ist sehr besonders - irgendwie poetisch - aber auch sehr, sehr nah und sehr rau. Er passt zu der düsteren Stimmung und ich konnte direkt ins Geschehen eintauchen. Die Umgebung ist so bildlich beschrieben, dass ich mir alles ganz genau vorstellen konnte. Ich konnte das Buch selten zur Seite legen - es hat mich immer wieder gefesselt.
Eine wunderbare Erzählweise - ausgezeichnet recherchiert. Denn...ja, es handelt sich hierbei um eine wahre Begebenheit. Soweit ich weiß, hat Hannah Kent für diesen Roman jahrelang Informationen gesammelt und das merkt man auch. Entstanden ist ein bildhaftes Meisterwerk - welches ich jedem nur ans Herz legen kann.