Cover-Bild Literatur und Kultur in Halle im Zeitalter der Aufklärung
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  • Verlag: Kovac, Dr. Verlag
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 554
  • Ersterscheinung: 02.2007
  • ISBN: 9783830027867
Hans J Kertscher

Literatur und Kultur in Halle im Zeitalter der Aufklärung

Aufsätze zum geselligen Leben in einer deutschen Universitätsstadt
Das Jahr 1680 markiert eine gravierende Zäsur in der Stadt Halle: Zum einen geht es um Besonderheiten, mit denen die Stadt um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert konfrontiert war, also Probleme des Übergangs von einer Residenz- zu einer Universitätsstadt, Veränderungen im mentalen Bewußtsein der Hallenser angesichts der neuen Machtverhältnisse, Ansiedlung neuer Bürger (Pfälzer und Hugenotten), Wandlungen im religiösen Leben. Zum anderen wird die hallesche Universität und deren Einfluß auf die literarische Kultur Halles von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet. Hier geht es generell um den Stellenwert der Universität im kulturellen Leben der Stadt, deren Ausstrahlungskraft auf Stadt und Umland. Das gilt ebenso auch für das sich etablierende studentische Leben, das nicht ohne Einflüsse auf das geistig-kulturelle Mikroklima blieb. Die Universität selbst wird als eine Lehr- und Forschungsstätte vorgestellt, die sich durch einen besonderen Reformeifer hinsichtlich ihres Fächerkanons, ihrer Lehrmethoden und ihrer Forschungsergebnisse gegenüber alteingesessenen deutschen Universitäten auszeichnete. Als Fallbeispiel dient hier die Philosophische Fakultät - und speziell deren Umgang mit den Schönen Wissenschaften bzw. der Ästhetik. Drittens werden die Print-Medien im Kontext des halleschen Druck- und Verlagswesen, also Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen von Literatur im weiteren Sinne am Beispiel einzelner Verlage untersucht. Weiterhin soll es, viertens, darum gehen, das gesellige Leben in Halle als eine besondere Kommunikationsform literarischer Kultur zu betrachten. Dabei wird deutlich gemacht, daß sich ein geselliges Leben in der Stadt angesichts pietistischer Vorbehalte gegenüber einer profanen Geselligkeit nur zögerlich durchzusetzen vermochte. Beginnend mit einer gelehrten Geselligkeit, die in den dreißiger Jahren erste Höhepunkte markiert, erobern sich andere kulturelle Formen des sozialen Lebens, beispielsweise die Konzertkultur, erst in den fünfziger Jahren die dazu erforderlichen Freiräume. Fünftens schließlich werden Innovationen innerhalb der religiösen Literatur und Poetologie dargestellt, die sich im spezifisch halleschen Umfeld von universitärer Theologie, pietistischen Erneuerungsbestrebungen und orthodoxen Beharrungstendenzen herausbilden konnten.

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