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inkl. MwSt
- Verlag: Rombach Druck- und Verlagshaus
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 758
- Ersterscheinung: 2014
- ISBN: 9783793095675
Kritische Gesamtausgabe der Werke von Hans Jonas. Herausgeben im... / Kritische Gesamtausgabe der Werke von Hans Jonas. Herausgeben im...
Abt. 3 Essay: Metaphysische und religionsphilosophische Studien (Band III/1)
Ich vertrete die These, daß Werkzeug, Bild und Grab die urtümlichen Anzeigen der
Möglichkeit von Physik, Kunst und Metaphysik seien, die zwar nicht überall zur
Entfaltung kommen müssen, doch in keiner Kultur gänzlich fehlen. Wenn es richtig ist,
daß die unsere dabei ist, oder gar schon damit fertig ist, die Metaphysik aus unserem
Geisteshaushalt zu verbannen, so wären wir um diese Dimension des Menschseins
ärmer. Wir würden nicht aufhören, Menschen zu sein; aber wir würden aufhören,
Geschichte noch verstehen zu können, wenn das Totgesagte wirklich ganz in uns erstorben
wäre. Ich mochte fast glauben, daß dies unmöglich ist. (Hans Jonas, i. d. Bd., S. 311)
Hans Jonas bekennt sich unbeirrt zu seinem metaphysischen Interesse – auch
gegen den erheblichen Widerstand der zeitgenössischen Philosophie. Denn er ist
davon überzeugt, daß ohne diese Form des Denkens weder das Phänomen des Lebens
noch die Vielfalt der menschlichen Kultur angemessen zu verstehen
sind. Vor allem aber führt erst der Mut, über die Grenzen eines naturalistischen
Monismus hinauszudenken, zu der Einsicht in die Verantwortung für
das Leben, die den Menschen unabweisbar aufgegeben ist.
Der vorliegende Band versammelt Schriften aus allen Perioden des Werks von
Hans Jonas. In ihm findet sich die frühe und bis heute aktuelle Kritik an der
Erbsündentheologie, mit der Augustinus die westliche Christenheit so nachhaltig
wie kein anderer prägte. Zentrale Aufsätze über Materie, Geist und Schöpfung,
Unsterblichkeit und heutige Existenz oder Aus den Anfängen des neuzeitlichen
Weltbildes fassen Gedankengänge, die in anderen Werken ausführlich entfaltet
wurden, prägnant zusammen. Nicht zuletzt wurde auch der vermutlich bekannteste
theologische Text des jüdischen Denkers aufgenommen: Der Gottesbegriff
nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme, dessen lange Entstehungsgeschichte hier
erstmals durchgängig zu verfolgen ist.
Diese Textsammlung ist geeignet, sich dem Kern des Denkens von Hans Jonas
so zu nähern, wie er selbst seine Hörerinnen und Hörer in dieses Zentrum
führte. Nicht zufällig sind viele der Texte aus Vorträgen hervorgegangen, mit
denen Jonas sich einem breiten Publikum bekannt machte.
Möglichkeit von Physik, Kunst und Metaphysik seien, die zwar nicht überall zur
Entfaltung kommen müssen, doch in keiner Kultur gänzlich fehlen. Wenn es richtig ist,
daß die unsere dabei ist, oder gar schon damit fertig ist, die Metaphysik aus unserem
Geisteshaushalt zu verbannen, so wären wir um diese Dimension des Menschseins
ärmer. Wir würden nicht aufhören, Menschen zu sein; aber wir würden aufhören,
Geschichte noch verstehen zu können, wenn das Totgesagte wirklich ganz in uns erstorben
wäre. Ich mochte fast glauben, daß dies unmöglich ist. (Hans Jonas, i. d. Bd., S. 311)
Hans Jonas bekennt sich unbeirrt zu seinem metaphysischen Interesse – auch
gegen den erheblichen Widerstand der zeitgenössischen Philosophie. Denn er ist
davon überzeugt, daß ohne diese Form des Denkens weder das Phänomen des Lebens
noch die Vielfalt der menschlichen Kultur angemessen zu verstehen
sind. Vor allem aber führt erst der Mut, über die Grenzen eines naturalistischen
Monismus hinauszudenken, zu der Einsicht in die Verantwortung für
das Leben, die den Menschen unabweisbar aufgegeben ist.
Der vorliegende Band versammelt Schriften aus allen Perioden des Werks von
Hans Jonas. In ihm findet sich die frühe und bis heute aktuelle Kritik an der
Erbsündentheologie, mit der Augustinus die westliche Christenheit so nachhaltig
wie kein anderer prägte. Zentrale Aufsätze über Materie, Geist und Schöpfung,
Unsterblichkeit und heutige Existenz oder Aus den Anfängen des neuzeitlichen
Weltbildes fassen Gedankengänge, die in anderen Werken ausführlich entfaltet
wurden, prägnant zusammen. Nicht zuletzt wurde auch der vermutlich bekannteste
theologische Text des jüdischen Denkers aufgenommen: Der Gottesbegriff
nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme, dessen lange Entstehungsgeschichte hier
erstmals durchgängig zu verfolgen ist.
Diese Textsammlung ist geeignet, sich dem Kern des Denkens von Hans Jonas
so zu nähern, wie er selbst seine Hörerinnen und Hörer in dieses Zentrum
führte. Nicht zufällig sind viele der Texte aus Vorträgen hervorgegangen, mit
denen Jonas sich einem breiten Publikum bekannt machte.
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