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- Verlag: Schnell & Steiner
- Themenbereich: Kunst - Architektur
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 128
- Ersterscheinung: 14.10.2005
- ISBN: 9783795417734
Die Ludwigskirche in Darmstadt
Von der Pantheonidee zur Kirche am Berg
Norbert Latocha (Illustrator)
Von Anfang an war die gewaltige Rotunde mit ihrer Kuppel auf der Anhöhe am südlichen Rand der Innenstadt ein weithin sichtbares Wahrzeichen. Als Großherzog Ludewig I. und sein Architekt Georg Moller sie als erste katholische Kirche Hessens seit der Reformation im Zusammenhang des Ausbaus Darmstadts von der landgräflichen Residenz zur neuen Landeshauptstadt planten, folgten sie dabei politischen und formalen Grundideen der Aufklärung, die zuerst in Berlin in Gestalt der Hedwigskirche in Berlin realisiert worden waren. Parallel dazu entwickelte sich im europäischen Klassizismus eine weit über das typologische Exemplum des antiken römischen Bauwerks hinausreichende Pantheonidee, deren völlig eigenständige Interpretation in St. Ludwig zu einer idealen klassizistischen Gestalt fand.
Auf diese Weise vielmehr Denkmalskirche als Pfarrkirche bedurfte es eines längeren historischen Prozesses bis sich die katholische Gemeinde mit der Ludwigskirche identifizierte. Die Entscheidung zum Wiederaufbau in historischer Form war ein erstes deutliches Zeichen dieser Akzeptanz, die heutige farbige Fassung und die neue Gestaltung des liturgischen Raumes mehr als nur die notwendige Anpassung an die Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils. Vielmehr strahlt sie Souveränität und Offenheit im Glauben und im Umgang mit der Geschichte aus, was in der begrifflichen Fassung eines Selbstverständnisses als "Offene Kirche" oder "Kirche am Berg" zum Ausdruck kommt.
Auf diese Weise vielmehr Denkmalskirche als Pfarrkirche bedurfte es eines längeren historischen Prozesses bis sich die katholische Gemeinde mit der Ludwigskirche identifizierte. Die Entscheidung zum Wiederaufbau in historischer Form war ein erstes deutliches Zeichen dieser Akzeptanz, die heutige farbige Fassung und die neue Gestaltung des liturgischen Raumes mehr als nur die notwendige Anpassung an die Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils. Vielmehr strahlt sie Souveränität und Offenheit im Glauben und im Umgang mit der Geschichte aus, was in der begrifflichen Fassung eines Selbstverständnisses als "Offene Kirche" oder "Kirche am Berg" zum Ausdruck kommt.
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