Die fünfte Jahreszeit
Eigentlich wollte Kommissar Palzki der schwungvollen fünften Jahreszeit aus dem Weg gehen, sie wie jedes Jahr gekonnt ignorieren. Doch er hat – wie üblich – die Rechnung ohne seinen Chef, den guten Dienststellenleiter ...
Eigentlich wollte Kommissar Palzki der schwungvollen fünften Jahreszeit aus dem Weg gehen, sie wie jedes Jahr gekonnt ignorieren. Doch er hat – wie üblich – die Rechnung ohne seinen Chef, den guten Dienststellenleiter Klaus P. Diefenbach, gemacht. Dieser hat festgestellt, dass ihm noch ein Orden an seiner Uniform fehlt und dass es ausgerechnet der Goldene Ankerorden, die höchste Auszeichnung der Ludwigshafener Karnevalsvereine, sein muss. Natürlich ist die Verleihung an Bedingungen geknüpft und so sieht sich Palzki nicht nur mit einer selbst zu schreibenden Büttenrede konfrontiert, sondern auch mit zahlreichen Besuchen von Karnevalsveranstaltungen.
Als wäre das nicht schon Strafe genug, geschehen gleich mehrere Morde, bei denen Palzki fast hautnah dabei ist. Die Zusammenhänge der Morde sind dem versierten Kommissar zunächst unklar und er tappt viel im Dunkeln, immer wieder abgelenkt von seinem guten Chef. Doch Palzki wäre nicht Palzki, könnte er sich nicht auf sein Team verlassen. Doch gelingt es ihnen, die Mordserie rechtzeitig aufzudecken, ehe der nächste Mord in der verrückten Zeit geschieht?
Kommissar Palzki darf bereits zum 21. Mal in der Region um Schifferstadt ermitteln und sein Können unter Beweis stellen. Versierte Leser kennen ihn, sein Privatleben und vor allem seinen ewigen Disput mit seinem egomanisch veranlagten Chef Klaus P. Diefenbach (kurz: KPD). In diesem Fall liegt der Schwerpunkt etwas verschoben auf das Karnevalsgeschehen und KPDs Bestreben, den Goldenen Ankerorden zu erhalten. Die Morde und deren Aufklärung geraten dabei fast in Vergessenheit und doch sind sie präsent und müssen gelöst werden.
Der Roman ist sehr flüssig, mit viel Wortwitz und irrwitzigen Situationen geschrieben. Das närrische Treiben wird dabei nicht nur angesprochen, sondern auch etwas genauer beschrieben, so dass man auch als Außenstehende einen guten Einblick erhält.
Auch Frau Ackermann, Palzkis Nachbarin, die schneller spricht als ihr Schatten, ist wieder mit dabei und hat dieses Mal sogar Verstärkung mitgebracht. Ihr Sohn Gottfried erhält eine kleine Nebenrolle, in der Palzki nicht gerade wenig Kopfzerbrechen bereitet.
Neben dem eigentlichen Pfalz-Krimi, bei dem man wieder einiges an Lokalkolorit und Traditionen serviert bekommt, findet man noch einen Personenglossar, ein „Making of“, einen Hinweis zu den Lebensrollen, einen Hinweis zur Orthografie des Bergriffs Fastnacht oder Fasnacht, eine Offenlegung eines persönlichen Geheimnisses, ein Dessert-Rezept, einen Überblick über die Ludwigshafener Karnevalsvereine und zwei Palzki-Ratekrimis.
Fazit:
Auch wenn die fünfte Jahreszeit bei diesem Band deutlich im Vordergrund stand, ist es eine spannende und vor allem sehr unterhaltsame Fortsetzung der Palzki-Reihe. In sich abgeschlossen, kann man den Pfalz-Krimi auch als Quereinsteiger problemlos lesen, um jedoch den Disput zwischen Palzki und KPD besser verstehen und nachvollziehen zu können, empfehle ich, die Vorgängerbände ebenfalls zu lesen.