Ein eher etwas langsamer Start, aber danach total spannend, fesselnd und überzeugend.
Meinung:
Ich muss sagen, dass ich bis vor diesem Thriller den Autor Harlan Coben noch nie bewusst wahrgenommen und auch noch kein Buch von ihm gelesen habe, obwohl er ja doch schon einige geschrieben hat. ...
Meinung:
Ich muss sagen, dass ich bis vor diesem Thriller den Autor Harlan Coben noch nie bewusst wahrgenommen und auch noch kein Buch von ihm gelesen habe, obwohl er ja doch schon einige geschrieben hat. Aber „Suche mich nicht“ hat mich sofort angesprochen und ich war gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde.
Dabei muss ich zugeben, dass ich mit dem Einstieg gar nicht so gut klar gekommen bin. Obwohl ich mich gleich in Protagonist Simon und seine Situation hineinversetzten konnte, fand ich die Art, wie die erste Begegnung mit Paige bzw. ihrem Freund Aaron dargestellt wurde bzw. welche Kreise es gezogen hat, eher eigenartig und zu aufgebauscht. Mir ist klar, dass es genauso funktioniert, wenn ein Clip viral geht, aber hier fand ich es als Start irgendwie nicht besonders sympathisch.
Zum Glück war diese Phase dann doch eher schnell wieder vorbei, aber auch danach war ich nicht sofort gefesselt. Ich hatte einige Zeit keine wirklich Idee, um was es hier genau geht, denn dass es „nur“ um eine Drogengeschichte gehen sollte, hätte ich etwas einseitig gefunden, aber auch die plötzlichen Perspektivenwechsel zu völlig unbekannten Personen und Szenen haben mich anfangs etwas verwirrt und ich konnte die Verbindungen nicht erkennen.
Aber nach dem ganzen Vorgeplänkel, das sich nach und nach doch als wichtig und durchdacht herausstellt, hat die Geschichte richtig Fahrt aufgenommen. Zu den Gefahren in der Drogenszene gibt es eigenartige Morde und verschwundene Leute, neue Figuren und Blickwinkel, viele Geheimnisse und einige unerwartete Wendungen, sowie handfeste Spannung.
Mit der Zeit bin ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen und habe die abwechslungsreiche Handlungsentwicklung mit viel Freude verfolgt. Und dabei gibt es wirklich viele Wendungen, die ich so nicht erwartet habe bzw. entwickelt sich die ganze Geschichte in eine ganz andere Richtung mit richtig viel Tiefe und Biss.
Wie bereits erwähnt, fand ich Protagonist Simon extrem glaubhaft dargestellt. Er ist halt ein Vater, der seine Kinder liebt und für sie alles tun würde, auch über die Schmerzgrenze hinaus. Dabei fand ich auch die Liebe zu seiner Frau Ingrid sehr besonders dargestellt, auch wenn ihr Charakter anfangs etwas im dunkeln bleibt.
Aber auch die anderen Figuren fand ich spannend, interessant und zum größten Teil authentisch dargestellt. Bei manchen hätte ich mir vielleicht noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, aber im Großen und Ganzen hat es wirklich gepasst.
Je weiter das Hörbuch sich dem Ende nähert, desto mehr Fahrt nimmt es auf. Der Showdown ist nochmal extrem fesselnd und ich fand es schön, dass es auch danach nochmal ruhigere Szenen gibt, die einfach Antworten und Erklärungen liefern, sodass so gut wie alle offenen Fragen beantwortet werden und man den Thriller mit einem guten Gefühl beenden kann.
Sprecher Detlef Bierstedt macht einen soliden Job. Obwohl ich seine Stimme kenne, konnte auch er mich anfangs nicht total packen, aber als dann die Geschichte an Fahrt aufgenommen hat, war ich auch von seiner Leistung wieder überzeugt und wurde von seiner eher etwas ruhigen, aber durchaus charismatischen Stimme mitten ins Buch gezogen.
Fazit:
Ein Thriller, der mir anfangs etwas Geduld abverlangt hat, aber mit der Zeit die Losen Fäden vom Beginn stimmig verbindet und immer mehr Fahrt aufnimmt. Dabei entwickelt sich die Handlung mit viel Spannung unerwartet vielschichtig und wendungsreich und konnte mich am Ende vollkommen fesseln und überzeugen. Es werden auch alle offenen Fragen beantwortet und man kann die Geschichte mit einem zufriedenen Gefühl beenden. Somit gibt’s trotz des etwas holprigen Beginns gute 4 Sterne und eine Lese- bzw. Hörempfehlung.