Cover-Bild Nordseenebel
Band der Reihe "Küsten Krimi"
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 23.05.2019
  • ISBN: 9783740805012
Heike Denzau

Nordseenebel

Küsten Krimi
Heiter bis tödlich

Raphael Freersen liebt Frauen, Boxen und das Nichtstun. Als sein vermögender Vater ihm den Geldhahn zudreht, ist er allerdings gezwungen, sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Er reist nach Föhr, um das Erbe seines verstorbenen Onkels anzutreten: eine Detektei. Raphael hatte eigentlich nicht vor, Ermittler zu spielen, doch beim Durchsehen der Akten stößt er auf den Fall der verschwundenen Dalika Gorden, der ihn nicht mehr loslässt. Lebt die schöne Einheimische noch? Oder wurde sie womöglich ermordet?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2019

nicht der typische Privatschnüffler

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Raphael Freersen ist nicht gerade ein Sympathieträger, er mag keine Kinder, Spiessertum ist ihm zu wider und ob man ihn mag oder nicht - so ein bisschen egal ist ihm das auch. Sein Vater würde es gern ...

Raphael Freersen ist nicht gerade ein Sympathieträger, er mag keine Kinder, Spiessertum ist ihm zu wider und ob man ihn mag oder nicht - so ein bisschen egal ist ihm das auch. Sein Vater würde es gern sehen, wenn er in das Kaffeeunternehmen der Familie einsteigt, aber egal wie er es auch anstellt - das ist nicht Raphaels Welt. Denn die besteht hauptsächlich aus Frauen, Boxen, durch zechten Nächten und nicht wirklich Arbeit - denn Papa hält ihn ja quasi aus. Doch damit ist Knall auf Fall Schluss, denn der Kaffeekönig hat die Nase voll und stellt den Geldhahn ab. Aber Raphael ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Er erbt von seinem Onkel eine Doppelhaushälfte mit dessen Detektei und ehe er sich versieht, steckt er mittendrin in einer spannenden Ermittlung - die so manches zu Tage fördert - auf der wunderschönes Insel Föhr...

Heike Denzau konnte mich mit ihren wunderbarern Beschreibungen und den wirklich gut ausgearbeiteten Charakteren von der ersten Seite an fesseln. Auch ihr Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Geschichte fängt langsam an, nimmt aber rasant Fahrt auf und am Ende - da kommt dann doch alles anders...

Mir hat die Sicht auf den Fall aus den Augen eines Privatermittlers wider Willen sehr gut gefallen. Man konnte aus jeder Zeile heraus lesen, dass Raphael das nicht machen wollte. Und schon gar nicht auf Föhr. Aber er hatte dann doch Blut geleckt und so sehr er sich auch noch sträubte, er wollte den Fall der verschwundenen Dalika Gorden lösen.
Auch die Nebenschauplätze zu dem Kriminalfall fand ich gut gesetzt und auch die anderen Charaktere waren mitunter sehr skurill aber nicht weniger sympathisch (Triple M).

Alles in allem hat mir dieser erste Fall einer neuen Reihe sehr gut gefallen! Hier trifft der Leser nicht auf den typischen "Privatschnüffler", den man gleich in sein Herz schliessen mag. Dafür brauchte es doch ein paar Seiten. Aber am Ende kann ich sagen - bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 29.09.2019

Ein gelungener Auftakt einer Krimi-Reihe

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„Nordseenebel“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe rund um Rapahel Freersen von Krimi-Autorin Heike Denzau.

Raphael Freersen, knapp über dreißig, ist das schwarze Schaf der Familie des sogenannten ...

„Nordseenebel“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe rund um Rapahel Freersen von Krimi-Autorin Heike Denzau.

Raphael Freersen, knapp über dreißig, ist das schwarze Schaf der Familie des sogenannten „Kaffee-Königs“. Er ist das Gegenteil seines Zwillingsbruders Johannes. Während der als Pastor seine Familie mit Stolz erfüllt, hat Raph nur Wein, Weib und Autos im Kopf. Nachdem er nun die letzte Chance, im Familienunternehmen Fuß zu fassen, versemmelt hat, dreht ihm der Vater und Firmenchef den Geldhahn zu.
Da kommt ihm das Erbe seines Onkels Georg Rickmers, eine kleine Detektei und ein halbes Haus (die andere Hälfte erhält Johannes) gerade recht. Zwar würde er angesichts des Chaos in Haus und Büro beides gerne verkaufen, doch dann weckt ein ungelöster Fall sein Interesse.

Gemeinsam mit Ava und Imme, den beiden Bürokräften der Detektei beginnt er zu „ermitteln“. Dazu bedient er sich erstens dem seit Kindheit an gepflegten Spiel, dass Zwillingsbrüder die Rollen tauschen, und manche nicht ganz Gesetzes konforme Recherche.

Kaum ist eine Frage halbwegs beantwortet, tauchen zwei neue auf. Als Tüpfelchen auf dem I, entdeckt er, wie skrupellos sein Vater sein kann, wenn es um die Firma oder die Familie geht.

Meine Meinung:

Mit Raphael Freersen hat die Autorin einen Ermittler geschaffen, der alles andere als perfekt ist. Ohne Kenntnisse der Materie eine Detektivbüro zu übernehmen erscheint waghalsig. Zu Beginn ist Raph ja so gar nicht davon überzeugt, in Onkel Georgs Fußstapfen zu treten. Doch langsam entwickelt sich so etwas wie Ehrgeiz, den offenen Fall aufzuklären. Wie lange das anhält, oder ob das Ganze nur eine Art Strohfeuer ist, wird die Zukunft zeigen. Denn bisher scheint Raph, trotz seines Alters, ziemlich unbekümmert durchs Leben zu gehen. Nun lernt er Menschen wie Ava kennen, denen das Schicksal übel mitgespielt hat.
Zu Beginn ist mir der Schnösel ein wenig unsympathisch gewesen, doch das hat sich im Laufe des Lesens geändert. Die Figur ist gekonnt blauäugig, zeitweise tollpatschig dargestellt. Doch das Aufschlagen in der Realität des Geld für den Lebensunterhalt verdienen zu müssen, setzt bislang unvermutete Eigenschaften frei.
Dabei helfen ihm verschiedene andere Mitwirkende. Da sind zum einen Imme und Ava zu nennen, oder auch Sina oder die beiden Putzfrauen, die ziemlich skurril wirken. Ha, da fällt mir auf, dass es hauptsächlich Frauen sind, die Raph in seiner Charakterentwicklung unterstützen.

Nachdem es sich hier um den Auftakt einer Krimi-Reihe handelt, sind noch nicht alle Geheimnisse rund um die Zwillingsbrüder gelüftet.

Die Handlung enthält kleinere und größere Rätsel, die es zu entschlüsseln gilt. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, so dass dem Leser nicht langweilig wird.

Der Schreibstil ist locker und flüssig.

Fazit:

Für diesen Reihen-Auftakt, der mich gut unterhalten hat, gebe ich gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Die Friesen Detektei

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Raphael Freersen ist das schwarze Schaf in der Familie der Kaffeedynastie. Sein Interesse gilt in erster Linie Frauen und schnellen Autos. Das Geld wirft er mit beiden Händen zum Fenster raus. Doch damit ...

Raphael Freersen ist das schwarze Schaf in der Familie der Kaffeedynastie. Sein Interesse gilt in erster Linie Frauen und schnellen Autos. Das Geld wirft er mit beiden Händen zum Fenster raus. Doch damit ist jetzt Schluss – sein Vater hat ihm endgültig den Geldhahn zugedreht. Da kommt das Erbe von Onkel Georg gerade zur richtigen Zeit, auch wenn das Haus auf Föhr ziemlich spießig ist, dazu erbt er eine Privatdetektei und einen ungelösten Fall. Man liebsten würde er auf der Stelle abhauen, aber dann fühlt er sich doch in seiner Ehre gepackt.

Selten war mir ein Schnösel so schnell sympathisch wie Raphael. Das liegt auch an der augenzwinkernden Charakterisierung. Bald wird klar, dass er zwar bellt, aber nicht beißt. Ganz im Gegenteil, dafür sorgen dann auch seine zwei Assistentinnen, die er zusammen mit der Detektei „geerbt“ hat. Ein ungelöster Fall liegt noch auf dem Schreibtisch, die Auftraggeberin möchte wissen, ob ihre Tochter wirklich bei einem Badeunfall ums Leben kam, denn ihre Leiche wurde nie gefunden. Für sie ist ihr Schwiegersohn verdächtig.

Die Recherche beginnt recht mühselig, Raphael hat es eben nicht so sehr mit subtilen Befragungen oder Observierungen. Da macht er schon bald einige unliebsame Erfahrungen. Das hat Heike Denzau wirklich mit viel Humor und Freude an skurrilen Szenen aufs Papier gebracht. Dabei ist die Geschichte kein Schmunzelkrimi, im Gegenteil. Die Recherchen führen Raphael schon bald zu einem schrecklichen Verdacht.

Es macht wirklich viel Freude sich von Raphaels Detektivspiel anstecken zu lassen und mitzurätseln. Der Krimi ist spannend und humorvoll und die Mischung ist dabei perfekt. Der kurzweilige Stil von Heike Denzau hat mir sehr gut gefallen und Föhr ist der perfekte Hintergrund.

Die Figuren dieses Krimis haben mir, bis hin zu kleinen Nebenfiguren sehr gut gefallen. Sie wirken frisch und lebendig und brachten sofort das Kopfkino in Schwung.

Das Buch soll der Auftakt einer Serie mit Raphael werden, da darf man schon gespannt auf die weiteren Entwicklungen sein.