Man sollte sich von der Versform nicht abschrecken lassen
Nach Jahren im Exil reist Heinrich Heine nach Deutschland und berichtet in Form eines satirischen Versepos über diese Reise. Man merkt dabei, dass Heine sein Vaterland zwar liebt und vermisst hat, aber ...
Nach Jahren im Exil reist Heinrich Heine nach Deutschland und berichtet in Form eines satirischen Versepos über diese Reise. Man merkt dabei, dass Heine sein Vaterland zwar liebt und vermisst hat, aber auch vieles kritisch sieht.
Ich selbst bin so gar nicht der Typ, der Gedichte u. ä. mag, Epen sprechen mich noch am ehesten an. Ein erster Blick in die Deutschlandreise Heines hätte mich auch fast abgeschreckt, da ich aber innerhalb einer Leserunde lesen wollte, habe ich es dennoch gewagt, weiter zu lesen – und es hat mich ziemlich schnell gepackt, da mich Heines bissiger Humor anspricht.
Ein bisschen Hintergrund sollte man schon kennen, sowohl den politisch-sozialen und kulturellen des Deutschlands jener Zeit, als auch Heines persönlichen, um wenigstens im Groben zu verstehen, was er sagen will. Während des Lesens habe ich nahezu vergessen, dass ich etwas in Gedichtform lese – für mich sehr vorteilhaft.
Auch wer es, wie ich, nicht so mit Versen hat, dafür aber satirischen Humor mag, sollte Heines Werk nicht gleich wieder weglegen, sondern zumindest ein paar Seiten lesen. Ich fühlte mich gut unterhalten, habe ein bisschen dazugelernt und kann „Deutschland. Ein Wintermärchen“ empfehlen.