Cover-Bild Das Leben und Sterben der Flugzeuge
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 01.09.2016
  • ISBN: 9783492056625
Heinrich Steinfest

Das Leben und Sterben der Flugzeuge

Roman
Kann man ein ganz gewöhnlicher Pariser Bahnhofsspatz sein und gleichzeitig ein deutscher Kommissar namens Blind? Kann es in Belfast ein Hochhaus mit einer geheimen Etage geben, das für Spatz und Kommissar lebenswichtig ist, obwohl dieser Wolkenkratzer doch nie gebaut worden ist? Und vor allem: Kann an einem verborgenen Ort das Wrack eines gewissen Flugzeugs der Malaysia Airlines liegen, das doch erst Monate später spurlos verschwinden wird? Wer die Romane Heinrich Steinfests kennt, weiß: In seinen Welten ist das alles ein Leichtes. Seine Gratwanderung zwischen Phantastischem und Realität gerät ihm auch diesmal wieder zu einem hochliterarischen Drahtseilakt, der die Lektüre dieses Romans zu einem überaus spannenden, ja atemberaubenden Vergnügen macht.

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Veröffentlicht am 19.12.2017

Von Spatzen und Menschen

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Heinrich Steinfest - Das Leben und Sterben der Flugzeuge

Die unglaubliche Geschichte eines blinden Golfspielers, der das "Grün" in seiner Erinnerung, als Klimt-Skizze einer liegenden Frau sieht und zu ...

Heinrich Steinfest - Das Leben und Sterben der Flugzeuge

Die unglaubliche Geschichte eines blinden Golfspielers, der das "Grün" in seiner Erinnerung, als Klimt-Skizze einer liegenden Frau sieht und zu einem "Hole in One" anlegt. Man hat keineZweifel, dass er trifft.
Philosophische Betrachtungen eines Spatzes, der lieber Fastfood-Reste isst, als selber zu jagen und zu töten. Er wird mit seiner eigenen Unfähigkeit, sich artgerecht zu ernähren, konfrontriert, er versinkt in trotzige Scham, als er es versucht und versagt.
Ein folgenschwerer Zusammenstoß mit einem explodierenden Sperling, schickt ihn auf eine geheime Mission nach Wien. Der Spatz von Paris wird zum gefiederten James Bond, zur Rettung der Sperks soll er den "Dritten" Spatz aufsuchen, den legendären Pinesits. Dazu muss er nur noch den Tautropfenmaler Arthur Engel finden, der gegenüber eines Friedhofs wohnt und den Kontaktspatz beherbergt.
Im Nachtzug Wien/Budapest, erliegt er einem seltsamen Traum. Er ist im Körper eines blinden Mannes, der gerade ein Tennis-Match gewonnen hat..
Führt der Spatz ein surreales Doppelleben?
In Wien angekommen, wird er von einem Killer mit einem Streifschuss verletzt.
Der Junge aus dem Zug, der eine Limo bei einem Inder bestellte, aber einen Apfelsaft bekam, tritt in die Schusslinie, bevor er erneut anlegen kann. Der Spatz entkommt.
Durch Zufall, landet er in einem Blumenbouquet einer Frau, die zum Friedhof fährt..
Das Kennenlernen der beiden Spatzen und deren phantastisch anmutende Geschichte, hat mich sehr berührt, sie hat mir einige tiefe Friedensmomente verschafft.
Nach der charmanten Geschichte, wie Arthur Engel dem Methusalem aller Spatzen das Leben gerettet hat, geht es weiter nach Belfast.

Spatz Paris zu Spatz Wien:
"Das ist doch die Stadt, wo die Christen aufeinander sauer sind!"

"Es ist keine geringe Wahrheit, wie sehr jede Lebensrettung eine Verantwortung und Bindung nach sich zieht. Eine halbe Rettung erscheint daher schlimmer, als gar keine."

"Der Sinn ihrer Ehe war mysteriös, doch mysteriös sinnlose Ehen scheinen zu den wenigen Dingen der Menschen zu gehören, die so gerecht über die gesellschaftlichen Milieus verteilt sind, wie eigentlich sonst nur noch der Tod."

Die vielen kleinen Geschichten greifen ineinander, man kann nicht aufhören zu lesen.
Eines ist klar, ich werde nie wieder einen Spatz mit den gleichen Augen sehen können.

Heinrich Steinfest kappt die Grenzen jenseits der Vorstellungen des Lesers. Es ist eine bizarre Welt, in die man eintaucht, weil man anhand der detailverliebten Erzählung, alles logisch nachvollziehen kann und sich gleichsam königlich unterhält. Spannend mit einem Hauch "Noir".

Nicht für jeden Vergleich kann man Kafka herzitieren, aber sagen wir mal so:
Es hätte ihn verwirrt und pfadlos zurückgelassen.
Ein Buch, wie es einem John Irving gefallen würde. Klug, bizarr und abseits vom Wege.

Dafür eine uneingeschränkte Empfehlung!