- Verlag: Heyne
- Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
- Ersterscheinung: 10.11.2014
- ISBN: 9783641140878
Aus dem Nichts ein neues Leben
Roman
Ostpreußen 1945: Nach der Not und der Angst des Krieges steht die Familie Kurowski vor dem Nichts. In aller Eile muss sie ihre Heimat und ihren Besitz zurücklassen und mit leeren Händen in eine ungewisse Zukunft fliehen – froh, wenigstens mit dem nackten Leben davongekommen zu sein. Doch wo andere aufgeben, fangen die Kurowskis mit ihrer Zähigkeit und ihrem unbeugsamen Temperament neu an: Die Zeit des Wirtschaftswunder bietet Chancen, die die Familie geschickt nutzt, um es wieder zu etwas zu bringen. Aber der so hart erkämpfte Wohlstand birgt neue Gefahren: An den Fallen des Reichtums droht die Familie zu zerbrechen, wenn sie sich nicht auf das besinnt, was wirklich wichtig ist.Nachwort der Herausgeberin Dagmar Konsalik zu »Aus dem Nichts ein neues Leben«Meine Mutter hatte zu einigen Familien, die aus Ostpreußen geflohen waren, engen Kontakt. Und die haben uns oft besucht und ihre Geschichten erzählt. Diese Schicksale haben meinen Vater immer sehr berührt, denn nach der Not und der Angst des Krieges mit leeren Händen in eine ungewisse Zukunft zu fliehen, um sich dann in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders wieder nach oben zu kämpfen, das konnte er gut nachvollziehen. Aus dem Nichts ein neues Leben – dieser Titel der Familiensaga hätte auch auf seinen Werdegang perfekt gepasst, denn DER Konsalik zu werden, war für den Kriegsheimkehrer, der nichts besaß außer einem gewendeten holländischen Offiziersmantel, ein langer harter Weg. Sein Kölner Elternhaus war ausgebombt, seine Mutter nach Schlesien evakuiert, und er stand mit seinem linken, durchschossenen Arm vor dem Nichts. Geschrieben hat er ja immer, zunächst als Kriegsberichterstatter und nach dem Krieg dann Kurzgeschichten. Gerade die Kurzgeschichten wurden eigentlich aus der Not geboren, denn für einen jungen Autor gab es natürlich niemals Papier, das musste damals durch die Militärregierung mit Papiergutscheinen für die Verlage genehmigt werden. Von zwanzig Kurzgeschichten, die er an die lizensierten Zeitungen schickte, bekam er achtzehn zurück, das Honorar für die zwei entsprach umgerechnet fünf amerikanischen Zigaretten. Dann schrieb er Leihbuchromane, es gab damals reine Leihbuchverlage, weil die Leute noch nicht das Geld hatten, teure Bücher zu kaufen. Dafür gab es eine Pauschale von bis zu 1200 Mark, das war für meine Eltern ein kleines Vermögen. Wenn meine Mutter, die er 1946 kennenlernte und zwei Jahre später gegen den Protest ihrer Eltern heiratete, die beiden nicht mit ihrem Lehrerinnengehalt von 250 Mark monatlich jahrelang durchgebracht hätte, weil sie so sehr an ihren Heinz glaubte, wer weiß, ob es dann zum Arzt von Stalingrad gekommen wäre. Dieser Roman, den bis heute vier Millionen Menschen gelesen haben, machte ihn jedenfalls zum international erfolgreichsten deutschsprachigen Autor der Nachkriegszeit.
Meinungen aus der Lesejury
Es sind noch keine Einträge vorhanden.