Alte Grenzfeste im neuen Deutschland?

Nach der Machtübernahme 1933 setzten die Nationalsozialisten ihre politischen Ziele rücksichtslos durch. Die Diktatur drang in alle Lebensbereiche ein. Aber nicht nur Gewalt und Verfolgung bestimmten die „neue Zeit“, sondern auch eine durch massive Propaganda angeheizte Zustimmung der Bevölkerung, die ihre Hoffnungen besonders auf den „Führer“ Adolf Hitler und seine Verheißungen auf ein wiedererstarktes Deutschland setzte.

Doch welche Auswirkungen hatte die NS-Herrschaft auf eine kleine katholisch geprägte Gemeinde unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden? Wie veränderte sich das Zusammenleben der Menschen in Kranenburg und inwieweit konnte nationalsozialistisches Denken hier Fuß fassen? Gab es resistentes Verhalten und was geschah mit den Menschen, die außerhalb der propagierten Volksgemeinschaft standen? Welchen Einfluss hatte die neue Politik auf die Grenze und die traditionell engen und vielfältigen grenzüberschreitenden Beziehungen? Wie veränderte sich das Leben der Menschen nach Beginn des Zweiten Weltkrieges und nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen im Mai 1940?

Diese lokale Studie will Antworten auf diese und andere Fragen geben. Reichhaltiges Quellenmaterial aus staatlichen und kommunalen Archiven wurde erstmals wissenschaftlich ausgewertet. Die auf dieser Grundlage entstandene umfassende und facettenreiche Darstellung der Zeit des Nationalsozialismus im Gebiet der heutigen Gemeinde Kranenburg liegt nun als reich illustriertes Buch vor.