Cover-Bild Der deutsche und österreichische Liberalismus
Band 26 der Reihe "Innsbrucker Historische Studien"
39,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Studien Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 296
  • Ersterscheinung: 02.02.2010
  • ISBN: 9783706548427
Helmut Reinalter

Der deutsche und österreichische Liberalismus

Geschichts- und politikwissenschaftliche Perspektiven im Vergleich
Harm Klueting (Herausgeber)

Die Grundideen des Liberalismus waren mit der Aufklärung eng verbunden. Zu den Hauptanliegen dieser politischen Bewegung zählte die Entfaltung des Individuums, die so umfassend sein sollte, wie es der Handlungsraum anderer Individuen zulässt. So versuchte er, diese individuelle Freiheit gegen alle formellen und informellen Eingriffe sowie Behinderungen möglichst zu schützen.
Die Beiträge analysieren besonders die wichtigsten politischen Grundlagen des Liberalismus - und zwar anhand ausgesuchter Fallbeispiele. Hierzu zählten die Grundrechte, die Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung sowie offenes Denken. Diese sind heute in den Verfassungen der westlichen Demokratien fester Bestandteil geworden. Da die Universalisierung liberaler Ideen auf kontroverse politische Auseinandersetzungen und Strömungen seit dem 18. Jahrhundert zurückgeht, wird auch die historische Entwicklung liberaler Positionen und Argumentationszusammenhänge seit der Aufklärung und der Französischen Revolution thematisiert. Aus sozialgeschichtlicher Sicht gab es einen engen Zusammenhang des Liberalismus mit der Entwicklung des Bürgertums. Er wurzelte in der Interessenlage und Lebensführung der Mittelschichten. Liberales Gedankengut findet sich zwar auch bei Angehörigen der Oberschichten, prägend war aber die Einstellung und Interessenlage des Wirtschafts- und Besitzbürgertums. Der zentrale Kernbestand des Liberalismus war ursprünglich unpolitisch, wurde aber politisch abzusichern versucht, womit er politische Wirkungen hervorrief, wie z. B. die Gründung liberaler Parteien. Liberales Denken war zwar nicht genuin demokratisch, aber die repräsentative Demokratie verstand sich als Kompromiss zwischen liberalen und demokratischen Ideen. Diese Entwicklung stellt der Band eindrucksvoll dar.
Die Herausgeber
Helmut Reinalter, Univ.-Prof. Dr., Institut für Geschichte und Ethnologie der Universität Innsbruck, seit 2000 Leiter des Privatinstituts für Ideengeschichte. Seit 2009 ist er auch Dekan der philosophischen Klasse der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Harm Klueting, DDr. MA, Professor der Geschichte und Katholischen Theologie im Fach Historische Theologie/Kirchengeschichte, lehrt an den Universitäten Köln und Fribourg (Schweiz).
INHALTSVERZEICHNIS
I. Europäische Perspektive
Die politische Theorie des Liberalismus. Von Anton Pelinka
II. Deutschland: 19. und 20. Jahrhundert
Der deutsche Liberalismus in seinen Grundzügen. Von Hans Fenske
Aus der Tradition heraus. Liberales und orthodoxes Judentum in Deutschland
und Österreich zwischen Emanzipation und Shoah. Von Ulrike Zander
Friedrich Naumann, der Liberalismus und die Frauenemanzipation
im ausgehenden deutschen Kaiserreich. Von Jürgen Frölich
Das Kirchenpapier der FDP – Ausdruck oder Ende
eines „geläuterten Liberalismus“? Von Tabea Esch
III. Österreich: 19. und 20. Jahrhundert
Early Liberalism in Austrian Society. Von Pieter M. Judson
Die historische Entwicklung des Liberalismus in Österreich im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Von Alfred Ableitinger
Liberalismus und Kirche in Österreich im 19. Jahrhundert. Von Helmut Reinalter
Liberale Parteien im 19. und 20. Jahrhundert. Von Reinhold Gärtner, Günther Pallaver
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