Cover-Bild Die Drehung der Schraube
Band der Reihe "Geisterhand"
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kampa Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Klassische Horror- und Geistergeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 01.10.2019
  • ISBN: 9783311270041
Henry James

Die Drehung der Schraube

Ingrid Rein (Übersetzer)

Als eine junge Gouvernante nach Bly kommt, einen abgelegenen, traumhaft schönen Landsitz im Süden Englands, ist sie von ihrer neuen Aufgabe sehr angetan. Doch unerklärliche Erscheinungen und Ereignisse verwandeln die Idylle in einen Alptraum. Stehen die beiden engelsgleichen Kinder, der zehnjährige Miles und die achtjährige Flora, unter dem Bann böser Geister? Sind es die Dämonen der verstorbenen Hausangestellten, eine Gouvernante und ein Butler, die eine skandalöse Liebesbeziehung verband? Die Kinder müssen um jeden Preis geschützt werden. Die junge Frau kann nicht ahnen, welch schrecklichen Preis sie und ihre beiden Schützlinge dafür zahlen müssen.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2021

Eine Geistergeschichte ganz im Sinne eines Schauerromans

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Beschreibung

Nachdem der zehnjährige Miles und seine Schwester, die achtjährige Flora ihre Eltern verloren haben, kommt eine junge Gouvernante nach Bly Manor, um die beiden Kinder auf dem entlegenen Landsitz ...

Beschreibung

Nachdem der zehnjährige Miles und seine Schwester, die achtjährige Flora ihre Eltern verloren haben, kommt eine junge Gouvernante nach Bly Manor, um die beiden Kinder auf dem entlegenen Landsitz zu unterrichten. Die junge Frau scheint mit den engelsgleichen und lieblichen Kindern das große Los gezogen zu haben, doch schon bald verwandelt sich das Paradies auf Erden in den reinsten Albtraum. Miles hat einen Schulverweis erhalten und auf dem Anwesen scheinen böse Geister ihr Unwesen zu treiben…

Meine Meinung

Henry James Novelle »Die Drehung der Schraube« erschien 1898 zum ersten Mal und ist ganz im Stile einer klassischen Gothic Novel gehalten. James lässt einen unbekannten Erzähler die Aufzeichnungen einer Gouvernante in einer gesellschaftlichen Runde am Kamin erzählen und baut dabei auf den authentischen Eindruck, den diese Erzählung aus zweiter Hand auf die Zuhörer haben mag.

Die Gouvernante berichtet davon, wie es zu ihrer Anstellung als Erzieherin für die engelsgleichen Kinder Miles und Flora kam, deren Onkel aus unerfindlichen Gründen mit keinerlei Problemen behelligt werden möchte und die gesamte Verantwortung der jungen Gouvernante überträgt. Das Leben auf dem idyllischen Anwesen Bly gestaltet sich zunächst Recht angenehm, in der Haushälterin Mrs. Gros findet die Gouvernante schnell eine Vertraute und die Kinder sind ohne Fehl und Tadel erzogen und haben fabelhafte Manieren.

Doch schnell wird das traumhafte Bild dieses ländlichen Paradieses durch mysteriöse Erscheinungen getrübt. Sind es womöglich die bösen Geister der letzten Gouvernante Miss Jessel und des ehemaligen Butlers Peter Quint, die eine skandalöse Liebe miteinander verband, und die nun wie im Leben auch im Tod auf Bly ihr Unwesen treiben? Und was hat Miles im Internat schlimmes angestellt, um von der Schule verwiesen zu werden?

Fragen über Fragen, die sich im Laufe der Handlung zu einem ganzen Berg ungeklärter Fragezeichen anhäufen, denn Henry James Geschichte baut auf die subtile Spannung des Nicht-Gesagten. In meinem Empfinden geht er hierbei etwas zu weit, denn für mich ging einiges an schauderhafter Spannung dadurch flöten, dass einfach zu viele Dinge (bis zum Ende) fraglich blieben.

Die junge Frau steigert sich zusehends in ihre Angst um ihre jungen Zöglinge und möchte sie um jeden Preis vor den bösen Dämonen schützen. Bei diesem Unterfangen greift ein leichter Gruselfaktor, vor allem auf der psychologischen Schiene, da man sich bei diesem Augenzeuginnenbericht zu keiner Zeit sicher sein kann, wie viel der Geschichte wahr und was der Einbildung der Erzählerin entsprungen ist.

»Die Drehung der Schraube« von Henry James ist ein nicht ganz perfekter Gruselroman für kalte Herbst- und Winterabende, der mit seinen langen und verschachtelten Satzkonstruktionen den perfekten Klassiker-Charme versprüht.

Fazit

Eine Geistergeschichte ganz im Sinne eines Schauerromans, die zum Ende allerdings noch zu viele Fragen offen lässt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 24.11.2020