Leichte Bettlektüre
Ich liebe meinen Kater "Schmocke" und ich wollte schon oft ein Buch lesen, in welchem es um Tiere geht. Warum ich das bisher nie tat? Ich weiß es nicht. Skepsis vielleicht. Normalerweise lese ich ja eher ...
Ich liebe meinen Kater "Schmocke" und ich wollte schon oft ein Buch lesen, in welchem es um Tiere geht. Warum ich das bisher nie tat? Ich weiß es nicht. Skepsis vielleicht. Normalerweise lese ich ja eher Psychothriller. Daher war ich sehr neugierig auf diesen Schmöker (und seit langem auch wieder richtig aufgeregt - Vorfreude ist die schönste Freude, richtig?).
Um was geht es?
Nora ist Ende 40 und Schriftstellerin. Sie wohnt derzeit in einem Cottage in Cornwall, um in Ruhe an einem Krimi zu arbeiten. Vorbei ist es mit der Stille, als sie Besuch von einem Kater bekommt. Nach einigen Stippvisiten tauft sie ihn kurzerhand Smuggler. Neben dem anhänglichen Vierbeiner stolpert noch ein weiterer männlicher Geselle in ihr Leben: Nachbar Phil. Die Konfrontationen mit ihm und Smuggler gestalten sich zunehmend schwieriger, denn eigentlich möchte sich Nora an niemanden mehr binden - weder an einen Menschen noch an ein Tier. Deshalb möchte sie Smuggler schnellstens wieder loswerden. Wenn dieser sich doch nur so einfach vor die Tür setzen lassen würde ... ;)
Neben den gut inszenierten sowie detailliert und liebevoll skizzierten Landschaftsbeschreibungen (Anm.: Ich liebe England!), fand ich vor allem die Charakterisierung von Smuggler klasse. Was für ein schnurriges Schnäuzchen! Ich musste sehr oft schmunzeln und entdeckte in einigen Passagen Schmocke und mich wieder. Man merkt Hermien Stellmacher einfach an, dass sie selbst ein begeisterter Katzen-Fan ist.
Phil war mir als Protagonist leider etwas zu "dünn" dargestellt. Damit meine ich nicht die Körperfigur, sondern sein Wesen, sein Charakter. Ich fand ihn zwar smypathisch, dennoch hätten ihm ein paar Ecken und Kanten gut gestanden. Es war dennoch so herrlich erfrischend für Herz und Seele, den Beziehungsverlauf der beiden mitzuverfolgen. Es war nie langweilig, nur etwas zu vorhersehbar.
Auch wenn ich erahnen konnte, wie die Geschichte endet, hatte ich zum Schluss Tränchen in den Augen und musste kurz tief durchatmen.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm lebhaft, witzig, bunt und luftig. Somit genau richtig für diese Art von Roman. Das Buch liest sich flüssig ohne Abbrüche, der rote Faden zieht sich durch die ganze Story.
Mir ist das Buch vor allem durch seinen Titel und sein wirklich wunderschönes Cover aufgefallen. Es wirkt harmonisch und einladend, man fühlt sich direkt wohl.
Fazit: Eine leichte Lektüre für vergnügliche Lesestunden - allein oder zu zweit. Mich hat "Cottage mit Kater" direkt ins Herz getroffen. Unbedingt lesen!