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inkl. MwSt
- Verlag: Wagenbach, K
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 192
- Ersterscheinung: 28.01.2014
- ISBN: 9783803151865
Der schwimmende Souverän
Karl der Große und die Bildpolitik des Körpers
Wurde Aachen zur Europastadt, weil Karl der Große ein passionierter Schwimmer
war? Und was hat Mao Tse- tung damit zu tun? Beide Herrscher verbindet
eine Politik des Schwimmens. Indem die politischen Akteure sich schwimmend
abbilden ließen, wurde der eigene Körper zum Ausweis von sportlicher
Tatkraft, patriarchalischer Fürsorge und Führungsstärke überhöht – und das
Schwimmen zum Hauptelement einer körperbezogenen politischen Ikonologie.
Die Beziehung von Wasser, Körper und Macht setzt sich bis heute fort, beispielsweise
in der Inszenierung Wladimir Putins als Unterwasserarchäologe.
Als Symbole herrscherlicher Souveränität fungieren auch die Bart- und
Haartracht,
die Kleidung und die Tiere, mit denen sich Karl der Große umgibt.
Dabei spielen furchteinflößende, zu erjagende Bestien eine ebenso große Rolle
wie exotische Tiere, die in Gehegen befriedet vom Zuschauer betrachtet werden
konnten. Der Löwe steht für Karl selbst. In der stilisierten Darstellung am Bronzeportal
des Aachener Doms ist das Raubtier nicht nur gezähmt, sondern aus
dem Löwen (dem König der Tiere) ist ein Bote des Friedens geworden.
Bredekamps völlig neue Sicht auf Karl den Großen zeigt, wie aktuell dessen
Bildpolitik ist. Karl der Große hat als »Leuchtturm Europas«, wie er von Zeitgenossen
genannt wurde, auch dem gegenwärtigen Europa etwas zu sagen: Politik
ist elastisch und fluid.
war? Und was hat Mao Tse- tung damit zu tun? Beide Herrscher verbindet
eine Politik des Schwimmens. Indem die politischen Akteure sich schwimmend
abbilden ließen, wurde der eigene Körper zum Ausweis von sportlicher
Tatkraft, patriarchalischer Fürsorge und Führungsstärke überhöht – und das
Schwimmen zum Hauptelement einer körperbezogenen politischen Ikonologie.
Die Beziehung von Wasser, Körper und Macht setzt sich bis heute fort, beispielsweise
in der Inszenierung Wladimir Putins als Unterwasserarchäologe.
Als Symbole herrscherlicher Souveränität fungieren auch die Bart- und
Haartracht,
die Kleidung und die Tiere, mit denen sich Karl der Große umgibt.
Dabei spielen furchteinflößende, zu erjagende Bestien eine ebenso große Rolle
wie exotische Tiere, die in Gehegen befriedet vom Zuschauer betrachtet werden
konnten. Der Löwe steht für Karl selbst. In der stilisierten Darstellung am Bronzeportal
des Aachener Doms ist das Raubtier nicht nur gezähmt, sondern aus
dem Löwen (dem König der Tiere) ist ein Bote des Friedens geworden.
Bredekamps völlig neue Sicht auf Karl den Großen zeigt, wie aktuell dessen
Bildpolitik ist. Karl der Große hat als »Leuchtturm Europas«, wie er von Zeitgenossen
genannt wurde, auch dem gegenwärtigen Europa etwas zu sagen: Politik
ist elastisch und fluid.
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