Band 2
der Reihe "Reihe Auf den Spuren der Dichter und Denker durch Franken"
13,50
€
inkl. MwSt
- Verlag: Schrenk-Verlag
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 80
- Ersterscheinung: 31.03.2010
- ISBN: 9783924270391
Wolfram von Eschenbach
II. Wolframs Leben
Wolframs Ruhm
Über den Rang Wolframs von Eschenbach gab es in den vergangenen 800 Jahren bei den Kennern seines Werkes nie einen Zweifel. Um 1210, also noch zu Lebzeiten, schrieb sein ostfränkischer Landsmann Wirnt von Gravenberc (Gräfenberg bei Nürnberg) bewundernd über ihn: sîn herze ist ganzes sinnes dach;/ leien munt nie baz gesprach – „Sein Herz beherbergt alle Weisheit, nie hat ein Laie besser gesprochen“ (,Wigalois‘ v. 6354f.). 1985 äußerte der Schweizer Romancier Adolf Muschg: ein Autor, „von dem ich nur ahnte, er sei der wichtigste deutscher Sprache, jetzt weiß ich es: Wolfram von Eschenbach”.1
Wolfram ist der Dichter zweier großer Versromane nach altfranzösischen Quellen, des ‚Parzival‘ und des ‚Willehalm‘, ferner des ‚Titurel‘, zweier Bruchstücke, in denen er Ausschnitte aus der tragischen Geschichte eines Liebespaares, das bereits im ‚Parzival‘ vorkommt, in strophischer Form gestaltet, außerdem einiger weniger, doch teilweise bedeutender Minnelieder. Der Umfang der Überlieferung der Werke und ihre Wirkung auf zeitgenössische und spätere Dichter beweisen Wolframs Ruhm und seine einzigartige Bedeutung unter den deutschschreibenden Autoren des Mittelalters. Die Lieder repräsentieren den berühmten Epiker in den um 1300 entstandenen großen Liedersammlungen, der Kleinen Heidelberger (A), der Weingartner (B) und der Großen Heidelberger, der Manessischen Liederhandschrift (C).
Den Umfang der Textüberlieferung der epischen Werke kann man sich nur klar machen, wenn man die Überlieferungsdichte anderer berühmter mittelhochdeutscher Epen vergleicht: von Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘ sind derzeit 27, von Hartmanns von Aue ‚Iwein‘ 32 und vom ‚Nibelungenlied‘ 35 Textzeugen bekannt. Demgegenüber ist der ‚Parzival‘ in nicht weniger als 85 vollständig oder fragmentarisch erhaltenen Handschriften des 13. bis 15. Jahrhunderts, dazu in einem Druck von 1477 tradiert; vom ‚Willehalm‘ kennen wir aus dem gleichen Zeitraum 70 Handschriften; nur auf den ersten Blick schmal erscheint die Überlieferung des ‚Titurel‘: für sich sind die Bruchstücke zwar nur in 3 Handschriften erhalten, indes wurden sie um 1270 Bestandteile des riesigen, mehr als 6000 Strophen umfassenden ‚Jüngeren Titurel‘, den ein Dichter namens Albrecht in der Maske Wolframs schuf (erst gegen Schluß nennt der Verfasser seinen wahren Namen) – als Werk des Eschenbachers war dem Roman großer Erfolg beschieden, bekannt sind zur Zeit 57 Textzeugen, darunter ist ein ebenfalls 1477 erschienener Druck.
Wolframs Ruhm
Über den Rang Wolframs von Eschenbach gab es in den vergangenen 800 Jahren bei den Kennern seines Werkes nie einen Zweifel. Um 1210, also noch zu Lebzeiten, schrieb sein ostfränkischer Landsmann Wirnt von Gravenberc (Gräfenberg bei Nürnberg) bewundernd über ihn: sîn herze ist ganzes sinnes dach;/ leien munt nie baz gesprach – „Sein Herz beherbergt alle Weisheit, nie hat ein Laie besser gesprochen“ (,Wigalois‘ v. 6354f.). 1985 äußerte der Schweizer Romancier Adolf Muschg: ein Autor, „von dem ich nur ahnte, er sei der wichtigste deutscher Sprache, jetzt weiß ich es: Wolfram von Eschenbach”.1
Wolfram ist der Dichter zweier großer Versromane nach altfranzösischen Quellen, des ‚Parzival‘ und des ‚Willehalm‘, ferner des ‚Titurel‘, zweier Bruchstücke, in denen er Ausschnitte aus der tragischen Geschichte eines Liebespaares, das bereits im ‚Parzival‘ vorkommt, in strophischer Form gestaltet, außerdem einiger weniger, doch teilweise bedeutender Minnelieder. Der Umfang der Überlieferung der Werke und ihre Wirkung auf zeitgenössische und spätere Dichter beweisen Wolframs Ruhm und seine einzigartige Bedeutung unter den deutschschreibenden Autoren des Mittelalters. Die Lieder repräsentieren den berühmten Epiker in den um 1300 entstandenen großen Liedersammlungen, der Kleinen Heidelberger (A), der Weingartner (B) und der Großen Heidelberger, der Manessischen Liederhandschrift (C).
Den Umfang der Textüberlieferung der epischen Werke kann man sich nur klar machen, wenn man die Überlieferungsdichte anderer berühmter mittelhochdeutscher Epen vergleicht: von Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘ sind derzeit 27, von Hartmanns von Aue ‚Iwein‘ 32 und vom ‚Nibelungenlied‘ 35 Textzeugen bekannt. Demgegenüber ist der ‚Parzival‘ in nicht weniger als 85 vollständig oder fragmentarisch erhaltenen Handschriften des 13. bis 15. Jahrhunderts, dazu in einem Druck von 1477 tradiert; vom ‚Willehalm‘ kennen wir aus dem gleichen Zeitraum 70 Handschriften; nur auf den ersten Blick schmal erscheint die Überlieferung des ‚Titurel‘: für sich sind die Bruchstücke zwar nur in 3 Handschriften erhalten, indes wurden sie um 1270 Bestandteile des riesigen, mehr als 6000 Strophen umfassenden ‚Jüngeren Titurel‘, den ein Dichter namens Albrecht in der Maske Wolframs schuf (erst gegen Schluß nennt der Verfasser seinen wahren Namen) – als Werk des Eschenbachers war dem Roman großer Erfolg beschieden, bekannt sind zur Zeit 57 Textzeugen, darunter ist ein ebenfalls 1477 erschienener Druck.
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