Cover-Bild Damaskus
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 03.11.2022
  • ISBN: 9783455014846
Iben Albinus

Damaskus

Kerstin Schöps (Übersetzer)

Der Nummer-1-Bestseller aus Dänemark

 

 

Im Frühling 2011 reist die dänische Menschenrechtsaktivistin Sigrid Melin nach Damaskus, um sich im Auftrag einer Telekommunikationsfirma in dem krisengebeutelten Land für Demokratie und Frieden zu engagieren. Der Job kommt ihr gelegen, und sie trifft Reem, eine syrische Studienfreundin, die sie seit einem tragischen Ereignis in Kopenhagen nicht mehr gesehen hat. 

Endlich finden die Frauen wieder zusammen in der Stadt, wo die Jasminbäume blühen und die Hoffnung auf eine politische Reform die Menschen erfüllt. Aber Reems Loyalität gilt der falschen Seite, sie leitet einen Sicherheitsdienst und unterhält enge Verbindungen zur Regierung um den brutalen Diktator Baschar al-Assad. Verzweifelt versucht Sigrid, das Richtige zu tun, doch sie verstrickt sich und alle, die ihr lieb und teuer sind, immer tiefer in eine tödliche Verschwörung. Und bald steht Sigrid vor der größten moralischen Herausforderung ihres Lebens: Schützt sie die anderen – oder doch sich selbst? 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2023

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Sigrid Melin verlässt nach einem Eklat eine NGO, die sich für Menschenrecht einsetzt, und nimmt das Angebot einer norwegischen Telekomfirma an, sich in Syrien für Demokratie und Frieden, deren Pflänzchen ...

Sigrid Melin verlässt nach einem Eklat eine NGO, die sich für Menschenrecht einsetzt, und nimmt das Angebot einer norwegischen Telekomfirma an, sich in Syrien für Demokratie und Frieden, deren Pflänzchen im Arabischen Frühling gehegt werden müssen, zu engagieren.

Sie lässt ihre Familie zurück und reist nach Damaskus, um sich mit ihrer ehemaligen Studienkollegin Reem zu treffen, die in Syrien eine anerkannte Sicherheitsfirma betreibt.

Was niemand außer dem Ehemann weiß, Sigrid leidet nach einem tragischen Ereignis in Kopenhagen an einer PTBS, die sie häufig in emotionalen Stress abgleiten und ausrasten lässt. Sigrid glaubt, mit dieser Reise ihr damaliges Versagen kompensieren zu können.

Schon bald gerät Sigrid zwischen alle Mühlsteine der Politik und niemand ist vor der Willkür des Diktators Baschar al-Assad sicher, der auch davor nicht zurückschreckt, langjährige Weggefährten aus dem Weg zu räumen. Selbst Reem und ihre Familie sind betroffen. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, dessen Ausgang niemand vorhersehen kann.

Meine Meinung:

Die dänische Autorin Iben Albinus zeichnet in ihrem Debüt eine authentische Situation des Lebens in Syrien von 2011. Noch weiß niemand, wie sich die explosive Lage entwickeln wird. Mit dem Wissen von heute, 12 Jahre später, liest sich dieser Thriller gleich noch einmal fesselnder.

Für Zartbesaitete ist dieses Buch wohl eher nichts, denn es wird entführt, gefoltert, Autobomben explodieren, Familien auseinandergerissen und zerstört. Die Gewalt nimmt niemandem, der sich gegen das Regime stellt, aus. Das müssen auch ehemalige Weggefährten des Diktators feststellen.

Ein interessanter Aspekt ist die (unbewusste?) Mithilfe von europäischen Firmen an den Gräueln der Regierung. Sendemasten für die Handynutzung aufzustellen kann etwas Positives sein, sich aber wie man hier lesen wird, sich schnell als Terrorinstrument für ein Unrechtsregime benutzt werden.

Auch wenn dieser Thriller eine fiktive Geschichte ist, so sind historische Ereignisse geschickt eingeflochten und ergeben ein authentisches Gesambild.

Fazit:

Ein Thriller, der es in sich hat. Gerne gebe ich diesem Debüt 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Nah an der Realität

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Nah an der Realität...Die Emotionen der Hauptprotagonistin berühren mich

"Damaskus", ist der Debutroman von der dänischen Schriftstellerin Iben Albinus.
Sie ist als Drehbuchautorin und Schriftstellerin ...

Nah an der Realität...Die Emotionen der Hauptprotagonistin berühren mich

"Damaskus", ist der Debutroman von der dänischen Schriftstellerin Iben Albinus.
Sie ist als Drehbuchautorin und Schriftstellerin sehr bekannt. Ursprünglich hatte sie Studien der Filmwissenschaften und Journalismus an der Universität Siena, in Italien absolviert.
2022 wurde sie von der dänischen Kriminalakademie mit Preisen ausgezeichnet.

Zum Inhalt:
2012 in Syrien. Der arabische Frühling. Die Dänin Sigrid reist nach Syrien um einem Undercover-Auftrag für die dänische Regierung durchzuführen. Durch ihre Tätigkeit in Dänemark weiss sie sich in den politischen Kreisen zu bewegen. Kurz nach ihrer Ankunft trifft sie auf ihre Jugendfreundin Reem. Die brutalen Handlung der Regierung fordern von Sigrid alles. Leider sieht sie auch, dass ihre ehemalige Freundin auf der falschen Seite des Konflikts steht und agiert. Schlussendlich stellt sich die Frage: wer ist Freund - wer ist Feind?

Mein persönlicher Eindruck
( ich halte die elektronische Version des Romans in den Händen. Vielen Dank für das Leseexemplar)

Auf dem Cover sehe ich: eine Straße umgeben von Hochäusern und Palmen. Ein geöffneter, brennender Kofferraum eines Wagens.
Ich denke sofort an Bürgerkriegsbilder und erbitterte Kämpfe.
Das Cover und der pragmatische Titel sind für mich Grund genug den Klappentext zu lesen.

Schreibstil, Spannung, Aufbau, Übersetzung
Die Erzählung liest sich gut und flüssig. Die deutsche Übersetzung ist zum Großteil absolut gut gelungen. Einige wenige Kleinigkeiten fallen mir auf, sind aber nicht weiter schlimm.
Die relativ kurzen Kapitel ermöglichen ein gutes Momentum. Ohne Schnickschnack kommt die Autorin auf den Punkt. Ihre Beschreibungen und Aussagen überzeugen und lassen mich tief in die Geschichte eintauchen. Durch die Nähe zur damaligen Relalität fasziniert mich das Buch umso mehr. Viele Gedankenanstößen bin ich im Verlauf der Lektüre nachgegangen.
Zusammenfassung:
Ein ausgezeichneter Roman, der die politischen und sozialen Ereignisse des Syriens 2011, sehr gut beschreibt und obwohl fiktiv, dem Leser viele wahre Einstreuungen im Verlauf, übermittelt.
Das Werk ist sehr gut durchdacht und recherchiert worden.
Fazit:
Ein wirklich ausgezeichneter Debutroman, der die Erlebnisse seiner Protagonisten spannend und informativ erzählt. Ein Leseerlebnis das durch seine pragmatische, realitätsnahe Erzählweise den Leser auch emotional mitnimmt.
Von mir bekommt der Roman ausgezeichnete 5* Lesesterne verbunden mit einer klaren Leseempfehlung.


Deutsche Übersetzung: Kerstin Schöps
Verlag: Hoffmann & Campe
ISDN: 978-3455014846
Seitenzahl: 512
Formate: elektr. & gebundenes Buch

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Spannender Politthriller am Ende des Arabischen Frühlings

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Iben Albinus ist eigentlich eine erfolgreiche Drehbuchautorin, und das merkt man ihrem Debütroman "Damaskus" angesichts seines hohe Erzähltempos, Cliffhanger-Momenten und dramatischen Twists an. Ich ...

Iben Albinus ist eigentlich eine erfolgreiche Drehbuchautorin, und das merkt man ihrem Debütroman "Damaskus" angesichts seines hohe Erzähltempos, Cliffhanger-Momenten und dramatischen Twists an. Ich würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn das Buch um eine Menschenrechtsaktivistin im beginnenden syrischen Bürgerkrieg zeitnah auch verfilmt wird - nicht nur wegen der sowohl spannenden als auch weiterhin aktuellen Handlung, sondern auch wegen einer athmosphärisch dichten, "visuellen" Erzählweise.

Worum geht es? Sigrid Melin, die einst im Irakkrieg für eine dänische Zeitung im Nahen Osten war und aus dieser Zeit noch eine posttraumatische Störung mit sich herumschleppt, hat mit einem Temperamentsausbruch vor laufender Kamera ihre Karriere als Pressesprecherin von Amnesty International vergeigt. Da kommt das Angebot eines alten Studienfreundes durchaus passend: Sigrid soll für einen Telekommunikationskonzern nach Damaskus gehen, gewissermaßen als gutes Gesicht des Kapitalismus auf Einhaltung humanitärer Standards achten.

Die Entscheidung ist nicht leicht, muss Sigrid doch ihren Mann, den halbwüchsigen Sohn und die Teenager-Stieftochter zurücklassen - andererseits lockt nicht nur die Rückkehr in die arabische Welt, sondern auch das Wiedersehen mit der syrischen Studienfreundin Reem, die die Sicherheitsfirma leitet, die für den Schutz von Sigrid und den anderen Mitarbeitern von NorCom zuständig ist. Denn es ist das Jahr 2011, der Arabische Frühling ist ausgebrochen. Es gärt nicht nur in Nordafrika, sondern auch in Syrien.

Der neue Job erregt auch das Interesse des Ehepaares von nebenan, die beide beim Geheimdienst arbeiten. Denn Sigrid soll versuchen, einen Regierungsmitarbeiter oder eine andere hochrangige Persönlichkeit zur Zusammenarbeit zu überreden.

In Damaskus erlebt Sigrid nicht nur die Faszination für die Gassen der Altstadt, Baklava und die traditionelle arabische Gastfreunschaft. Sie muss auch feststellen, dass Reem, eine Alavitin, bestens vernetzt mit dem Assad-System ist, auch die blutige Niederschlagung von Demonstrationen verteidigt. Einer ihrer Kindheitsfreunde ist der syrische Innenminister. In dem Luxushotel, in dem Sigrid und ihre Kollegen leben, schnüffelt auch der syrische Geheimdienst herum. Nur Firas, Reems Mann, der als Arzt in einem Militärkrankenhaus arbeitet, hält sich mit politischen Lobpreisungen Assads zurück - auch weil er im Krankenhaus die Folterungen und Tötungen von Regimegegnern miterlebt.

Wie schnell es gehen kann, die Aufmerksamkeit des Geheimdienstes zu erregen, muss auch Sigrid feststellen. Im Gefängnis des Geheimdienst wird sie Augen- und Ohrenzeugin von Menschenrechtsverletzungen, ihr Status als Ausländerin und Expat bewahrt sie vor Schlimmerem. Reem wiederum spürt immer mehr Druck, ihre Loyalität gegenüber einem Regime zu zeigen, in dem die Paranoia mit jeder Freitagsdemonstration steigt. Dann verschwindet ihr Mann - und Sigrid und Reem, die schon vor einem Zerwürfnis standen, müssen eine schwere Bewährungsprobe bestehen.

Vieles von dem, worüber Albinus schreibt, hat bei aller Fiktion reale Hintergründe - etwa die Versuche, Informationen aus den Foltergefängnissen ins Ausland zu schmuggeln, die Zustände in den Gefängnissen und den Haftanstalten, die zahlreichen, miteinander konkurrierenden Geheimdienste, die Brutalität einer Macht, die sich bedroht sieht durch den Wunsch nach Veränderungen. Und auch die modernen Kommunikationsmittel erweisen sich als Fluch und Segen zugleich.

"Damaskus" fesselt bis zuletzt, bietet Spannung und eine immer düsterere Atmosphäre, während Syrien auf einen Abgrund zusteuert. Manches erscheint mir wenig realistisch - dass Journalisten willentlich Nachrichtendiensten zuarbeiten, ist nach allen westlichen Medienstandards ein No Go, und mit einer Vergangenheit als Menschenrechtsaktivistin scheint es mir noch unglaubwürdiger, dass sich Sigrid, noch dazu ohne jeden Druck, auf die Bitte ihrer Nachbarn einlässt. Dass Sigrid sich mehrfach unreflektiert und unüberlegt mit ihren Äußerungen in die Bredouillie bringt, dient zwar dem Plot, ist aber so unprofessionell, dass es mit ihrer vorangegangenen Berufslaufbahn und jemanden, der den Teenagerjahren entwachsen ist. Das ist allerdings Mäkelei auf hohem Niveau, denn ich habe diesen spannenden Thriller sehr genossen und hoffe, dass der Erstling von Iben Albinus nicht ihr letzter Roman bleibt.

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