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inkl. MwSt
- Verlag: Bundesanstalt f. Bergbauernfragen
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 280
- Ersterscheinung: 02.1999
- ISBN: 9783853110461
Landwirtschaft zwischen Tradition und Moderne
Über den Struktur- und Wertewandel in der österreichischen Landwirtschaft
Die Frage der persönlichen Werte- und Orientierungsmuster in Relation zu gesamtgesellschaftlichen Prozessen und dem sozio-ökonomischen Fortschritt nimmt in den letzten Jahren in der wissenschaftlichen Diskussion einen immer größeren Stellenwert ein. Pierre Bourdieu, Anthony Giddens oder Paul Blau, um nur einige der renommiertesten Vertreter zu nennen, haben sich eingehend mit der Situation einer Neuorientierung bzw. Neudefinition gesellschaftlicher Gruppen und den morphologischen Änderungen sozialer Räume befaßt. Soziale Räume unterliegen dabei einem distinguierten Variablensystem, welches wesentlich durch eine konkrete Klassen- oder Schichtzugehörigkeit bestimmt wird. Wandlungsprozesse und Umstellungsstrategien äußern sich auch in einer zeitlichen Dimension und im Zusammenspiel der einzelnen gesellschaftlichen Gruppen und Generationen.
Im Bereich der Landwirtschaft herrscht auf diesem Gebiet ein noch weitgehendes Forschungsdesiderat, obwohl gerade die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt einem äußerst raschen und dynamischen Wandel unterliegt, der noch immer nicht abgeschlossen ist. Alte Leitbilder verlieren ihre Gültigkeit, herkömmliche Entscheidungsstrategien erweisen sich als ineffizient, wenn nicht gar als kontraproduktiv. Tradiertes Wissen hat seine Gültigkeit verloren und damit ändert sich auch der Sozialstatus und der Umgang zwischen den Generationen. Eingespannt wird dieser Prozeß im technisch-organisatorischen agrarischen Produktionssystem.
Diese Produktionsform des bäuerlichen Familienbetriebes befindet sich zwischen den Koordinaten einer auf Profitmaximierung ausgerichteten Marktwirtschaft und einer auf Subsistenz und Nachhaltigkeit ausgerichteten Haushaltswirtschaft. Dabei läßt sich im Laufe der Entwicklung eine immer stärkere Marktintegration feststellen, die eine Änderung der Handlungsstrategien notwendig macht. Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und damit die Übernahme der Gemeinsamen Agrarpolitik ist ein weiteres bedeutendes Faktum, welches die Entwicklungen beschleunigt und den sozialen Akteuren rasche Entscheidungen abverlangt.
Der technische Fortschritt ermöglichte nicht nur eine ungeheure Entfaltung der Produktivkräfte, sondern stellt selbstredend auch die Triebfeder für strukturelle Änderungen dar. Während ein Teil der bäuerlichen Betriebe sich mehr und mehr den Markterfordernissen unterwirft und mittels Rationalisierungsmaßnahmen versucht, ihre Wettbewerbsfähigeit zu steigern, werden andere marginalisiert, scheiden aus der Landwirtschaft aus, oder suchen durch neue Strategien zu überleben. Pluriaktivität oder Erwerbskombination, Direktvermarktung, bäuerlicher Tourismus sind neue Einkommensschienen, welche das Überleben vieler Betriebe ermöglichen.
Die neue Informationsgesellschaft, die umfassende Entwicklung infrastruktureller Einrichtungen und die Verbesserung der Transportsysteme und der damit implizit einhergehende Austausch bewirken, daß traditionelle kulturelle und normative Differenzen zwischen urbanen und ruralen Räumen einerseits, aber auch zwischen einzelnen ländlichen Regionen tendenziell geringer werden. Dieses soziale und kulturelle Amalgam führt zu Reibungsflächen zwischen den einzelnen Gruppen und Individuen, da sich herkömmliche Orientierungs- und Entscheidungsmuster in Hinblick auf neu definierte wirtschaftliche und soziale Paradigmen als obsolet erweisen. Selbstredend haben diese Änderungen auch Auswirkungen im Statusverhalten zur Folge.
Anhand der empirischen Ergebnissen von drei insgesamt sechs Jahre (1990-96) auseinanderliegener Befragungen unter österreichischen Jung- und Bergbauern/bäuerinnen wird der Versuch unternommen, idealtypische Handlungsweisen, Werthaltungen und Strategien der bäuerlichen Akteure abzuleiten. Es wird insbesondere analysiert, inwieweit die dynamischen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Prozesse zu Reaktionen führen und welche Faktoren letztlich entscheidend für bestimmte Einstellungen und Handlungsweisen sind.
Im Bereich der Landwirtschaft herrscht auf diesem Gebiet ein noch weitgehendes Forschungsdesiderat, obwohl gerade die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt einem äußerst raschen und dynamischen Wandel unterliegt, der noch immer nicht abgeschlossen ist. Alte Leitbilder verlieren ihre Gültigkeit, herkömmliche Entscheidungsstrategien erweisen sich als ineffizient, wenn nicht gar als kontraproduktiv. Tradiertes Wissen hat seine Gültigkeit verloren und damit ändert sich auch der Sozialstatus und der Umgang zwischen den Generationen. Eingespannt wird dieser Prozeß im technisch-organisatorischen agrarischen Produktionssystem.
Diese Produktionsform des bäuerlichen Familienbetriebes befindet sich zwischen den Koordinaten einer auf Profitmaximierung ausgerichteten Marktwirtschaft und einer auf Subsistenz und Nachhaltigkeit ausgerichteten Haushaltswirtschaft. Dabei läßt sich im Laufe der Entwicklung eine immer stärkere Marktintegration feststellen, die eine Änderung der Handlungsstrategien notwendig macht. Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und damit die Übernahme der Gemeinsamen Agrarpolitik ist ein weiteres bedeutendes Faktum, welches die Entwicklungen beschleunigt und den sozialen Akteuren rasche Entscheidungen abverlangt.
Der technische Fortschritt ermöglichte nicht nur eine ungeheure Entfaltung der Produktivkräfte, sondern stellt selbstredend auch die Triebfeder für strukturelle Änderungen dar. Während ein Teil der bäuerlichen Betriebe sich mehr und mehr den Markterfordernissen unterwirft und mittels Rationalisierungsmaßnahmen versucht, ihre Wettbewerbsfähigeit zu steigern, werden andere marginalisiert, scheiden aus der Landwirtschaft aus, oder suchen durch neue Strategien zu überleben. Pluriaktivität oder Erwerbskombination, Direktvermarktung, bäuerlicher Tourismus sind neue Einkommensschienen, welche das Überleben vieler Betriebe ermöglichen.
Die neue Informationsgesellschaft, die umfassende Entwicklung infrastruktureller Einrichtungen und die Verbesserung der Transportsysteme und der damit implizit einhergehende Austausch bewirken, daß traditionelle kulturelle und normative Differenzen zwischen urbanen und ruralen Räumen einerseits, aber auch zwischen einzelnen ländlichen Regionen tendenziell geringer werden. Dieses soziale und kulturelle Amalgam führt zu Reibungsflächen zwischen den einzelnen Gruppen und Individuen, da sich herkömmliche Orientierungs- und Entscheidungsmuster in Hinblick auf neu definierte wirtschaftliche und soziale Paradigmen als obsolet erweisen. Selbstredend haben diese Änderungen auch Auswirkungen im Statusverhalten zur Folge.
Anhand der empirischen Ergebnissen von drei insgesamt sechs Jahre (1990-96) auseinanderliegener Befragungen unter österreichischen Jung- und Bergbauern/bäuerinnen wird der Versuch unternommen, idealtypische Handlungsweisen, Werthaltungen und Strategien der bäuerlichen Akteure abzuleiten. Es wird insbesondere analysiert, inwieweit die dynamischen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Prozesse zu Reaktionen führen und welche Faktoren letztlich entscheidend für bestimmte Einstellungen und Handlungsweisen sind.
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