Cover-Bild Zum ewigen Frieden
8,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Universität Kiel Lorenz-von-Stein-Inst.
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 135
  • Ersterscheinung: 07.2009
  • ISBN: 9783936773514
Immanuel Kant

Zum ewigen Frieden

Ein philosophischer Entwurf
"Zum ewigen Frieden - Ein philosophischer Entwurf"

Schon bei der ersten Kantlektüre stellt der interessierte Leser fest, dass der Königsberger Philosoph mit seiner Schriftstellerei erst dann zufrieden ist, wenn er das Weltverhältnis des Menschen auf Denknotwendigkeiten zugespitzt hat. Diese Eigenart des rigoros reduzierenden Denkens brachte Immanuel Kant bei vielen Gebildeten, da man in der Regel seinen Gedanken lieber freien Lauf lässt, den Vorwurf der Weltfremdheit ein.
Beim näheren Hinsehen entlarvt sich dieses Urteil, dass Kant, oft dazu noch als kauziger Junggeselle charakterisiert, an der Lebenswirklichkeit vorbeigegangen sei, rasch als nicht zutreffend. Im Gegenteil ist Kant, geprägt von aus Beobachtung und Lektüre gewonnener Weltkenntnis, ein durch und durch politischer Denker. Dies ist er natürlich nicht in der Hinsicht, dass er über seine Universitätsämter hinaus selbst politisch zu handeln versucht hätte - das hätte seinem Selbstverständnis als Philosoph widersprochen -, sondern dahingehend, dass Kant immer das kommunikative friedliche Zusammenleben der Menschen nicht nur im Auge hatte, sondern gerade auch in den Mittelpunkt seiner Philosophie stellte.
Dem Text dieser Abhandlung merkt man deutlich an, dass sie in einer schöpferischen Arbeitsphase verfasst wurden. Die Ausführungen zu der Möglichkeit von Erlaubnisgesetzen und die Bemerkungen zu Erwerbs- und Eigentumsformen deuten auf die Argumentationsstrukturen der zwei Jahre später erscheinenden "Rechtslehre" voraus. Dass Kant nachträglich die noch 1795 angenommene Garantie des ewigen Friedens durch die Natur als zu wagemutig ansah, zeigt 1798 der zweite Abschnitt der Abhandlung "Der Streit der Fakultäten", in dem er nur noch von "Geschichtszeichen" spricht, die auf die Besserung der Zustände in der bisher schlimmen Weltgeschichte hinweisen.

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