Interessante Dystopie mit Anfangsschwierigkeiten
Mit Diatar – Kind des Lichts hat sich Ina Linger in den Bereich Dystopie vorgewagt, der seit einiger Zeit wirklich sehr beliebt bei den Autoren ist und daher oft nichts Neues bieten kann.
Auch Diatar ...
Mit Diatar – Kind des Lichts hat sich Ina Linger in den Bereich Dystopie vorgewagt, der seit einiger Zeit wirklich sehr beliebt bei den Autoren ist und daher oft nichts Neues bieten kann.
Auch Diatar enthält oft verwendete und bekannte Dystopie-Elemente und wenngleich die Autorin das Genre nicht neu erfindet, so schafft sie es doch, trotzdem etwas einzubringen, was ich in der Art und Weise in den üblichen Dystopien bisher weniger gelesen habe. Wenn es jetzt etwas konfus klingen sollte, ja, das ist indirektes Lob. Da ich Dystopien als Lieblingsgenre habe und mich viele in dem Bereich nicht mehr überzeugen können, musste die Idee von Diatar schon besonders gut sein oder die Story sehr gut umgesetzt.
Ich muss dazu sagen, dass ich mich in letzter Zeit mit Büchern allgemein etwas schwer tue, da ich mich an gewissen Sachen sattgelesen habe und die wenigsten Bücher es schaffe, mich durchgehen am Stück zu begeistern.
Diatar ist da aufgrund der Zeitsprünge und der vielen fremden Begriffe am Anfang leider keine Ausnahme, kann das aber im Laufe der Geschichte großteils wieder wett machen. Das liegt aber auch an den gut ausgearbeiteten Charakteren, mit denen ich trotz der anfänglichen Schwierigkeiten recht problemlos warm wurde.
Nichts desto trotz konnte es mich am Ende nicht hundertprozentig überzeugen, allerdings kann ich nicht genau ausmachen, woran es lag. Der Schreibstil ist nicht schlecht, sondern lässt sich recht flüssig lesen. Die Geschichte nimmt Spannung auf und die Charaktere kommen glaubwürdig rüber. Aber irgendwie fehlte mir etwas oder vielleicht waren die Zeitsprünge auch ein wenig too much. Sicher, sie waren informativ und wichtig für das Verständnis, aber eventuell hätte man das anders lösen können, da es den Lesefluss, insbesondere am Anfang, immer wieder ins Stocken brachte.
Auch zum Cover möchte ich noch was anmerken. Ich bin Coverkäufer, das gebe ich offen zu. Ein tolles Cover kann mich schon mal verleiten, ein schlechtes Buch zu kaufen, weil ich mich irreleiten lasse. Aber! Genauso hindert mich ein nichtssagendes Cover auch schon mal, ein Buch zu kaufen, das wirklich grandios sein könnte. Ich weiß, als Selfpublisher ist die Covergestaltung schwieriger als wenn ein großer oder überhaupt ein Verlag dahinter steckt. Aber es gibt mittlerweile viele Grafikportale, auf denen Künstler ihre Fähigkeiten auch für kommerzielle Zwecke anbieten. Ich selbst habe es eine Weile auf Deviantart getan und kann nur jedem anraten, da ein wenig mehr rein zu investieren. Es gibt den Spruch „Das Auge isst mit“ und so ist es auch im Buchhandel. Ich greife zuerst, was mir optisch zusagt. Diatar ist eine gute solide Dystopie, die deutlich mehr Anklang fände, hätte sie ein professionelleres und ansprechenderes Cover. Da bin ich mir sehr sicher.
Doch kommen wir zum Inhalt zurück. Der erste Teil der Mondiar Triologie hat zum Ende hin immer mehr Interesse geweckt, zu erfahren, was es mit den Technologien, Räumen und Artefakten auf sich hat, dennoch ist das Ende auch etwas, was man getrost erstmal so stehen lassen könnte, wenn man einfach mal vergisst, was im Anmarsch ist. Ich hadere noch mit mir, ob ich unbedingt weiterlesen will. Da Band 1 keinen wirklichen Cliffhanger hat, schmerzt es nicht so sehr, dass ich nicht gleich weiterlesen muss.
FAZIT
Diatar oder vielmehr die Mondiar – Triologie hat großes Potential, das im ersten Teil der Reihe noch nicht ausgeschöpft werden konnte. Die relativ lange Anlaufphase der Geschichte mit den vielen Rückblicken trübte ein wenig die Lesefreude. Zwar konnte es die zweite Hälfte wieder rausreißen, aber zu 5 Sternen reichte es nicht mehr. Trotzdem für Dystopie-Fans spreche ich eine Leseempfehlung aus, da es mal nicht der übliche Einheitsbrei ist. Ich schwanke zwischen 3,5 und 4 Sternen, werde aber mit gutem Gewissen aufrunden auf 4 von 5 Sternen.