Cover-Bild Unzertrennlich
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 10.05.2021
  • ISBN: 9783442759217
Irvin D. Yalom, Marilyn Yalom

Unzertrennlich

Über den Tod und das Leben
Regina Kammerer (Übersetzer)

Irvin D. Yalom ist einer der angesehensten Psychotherapeuten Amerikas, am 13. Juni 2021 wurde er neunzig Jahre alt. Er gilt als Klassiker der existentiellen Psychotherapie, seine Lehrbücher und Romane erscheinen weltweit und erreichen Millionen. Seine Frau Marilyn Yalom, eine renommierte Kulturwissenschaftlerin und Autorin, starb im Herbst 2019 nach 65jähriger Ehe. Als klar war, dass ihre Krankheit zum Tode führen würde, begannen beide ein Buch zu schreiben - das am Ende Irvin D. Yalom alleine fertigstellen musste. Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe und herausragenden intellektuellen Beziehung. Ein großes Alterswerk, das alle existentiellen Themen berührt, die uns angehen.

Ausstattung: Bildteil

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2021

Ein bewegendes Buch über den Tod, das Leben und die Liebe

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Inhalt
Nachdem bei Marilyn Yalom Krebs diagnostiziert wurde und sie im Laufe ihrer Chemotherapie einen Schlaganfall erlitten hat, hat sie dieses Buch geplant. Sie wollte damit anderen Paaren, die in einer ...

Inhalt
Nachdem bei Marilyn Yalom Krebs diagnostiziert wurde und sie im Laufe ihrer Chemotherapie einen Schlaganfall erlitten hat, hat sie dieses Buch geplant. Sie wollte damit anderen Paaren, die in einer ähnlichen Situation stecken helfen.
In diesem Buch erfahren wir, welche Sorgen und Ängste Marilyn und ihr Mann Irvin während ihrer Krankheitsphase hatten, wie sie sich jeweils auf den Tod von Marilyn vorbereitet haben und auch was ihnen im Leben wichtig war/ist.

Meine Meinung
Im Leben der Eheleute Yalom haben Bücher schon immer eine große Rolle gespielt.
"Unsere Beziehung begann und endete mit Büchern."

Ihr erstes Gespräch handelte um Bücher und ihr letztes gemeinsames Projekt - über den Tod hinaus - war ein Buch.

Ich habe während des Lesens viel geweint - erst Recht ab dem Punkt, als klar ist, dass Marilyn nicht mehr lange leben wird.
Sowohl Marilyns als auch Irvins Schreibstil haben mir das Gefühl gegeben, als würde ich sie schon seit Jahren kennen. Es war nicht so, als würde ich ein Buch lesen, sondern eher als wäre ich bei ihnen in Palo Alto und sie würden mir von ihren Gedanken und Gefühlen berichten.
Zwischendurch gibt es immer wieder Stellen, an denen man Irvin als Psychotherapeut kennenlernt, aber auch als Patient. Teilweise analysiert er sein eigenes Handeln und erklärt es sowohl sich selbst als auch den Lesern - vor allem in der ersten Zeit nach Marilyns Tod.

In diesem Buch steckt so viel drin - u.a. das Leben der Eheleute Yalom noch mal von ihnen selbst rückblickend betrachtet; indirekte Hilfestellungen falls man selber in dieser Situation steckt (manchmal hilft es ja auch zu sehen, dass andere einen ähnlichen Weg vor sich hatten); die Trauer des zurückgebliebenen Ehepartners und auch das Zurückfinden in den Alltag bzw. in einen neuen Alltag.
"Trauern ist der Preis, den wir zahlen, wenn wir den Mut haben, andere zu lieben."
Trotz ihrer Krankheit hat sich Marilyn darum gekümmert, dass es Irvin nach ihrem Tod gut gehen wird. Sie hat Denkanstöße gegeben, dieses Projekt geplant (wodurch Irvin auch während der Trauer eine Aufgabe hatte) und teils auch schon Dinge vorab weggegeben, sodass Irvin sich in seiner Trauer nicht darum kümmern musste und sie wusste somit, dass die Dinge in die in ihren Augen richtigen Hände kommen.
Schön fand ich, dass sie versucht hat all ihre Freunde noch einmal zu sehen. Ihre Freundschaften waren ihr wichtig.

Im Buch sind auch ein paar Fotos zu finden - teils extra für dieses Buch von Reid Yalom gemacht. Ich habe mir dieses Fotos schon vor der Lektüre angeschaut, währenddessen und auch danach immer mal wieder. Vorher waren es für mich irgendwelche Leute... aber nach Beenden des Buches schwingt eine Mischung aus Traurigkeit und Dankbarkeit in mir.
Die Traurigkeit kann ich mir nur damit erklären, dass ich schnell mit anderen Leuten weine, auch wenn sie mir fremd sind.
Dankbar bin ich dafür, dass Marilyn und Irvin dieses Buch geschrieben und uns so Einblick in ihre Gefühlswelt gegeben haben. Irgendwann wird jeder von uns vor dem Punkt stehen, dass der Partner einen verlässt - ob durch Krankheit oder Altersschwäche. Durch dieses Buch ist die Angst vor dem Tod des Partners zumindest ein bisschen kleiner geworden. Und auch verwitwete Verwandte/Bekannte kann man nach diesem Buch besser verstehen.

Fazit
Dieses Buch ist eines der Bücher, die man mehrmals gelesen haben sollte. Denn ich glaube, je nach Lebensphase und Alter nimmt man andere Dinge für sich mit.
Aber vor allem ist es eine Liebeserklärung der Eheleute Yalom - an den jeweiligen Partner; an die eigenen Kinder und Enkelkinder; an die vielen Freunde, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet sind und vor allem an das Leben.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Liebe ist unzertrennlich

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Das bekannte Autorenpaar Irv und Marilyn Yalom schreibt schon seit Jahren Bücher, die sich mit dem Tod beschäftigen. Doch dieses Buch ist eine herzzerreißende Lebenserfahrung, die die Eheleute am eigenen ...

Das bekannte Autorenpaar Irv und Marilyn Yalom schreibt schon seit Jahren Bücher, die sich mit dem Tod beschäftigen. Doch dieses Buch ist eine herzzerreißende Lebenserfahrung, die die Eheleute am eigenen Leib erfahren. Abwechselnd beschreiben die Beiden die Monate, Momente und Gedanken ab Marilyns Krebsdiagnose bis über ihren Tod hinaus.

Irvin Yalom arbeitet schon seit Jahren als Psychologe und Therapeut, hat dutzende Therapiestunden und -gruppen geleitet, in denen er viel mit dem Thema Krebs und Tod umgeben ist. Als seine Frau an Krebs erkrankt, denkt er selbst über sich und sein Leben mit ihr nach. Auch Marilyn lässt kein Detail aus, während sie über Freundschaften und Familie berichtet.
Die Beiden bringen ein schwieriges Thema aufs Papier, über das wir uns viel zu selten unterhalten. Der Tod ist allgegenwärtig in unserem Leben und richtet sich nicht nach den Plänen, die wir schmieden. Irv und Marilyn bringen viele Gedanken und Tatsachen auf den Punkt, man fühlt mit und will nur das Beste für die Beiden, obwohl man den Ausgang kennt. Über die Stärke und den Mut des Ehepaares bin ich schwer beeindruckt und ich muss sagen, das ich jetzt anders über das Leben und den Tod denke.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Bewegend

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Wer sich je mit Psychotherapie beschäftigt hat, sei es beruflich, sei es aus persönlichem Interesse, dem wird der Name des angesehensten und einflussreichsten Psychotherapeuten Amerikas, Irvin D. Yalom, ...

Wer sich je mit Psychotherapie beschäftigt hat, sei es beruflich, sei es aus persönlichem Interesse, dem wird der Name des angesehensten und einflussreichsten Psychotherapeuten Amerikas, Irvin D. Yalom, bekannt sein. Unvergleichlich seine Gabe, die Grundpfeiler der existentiellen Psychotherapie, die weit ins Tiefenpsychologisch-Philosophische hineinragen, anhand von „Therapiegeschichten“ unterhaltsam-verstehbar zu machen (z. B. „Die Liebe und ihr Henker“ u.v.a.). Als seine Frau Marilyn, hochgebildete Kulturwissenschaftlerin und Autorin, todkrank wird, beschließen sie, über diese letzte gemeinsame Zeit miteinander ein Buch zu schreiben, das erste und einzige gemeinsame Werk. Vergangenen Herbst starb Marilyn und Irvin musste das Buch alleine fertigstellen.

Während der Lektüre des Buches habe ich mir die zahlreichen Fotos im Buch immer wieder neu angesehen. Viele wirken gestellt, gewollt, in Szene gesetzt. Dem Leser wird kaum ein spontaner Einblick gewährt. Und diese Distanz spüre ich auch über die gesamte Lektüre hinweg durch die meist eher intellektuell-rationale Erzählweise. Was ich aber auch spüre, und das ist sicher nicht überraschend: Wie die Schilderungen des Buches mich persönlich anpacken. Denn der Abschied, das Weggeben, das Weggehen, das Verlassen und Verlassen-Werden, das Sterben und der Tod in seiner Endgültigkeit sind große Themen des Menschseins, und genau diesen begegnet der Leser ganz direkt. Alles, wirklich alles dreht sich im Buch letztlich um Nietzsches Satz „Stirb zur rechten Zeit“. Im Wechsel erzählen Marilyn und Irvin von ihrem gelebten Leben, von Erfahrungen, von Hoffnungen, von geistigen Begleitern, von Kindern, Enkelkindern und Freunden. Marilyn bleibt lange stark für Irvin, bis sie ans Ende ihrer Kraft gelangt und den in Amerika erlaubten begleiteten Suizid wählt. Unerwartet war für mich zu lesen, dass Transzendenz kein Thema für das Ehepaar Yalom war, auch nicht im direkten Angesicht des Todes. Oder dass für Musik kein Platz war im Leben der Beiden. Das letzte Drittel des Buches muss Irvin schließlich allein schreiben. Er schildert darin in vielen Facetten seine unfassbar tiefe Einsamkeit nach Verlust seiner geliebten Frau, Partnerin und verlässlichen Stütze im Leben wie im intellektuellen Miteinander, wie sie es über die unglaublich lange Zeit einer 65-jährigen Ehe war.

„Trauern ist der Preis, den wir zahlen, wenn wir den Mut haben, andere zu lieben.“

Fazit: Ein bewegendes, ein wichtiges Buch für alle, die sich mit Leben, Liebe und Tod gleichermaßen beschäftigen.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Berührend und interessant

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Trauer ist immer ein schwieriges Thema. Auch wenn es bei mir hoffentlich noch lange hin ist, bis jemand aus dem engsten Familienkreis stirbt, hat mich das Buch „Unzertrennlich – über den Tod und das Leben“ ...

Trauer ist immer ein schwieriges Thema. Auch wenn es bei mir hoffentlich noch lange hin ist, bis jemand aus dem engsten Familienkreis stirbt, hat mich das Buch „Unzertrennlich – über den Tod und das Leben“ von Irvin D. Yalom und seiner Frau Marilyn Yalom direkt angesprochen.

Die Literaturwissenschaftlerin Marilyn ist an einem Multiplen Myelom erkrankt und angesichts des dadurch bevorstehenden Todes, entschließt sie sich gemeinsam mit ihrem Mann, dem Psychiater Irvin D. Yalom, ein Buch über die letzte gemeinsame Zeit und darüber hinaus zu schreiben. Beide schildern aus ihrer Sicht die Gedanken und Gefühle, die sich mit dem herannahenden Tod beschäftigen.

Sie schreiben darüber, was es heißt, sein Leben, seine Erinnerungen, seine Liebsten zurücklassen zu müssen. Sie schreiben über praktische Überlegungen zur Wohnsituation, zu den Hinterlassenschaften, dazu wie man am besten aus dem Leben scheiden kann, aber auch zu den Gefühlen, die mit dem Sterben einhergehen. Im letzten Drittel schreibt Irvin dann allein über seine Trauer nach dem Tod seiner Frau und wie sehr sich seine Sichtweise auf seine Arbeit noch einmal gewandelt hat.

Das Buch ist aber noch viel mehr. Es ist auch das Dokument einer außergewöhnlichen Liebe. Ich glaube, ich habe noch nie so eine Liebeserklärung eines Mannes an seine Frau gelesen. Irvin macht immer wieder deutlich, wie sehr er Marilyn liebt bzw. geliebt hat und wie sehr er sie bewundert. Er schätzt ihre intellektuellen Fähigkeiten und sieht in ihr seinen wichtigsten Berater in allen privaten und beruflichen Belangen.

Die Beiden haben bzw. hatten ein eindrucksvolles Leben und gehen ebenso bemerkenswert mit dem Tod um. Ihr Schreibstil ist außergewöhnlich. Sowohl Marilyn als auch Irvin schaffen es, den Leser im tiefsten Herzen zu berühren, bleiben dabei stets authentisch und werden niemals pathetisch. Ich bin nicht nah am Wasser gebaut, aber ich musste beim Lesen weinen, so sehr hat mich das Gelesene berührt.

Dieses Buch war mein erstes des Ehepaar Yalom, aber sicher nicht mein letztes. Ich kann es jedem ans Herz legen, ob in Trauer oder nicht.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Tolles Buch

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Es ist die Idee von Marylin Yalom, zum Ende des Lebens gemeinsam ein Buch zu schreiben, nachdem für beide klar wird, dass sie nicht mehr lange leben wird. Es beginnt im April 2019, die beiden wechseln ...

Es ist die Idee von Marylin Yalom, zum Ende des Lebens gemeinsam ein Buch zu schreiben, nachdem für beide klar wird, dass sie nicht mehr lange leben wird. Es beginnt im April 2019, die beiden wechseln sich monatlich ab, erstes Kapitel: Irv im April. Dann: Marylin im Mai. Die letzten Sätze von Marylin stehen auf Seite 184. Eigentlich sollte es ein Buch der beiden werden, doch Marilyns Krankheit erlaubt das nicht. Als sie stirbt muss Irv das Buch alleine beenden. Er schreibt von seiner Einsamkeit nach dem Tod seiner geliebten Frau.
Es ist ein mutiges und schonungslos ehrliches Buch geworden.
Das Buch ist definitiv nicht für jeden geeignet, denn es werden Themen wie begleiteter Suizid, Chemotherapie, unerträgliche Schmerzen, körperlicher und geistiger Abbau und Einsamkeit nach dem Tod eines Partners angesprochen.

Mich hat das Buch sehr berührt, besonders das letze Kapitel. Dieses richtet Irv an seine verstorbene Frau Marilyn. Diese Worte zu lesen hat sich auf gewisse Weise komisch angefühlt, denn sie beschreiben ihr Leben, sehr privat und intim, aber es war auch einfach toll zu lesen, was sie für ein tolles Paar waren und welche Höhen und Tiefen sie zusammen gemeistert haben.