Cover-Bild Erntejahre
Band 3 der Reihe "Die Warthenberg-Saga"
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 365
  • Ersterscheinung: 15.06.2021
  • ISBN: 9782919805594
Izabelle Jardin

Erntejahre

Was wir sind

Eine mutige, junge Frau in Zeiten des Umbruchs: der spannende dritte Band von Izabelle Jardins Familiensaga um die Familie von Warthenberg.

Evas Tochter Bettina wird in eine zerrissene Welt hineingeboren. Sie ist noch ein kleines Mädchen, als der Bau der Berliner Mauer das Land und ihre Familie trennt. Die Bilder verfolgen sie ein Leben lang: Hilflos muss sie mit ansehen, wie Grenzsoldaten verhindern, dass Eva ihre Mutter Constanze noch einmal in die Arme schließen und sich mit ihr aussöhnen kann.

Im freien Westen der siebziger Jahre reift Bettina zu einer politisch engagierten jungen Frau heran, die sich schon früh der Friedensbewegung anschließt. Dann steht plötzlich ihr unbekannter Halbbruder aus den USA vor der Tür und Bettina ahnt, wie wenig sie über ihre eigene Familie weiß. Sie will Antworten und beginnt Fragen zu stellen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2021

Informativ, mit rotem Faden und großartiger Verortung – gelungener Abschluss der Familiensaga

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Dieser Band 3 von 3 schlägt einen beachtlichen Bogen von der Nachkriegszeit bis ins 21. Jahrhundert.
Es ist eine Familiensaga mit historischen/zeitgenössischen Zügen und Coming-of-Age.
Band 1 legt den ...

Dieser Band 3 von 3 schlägt einen beachtlichen Bogen von der Nachkriegszeit bis ins 21. Jahrhundert.
Es ist eine Familiensaga mit historischen/zeitgenössischen Zügen und Coming-of-Age.
Band 1 legt den Fokus auf Constanze, Band 2 auf ihre Tochter Eva, Band 3 auf deren Tochter Bettina.

Den Stammbaum zu Beginn finde ich als Nachschlagewerk super. Kleine Spoiler sind enthalten.
Der Abschlussband heilt erfreulicherweise Nachteile von Band 2. Ich war insbesondere traurig über die Informationslücke rund um den Kontakt in die DDR. Dies wird nun nachträglich erzählt. Das Hin- und Herspringen zwischen den Zeiten und den Perspektiven macht das Lesen nicht ganz einfach, aber ich fand diesen Erzählstil bereichernd, zudem abwechslungsreich. Ich hatte kein Problem bei der Orientierung.

Für mich liegen die allermeisten geschilderten historischen Ereignisse vor meiner Geburt: Grenzschließung, Attentat im olympischen Dorf in München, 68er-Bewegung, RAF, Wiedervereinigung, … Der Schnelldurchlauf durch die Jahrzehnte trägt dazu bei, Wissen zu schaffen oder zu verfestigen. Weder fühlte ich mich gehetzt noch empfand ich es als trocken. Sinnieren, Beziehungen und Emotionen sind präsent. Dank des beruflichen Weges der im Mittelpunkt stehenden Figuren fügen sich die wertvollen Eindrücke zur Zeitgeschichte selbstverständlich in Querelen um Liebe, Selbstfindung, Vergangenheitsbewältigung usw. ein.

Die Figuren sind sympathisch. Bloß ging es manchmal zu schnell, zu glatt oder zu vorhersehbar, um mitfühlen zu können. Hier und da wären mehr Ecken und Kanten nicht verkehrt, das Gutmenschentum ist in der Familie halt sehr verbreitet.

Begeistert hat es mich, das Erscheinungsbild meiner Heimatstadt Braunschweig erspüren zu können, indem oft Straßen, prägnante Bauwerke, Topographie und Geschäfte - teils vergangen, teils heute noch existent oder für aktuelle Stimmungslagen und Diskussionen relevant - stimmig in die Handlung eingebunden sind.

Das Ende beantwortet alle Fragen und rundet gelungen ab. Ich vergebe 4 Sterne mit Tendenz zu 5 Sternen für den Abschlussband und für die gesamte Trilogie.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Eine Familie findet zueinander

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Bettina, Evas Tochter spielt im Finale "Erntejahre" von Izabelle Jardin die Hauptrolle.

Eva hat im Jahre 1958 ihre Tochter Bettina geboren, die der Sonnenschein der Familie ist. Bettina wächst mit ihren ...

Bettina, Evas Tochter spielt im Finale "Erntejahre" von Izabelle Jardin die Hauptrolle.

Eva hat im Jahre 1958 ihre Tochter Bettina geboren, die der Sonnenschein der Familie ist. Bettina wächst mit ihren Eltern im freien Westen Deutschlands auf, während ihre Großmutter Constanze im Osten durch die
Mauer von ihrer übrigen Familie getrennt lebt. Schon als Kind interessiert sich Bettina für Politik und die aufregenden Geschehnisse in der Welt dieser Zeit.
Eines Tages taucht ihr amerikanischer Halbbruder auf und Bettina stellt fest, dass sie fast nichts über ihre eigene Familiengeschichte weiß. Sie beginnt nachzuforschen und wird später Journalistin...

Dieser sehr spannende Abschlussteil der Warthenberg-Trilogie bietet eine hervorragend recherchierte Story aus einer enorm interessanten Zeit turbulenter gesellschaftlicher und politischer Entwicklung zwischen 1958
und 2004.
Viele aufsehenerregende historische Fakten wie beispielsweise die RAF Anschläge, aber auch die bis in die heutige Zeit nachwirkende Tschernobylkatastrophe sowie, viele andere Ereignisse werden dem Leser
spannend und fesselnd über die journalistische Ermittlungsarbeit der Journalistin Bettina vor Augen geführt. Auch das Privatleben Bettinas wird sehr authentisch und mit viel Tiefe beschrieben.

Ein weiterer hochinteressanter Erzählstrang des Romans schildert die Erlebnisse der Großeltern Constanze und Clemens, die in der DDR leben mussten. Die Lebensumstände dieser beiden Menschen berühren den Leser zu tiefst und berichten über erschütternde Details aus der Zeit der Regierung des sozialistischen Regimes.
Bettina ist sehr mutig und beweist mit ihrer gewissenhaften journalistischen Arbeit viel Stärke und Herzgefühl. In ihrer Mutter Eva hat sie eine hundertprozentige Freundin und Ratgeberin an ihrer Seite.
Auch ihr Halbbruder steht ihr liebevoll mit Rat und Tat zur Seite.
Mit diesem letzten Abschnitt der Warthenberg-Trilogie kommt die zerrissene Familie wieder mit sich in's Reine. Constanze erlebt eine wohlige Überraschung, die ihr zu Herzen geht.
Der abschließende Teil "Erntejahre" ist in meinen Augen ganz hervorragend gelungen und bietet einen perfekten Abschluß der ohnehin sehr spannenden Trilogie und läßt den Leser zufrieden und glücklich aus
dem Abschluß der Story gehen.

Izabelle Jardin hat ihre Leser also auch mit diesem sehr schönen Abschluss erneut auf's Beste überrascht und eine hervorragende Lektüre geboten, die neben einer fantastischen Unterhaltung viele spannende
historische Fakten vor Augen führt.
Einen herzlichen Dank an Netgalley.de und Tinte und Feder für das Bereitstellen des Leseexemplars.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Der Abschluss der Trilogie legt zu viel Aufmerksamkeit auf den Rahmen der Handlung und zu wenig auf Bettina und das, was sie persönlich bewegt

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Bettina wird 1958 in Braunschweig geboren und muss drei Jahre später miterleben, wie ihre Großmutter Constanze durch den Bau der Berliner Mauer von ihnen getrennt wird. Jahrelang haben sie keinen Kontakt ...

Bettina wird 1958 in Braunschweig geboren und muss drei Jahre später miterleben, wie ihre Großmutter Constanze durch den Bau der Berliner Mauer von ihnen getrennt wird. Jahrelang haben sie keinen Kontakt mehr zu Constanze und Clemens und wissen nicht, was mit ihnen in der DDR geschehen ist. Bettina wächst in einer politisch bewegten Zeit in den 1960er- und 1970er-Jahren auf und interessiert sich sehr für das Tagesgeschehen. Sie verurteilt Konflikte wir den Vietnamkrieg, den Hass zwischen Arabern und Israelis und den Terrorismus, den sie in Deutschland während der Olympischen Spiele 1972 in München oder später während des "Deutschen Herbstes" erleben muss. Ihr Interessen möchte sie zum Beruf machen und Journalistin werden. Neugierig ist sie jedoch auch in Bezug auf ihre eigene Familie, denn wie schon Großmutter Constanze ihre Geheimnisse hatte, hat ihr auch Mutter Eva längst nicht alles aus der Vergangenheit erzählt. Erst als sich ein ihr bisher unbekannter Halbbruder aus den USA ankündigt, öffnen sich ihr ihre Eltern.

"Erntejahre" ist nach "Libellenjahre" und "Wunderjahre" der abschließende dritte Band der Warthenberg-Saga. Er beginnt im Jahr 1958 mit der Geburt Bettinas und setzt damit nahtlos an Teil 2 an. Durch Rückblenden und Wiederholungen aus andere Perspektive ist ein Einstieg in den Roman problemlos möglich.
Die Geschichte handelt auf zwei Zeitebenen und wird in ihrer Gegenwart aus der Sicht der heranwachsenden Bettina und in der Vergangenheit, die mit der Gegenwart gleichzieht, aus der Perspektive von Constanze geschildert. Auf diese Weise können die aufgetretenen Fragen aus Band 2 geklärt werden, denn endlich wird klar, was Constanze und Clemens erleiden mussten und warum kein Kontakt zu ihrer Familie im Westen möglich war.
Im Rahmen der Geschichte der von Warthenbergs werden viele historische Ereignisse, die Deutschland bewegten, erwähnt und eingebettet. Der Roman wirkt damit sehr authentisch, allerdings kam mir dabei die eigentliche Familiengeschichte etwas zu kurz. Im Schweinsgalopp rast man durch die jüngere deutsche Geschichte von 50 Jahren auf nicht einmal 400 Seiten. Diese Hast wird durch die kurzen Sätze, die im Extremfall nur ein oder zwei Worte umfassten, noch verstärkt.
Für meinen Geschmack passierte dagegen zu wenig in Bettinas Leben und die für ihre Person wichtigen Ereignisse wie das Kennenlernen ihres Halbbruders oder die Liebe zu ihrem Nachbarn wurden sehr schnell und wenig emotional abgehandelt. Gerade die Beziehung zu Mathias wirkte deshalb wenig glaubwürdig auf mich, die Begegnung mit ihrer Verwandtschaft in England war mir ein zu plumper Zufall und hätte durchaus anders gelöst werden können. Weiterhin fehlten mir in dem Buch Probleme der Charaktere oder Widersacher, die der Geschichte Spannung, Tiefe und mehr Pepp verliehen hätten. Die Protagonisten waren zu glatt und allesamt langweilig gutherzig.

Wer Teil eins und zwei der Warthenberg-Saga gelesen hat, muss auch den Abschluss der Trilogie lesen, um wichtige Fragen beantwortet zu bekommen. Die Autorin verbindet auch im dritten Teil wieder geschickt historische Wahrheiten mit der fiktionalen Familiengeschichte, legt für mein Empfinden jedoch zu viel Aufmerksamkeit auf den Rahmen der Handlung und zu wenig auf Bettina und das, was sie persönlich bewegt. Im Vergleich zu den vielen - zwar interessanten - Fakten enthielt mir dieser Roman zu wenig Persönlichkeit und Emotionen.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Der Kreis schließt sich...

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Die Wartenbergfrauen der nunmehr vierten und fünften Generation (je nachdem welche Wartenberg-Frau man an den Beginn setzt) meistern ihr Leben in den Nachkriegsjahren, der aufstrebenden Bundesrepublik, ...

Die Wartenbergfrauen der nunmehr vierten und fünften Generation (je nachdem welche Wartenberg-Frau man an den Beginn setzt) meistern ihr Leben in den Nachkriegsjahren, der aufstrebenden Bundesrepublik, unter dem RAF-Terror, in der DDR als auch den Wendejahren und der Wiedervereinigung.
Bereits nach den ersten Zeilen bin ich wieder in der Geschichte versunken. Der Schreibstil macht es wunderbar einfach, das Buch regelrecht zu verschlingen und dabei wirkt es trotz der zum Teil verstaubten Atmosphäre der 50/60/70er Jahre durch die Formulierungen erfrischend modern.
So fesselnd jedoch der Einstieg, als auch die Vorgängerbände waren, deren Zeit ich nur aus Erzählungen kenne, umso mehr fühlt sich „Erntejahre“ im weiteren Lesefortschritt jedoch wie die Aneinanderreihung von geschichtlichen Ereignissen an und hinterlässt bei mir das unschöne Gefühl, alles schnell zum Abschluss bringen zu wollen. Es ist ganz interessant über reale Geschichte in einem Roman zu lesen, die man selbst erlebt hat. Vielleicht rührt daher auch der Wunsch, mehr davon zu wollen um sich (und die Zeit) auch wiederzuerkennen und eigene Erinnerungen heraufzubeschwören. Meiner Meinung nach hätte hierin aber auch genug Potential gesteckt, es auf zwei Bücher aufzuteilen, in dem auch noch Zeiten des wiedervereinigten Deutschlands hätten thematisiert werden können.
Ich habe auch den Eindruck Constanze viel eingehender und tiefer behandelten wurden, als beispielsweise Eva und Bettina. Letztere wirken farblos und können mich auch nicht wirklich überzeugen.
Gelungen ist wieder rum der Abschluss der Wartenberg-Reihe: Mit Constanzes Rückkehr in die Heimat schließt sich für mich somit der Kreis um derer von Wartenberg und damit auch ein durch die Weltpolitik gesteuertes Jahrhundert voller Schicksale.
Fazit: Im Vergleich zu den Vorgängerbänden eher durchwachsen konnte mich „Erntejahre“ leider nicht ganz überzeugen.

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