Cover-Bild Libellenjahre
Band 1 der Reihe "Die Warthenberg-Saga"
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 10.03.2020
  • ISBN: 9782496701500
Izabelle Jardin

Libellenjahre

Was wir waren

Eine starke Frau im Spiegel ihrer Zeit, eine verlorene Welt und eine große Liebe: der bewegende erste Band von Izabelle Jardins Familiensaga um die ostpreußische Familie von Warthenberg.

Königsberg, 1930: Die selbstbewusste Constanze von Warthenberg ist neunzehn Jahre alt, als sie während einer Segelregatta dem weltläufigen Clemens Rosanowski aus Warschau begegnet. Es wird die große Liebe. Trotz einigen Widerstandes in Constanzes Familie heiratet das Paar und lässt sich in Danzig nieder. Die beiden erleben Jahre voller Leichtigkeit.

Doch die politische Lage in der alten Hansestadt wird unter den neuen Machthabern zunehmend schwieriger, und mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges muss Clemens als Soldat der Wehrmacht gegen sein Heimatland Polen kämpfen.

Seine Feldpostbriefe werden immer seltener, und eines Tages erreicht Constanze eine erschütternde Nachricht. Für sie beginnt nun eine dramatische Odyssee Richtung Westen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2020

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Inhalt:
Eine starke Frau im Spiegel ihrer Zeit, eine verlorene Welt und eine große Liebe: der bewegende erste Band von Izabelle Jardins Familiensaga um die ostpreußische Familie von Warthenberg.

Königsberg, ...

Inhalt:
Eine starke Frau im Spiegel ihrer Zeit, eine verlorene Welt und eine große Liebe: der bewegende erste Band von Izabelle Jardins Familiensaga um die ostpreußische Familie von Warthenberg.

Königsberg, 1930: Die selbstbewusste Constanze von Warthenberg ist neunzehn Jahre alt, als sie während einer Segelregatta dem weltläufigen Clemens Rosanowski aus Warschau begegnet. Es wird die große Liebe. Trotz einigen Widerstandes in Constanzes Familie heiratet das Paar und lässt sich in Danzig nieder. Die beiden erleben Jahre voller Leichtigkeit.

Doch die politische Lage in der alten Hansestadt wird unter den neuen Machthabern zunehmend schwieriger, und mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges muss Clemens als Soldat der Wehrmacht gegen sein Heimatland Polen kämpfen.

Seine Feldpostbriefe werden immer seltener, und eines Tages erreicht Constanze eine erschütternde Nachricht. Für sie beginnt nun eine dramatische Odyssee Richtung Westen.

Meine Meinung:

Die Autorin schafft es mit viel Charme und Witz eine emotionale Geschichte zu erzählen, der ich als Leser jedes Wort glaube und vollends darin abtauchen kann. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, gradlinig und flüssig, ohne langes drum herum reden. Viele Emotionen runden die Geschichte ab und hinterlassen ein gutes Gefühl, vor allem mit Constanze musste ich oft richtig mitleiden.

Es gab Dramatik, emotionale Konflikte, Liebe, Freundschaft, Ängste und kommt ohne jeglichen Kitsch oder Übertreibungen aus. Ich bin wirklich begeistert, und werde mich sehr gerne auch noch an andere Bücher von Izabelle Jardin wagen.

Die Charaktere dieses Buch, haben mich zu 100% überzeugt. Authentisch, mit einer ungeheureren Tiefe und starken Emotionen erzählt die Autorin hier eine Geschichte, die es verdient erzählt zu werden. Es hat mich wirklich berührt und mich sehr zum Nachdenken animiert.

Fazit:

Ich bin der Meinung, wir dürfen einfach nicht vergessen! Niemals! Irgendwann wird es keinen Zeitzeugen mehr geben, aber die Geschichten rund um das Thema werden immer weiterleben, auch durch uns, die sie lesen, darüber nachdenken und es vielleicht besser machen, als so manche Generation vor uns. Ich hoffe es sehr

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Ein grausamer Krieg und die sinnlosen Verluste

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Mit dem Roman "Libellenjahre" gelang Izabelle Jardin ein weiterer faszinierend schöner Roman, der einen Auftakt zu einer spannenden Geschichte rund um die ostpreußsiche Familie von Warthenberg bietet.
Die ...

Mit dem Roman "Libellenjahre" gelang Izabelle Jardin ein weiterer faszinierend schöner Roman, der einen Auftakt zu einer spannenden Geschichte rund um die ostpreußsiche Familie von Warthenberg bietet.
Die Handlung setzt in Königsberg um das Jahr 1930 ein.

Constanze von Warthenberg ist eine starke und selbstbewusste junge Frau, die bei einer Segelregatta dem aus Warschau stammenden Polen Clemens Rosanowski begegnet und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Obwohl viele Gründe gegen eine solche Verbindung sprechen, heiraten die jung Verliebten und lassen sich in Danzig nieder. Das Pärchen wird schließlich mit der Geburt ihrer Tochter Eva gesegnet, was das gemeinsame Glück vollkommen macht.

Ihr Leben entwickelt sich in normalen Bahnen, bis die kleine Familie der Krieg erreicht und Clemens vor die Wahl gestellt wird, entweder in die SS oder die Wehrmacht einzutreten. Es ist ihm fürchterlich fortan gegen seine Verwandte, die in Warschau wohnen, zu kämpfen. Der Krieg ist grausam und jeder hat in dieser Unmenschlichkeit nur die Wahl zwischen "ich oder du". Clemens spürt seine innere Zerrissenheit, die ihn fast um den Verstand bringt. Wird er es überleben?

Constanze ist eine wahre Schönheit. Als sehr intelligente junge Frau studierte sie leidenschaftlich das Fach Biologie und schmiedete viele Pläne für ihre Leben. Doch der irrsinnige Wahnsinn eines machtversessenen Diktators verwandelte nicht nur ihr Leben in eine
grausame Katastrophe. Doch sie wäre nicht eine von Warthenberg wenn sie aufgeben würde, wovon sie überzeugt ist.
Ihre größte Stütze war immer ihre sehr weise Großmutter Charlotte, die das Gut Warthenberg führt und ihr schon von klein auf in jeder Lage helfen konnte. Sie besitzt die Fähigkeit auch komplizierte Sachverhalte
klar zu durchdenken, abzuwägen und schließlich den richtigen Rat zu geben. Aber wie kann Constanze ihre kluge Großmutter in den Wirnissen des tobenden Krieges wiederfinden?

Izabelle Jardin gelang es in diesem eindrucksvollen Roman die Grausamkeit, Hilflosigkeit, Gräuel und Skruppellosigkeit von Menschen im Krieg für ihre Leser in berührenden und unvergesslichen Szenen so zu skizzieren, dass auch die heutige Generation - die scheinbar "so weit weg" von damaligen Entwicklungen ist - nachvollziehen kann, welch schlimme Folgen es hat extremistischen Verführern auch nur einen noch so kleinen Raum für ihren egoistischen Wahnsinn zu lassen.Vertieft wird dies dadurch, dass die geschilderten Ereignisse wie erschreckende Tatsachen erscheinen, äußerst authentische und historisch präzise recherchierte Fakten werden in die Story eingewoben.
Zu tiefst berührend ist gezeigt, wie wichtig es war und ist, dass die Hinterbliebenen und Familien über ihre Liebe zueinander zusammenhielten. Ihr Hab und Gut wurde ohne Hinterfragen miteinander geteilt und wurde damit eine Chance für das blanke Überleben.
Unzähligen Ehefrauen und Müttern wurde das Herz zerrissen, weil ihnen ihr Ehemann oder Sohn im Krieg genommen wurde. Woher nahmen die Hinterbliebenen die Kraft weiter zu leben?

In meinen Augen ist dieser Roman von Izabelle Jardin gerade in der heutigen Zeit, in der erneut extremistische Ideologen in den Straßen und Medien versuchen Menschen für ihren Egoismus einzufangen, ein Meisterwerk gelungen, das durch ihre geschliffene Sprache und ihrem Können für eindrucksvolle Romane auf ganzer Linie überzeugt und eine Warnung projiziert, wohin der Geist einer solchen Ideologie zwangsläufig in der einen oder anderen Weise führen muss.
Aber auch für schöne Momente der Romantik und Liebe bietet der sehr schöne Roman seinen Platz. Die mit viel Gefühl und Tiefe entworfenen Szenen schenken dem Leser Zeit zum Durchatmen und Hoffnung.
Das Ende ist mit dieser Episode offen, was die Fortsetzung kaum erwartbar werden lässt.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Faszinierender Auftakt

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Constanze von Warthenberg ist 19 Jahre alt, als sie bei einer Segelregatta im Jahr 1930 den gutaussehenden Clemens Rosanowski aus Warschau kennenlernt. Aus dem Kennenlernen wird schließlich die große Liebe. ...

Constanze von Warthenberg ist 19 Jahre alt, als sie bei einer Segelregatta im Jahr 1930 den gutaussehenden Clemens Rosanowski aus Warschau kennenlernt. Aus dem Kennenlernen wird schließlich die große Liebe. Constanzes Eltern sind nicht gerade angetan von dem jungen Mann, doch mit der Unterstützung ihrer Großmutter Charlotte, ringt Constanze den Eltern die Einwilligung in die Ehe ab. Das junge Ehepaar lässt sich in Danzig nieder und erlebt leichte und harmonische Jahre. Doch als in der alten Hansestadt die neuen Machthaber das Ruder in die Hand nehmen, ziehen erste dunkle Wolken im Leben von Constanze und Clemens auf, die darin gipfeln, dass Clemens, ausgerechnet gegen sein Heimatland Polen, in den Krieg ziehen muss. Die innigst ersehnten Feldpostbriefe werden im Verlauf der Jahre seltener und schließlich erreicht Charlotte eine Nachricht, die sie dazu zwingt, ihre Heimat zu verlassen und Richtung Westen zu fliehen.....

"Libellenjahre" ist der erste Band der Saga um die ostpreußische Familie von Warthenberg. Im Zentrum der Ereignisse steht Constanze, die jüngste Tochter der Warthenbergs. Man beobachtet, wie sie die große Liebe findet und welchen Einfluss das dramatische Weltgeschehen darauf nimmt.

Der Einstieg in diesen Roman beginnt bereits erschütternd und aufwühlend, denn man beobachtet Constanzes eilige Flucht, die sie in den Westen führen soll. Danach wird man in Rückblicken durch Constanzes bisheriges Leben geführt und erfährt, wie sich die große Liebe zwischen ihr und Clemens entwickelt hat und welche Höhen und Tiefen sie dabei durchlebt haben. Dabei gelingt es der Autorin hervorragend, die Gefühle intensiv zu vermitteln, ohne dabei zu dick aufzutragen.

Der Schreibstil ist eindringlich. Protagonisten und Handlungsorte wirken äußerst authentisch. Dadurch hat man keine Schwierigkeiten, ganz in der Erzählung zu versinken und sie gespannt zu verfolgen. Der damalige Zeitgeist schwebt lebendig zwischen den Zeilen und wird durch die angepasste Ausdrucksweise untermauert. Dadurch fiebert man mit den Charakteren mit und verfolgt interessiert, welche Wendungen das Schicksal für sie vorgesehen hat und welche Entscheidungen sie treffen. Man gerät deshalb früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Die politischen Hintergründe sind gut recherchiert und fließen glaubwürdig ins Geschehen ein. Sie nehmen nicht zu viel Raum ein, sorgen aber dennoch für eine authentische Hintergrundkulisse, die das Leben von Constanze und Clemens beeinflusst.

Ein intensiv und äußerst glaubwürdig erzählter Auftakt, der durch eine unerwartete Wendung am Ende dafür sorgt, dass man am liebsten sofort weiterlesen würde.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

ein absolut grandioser Auftakt der Saga

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Meine Meinung
Izabelle Jardin ist eine Autorin, von der ich bereits verschiedene Roman gelesen und dann auch immer für sehr gut befunden habe. Nun war es soweit, es stand mit „Libellenjahre“ ihr neuestes ...

Meine Meinung
Izabelle Jardin ist eine Autorin, von der ich bereits verschiedene Roman gelesen und dann auch immer für sehr gut befunden habe. Nun war es soweit, es stand mit „Libellenjahre“ ihr neuestes Werk auf meinem Leseplan und ich war echt gespannt darauf.
Das Cover wirkte auf mich sehr schon gestaltet und der Klappentext versprach mir tolle Lesestunden. Daher ging es nach dem Erhalt auch umgehend mit Lesen los.

Ihre handelnden Charaktere hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet und ins Geschehen integriert. So konnte ich sie mir alle richtig vorstellen und auch die Handlungen waren zu verstehen.
Allen voran lernt man hier Constanze kennen. Sie ist eine unheimlich starke junge Frau, deren Familie dem alten, ostpreußischen Adel angehört. Ich habe Constanze sehr in meine Herz geschlossen, sie ist absolut lebensfroh und sehr sympathisch.
Auch Clemens, Constanzes Ehemann, der trotz aller Widrigkeiten zu seiner Constanze hält, gefiel mir unheimlich gut.
Weiterhin lernt man Charlotte kennen. Sie ist Constanzes Großmutter und hat mein Herz wirklich im Sturm erobert. Ihre Art, ihre klugen Weisheiten, sie ist einfach etwas ganz Besonderes.

Neben diesen genannten Charakteren gibt es noch andere Figuren, die sich ebenso sehr gut ins Geschehen integrieren. Jeder von ihnen ist einzigartig und hat so auch einen festen Platz im Geschehen.

Der Schreibstil der Autorin ist auch in diesem Buch wieder richtig klasse. Ich wurde von der ersten Seite an gepackt und dann habe ich das Buch quasi in einem Rutsch gelesen so flüssig bin ich durch die Seiten gekommen. Es ist immer wieder Wahnsinn, was die Autorin bei mir mit ihren Worten auslöst.
Die Handlung selbst ist emotional und sehr einnehmend. Es ist eine Geschichte, die mich von Beginn an wirklich auch berührt hat. Mir ging das Schicksal von Constanze sehr nahe, ich konnte ihre Gefühle und die eingebrachten Emotionen sehr gut nachempfinden. So habe ich während des gesamten Buches über mitgefiebert und mitgelitten.
Der Leser wird hier in die Zeit der 1930/1940-iger Jahre entführt. Man erlebt so also mit wie die Lage nach dem Krieg war, die Autorin versteht es wunderbar all die Dinge der damaligen Zeit sehr gut ins Geschehen zu integrieren. Aber auch der Anfang der Hitlerzeit spielt eine Rolle.

Das Ende ist dann, zu meinem Leid, ein doch ziemlicher Cliffhanger. Ich habe diesen nicht kommen sehen, war demnach überrascht und warte nun gespannt auf den zweiten Band der Saga. Er soll den Titel „Wunderjahre“ tragen und noch 2020 erscheinen.

Fazit
Kurz gesagt ist „Libellenjahre“ von Izabelle Jardin ein grandioser Auftaktband der „Warthenberg-Saga“, der mich total mitgerissen hat.
Authentisch gezeichnete Charaktere, ein packender flüssig zu lesender Stil der Autorin sowie eine Handlung, die ich als spannend, emotional und sehr berührend empfunden habe, haben mir unglaublich tolle Lesestunden beschert und mich vollends begeistert.
Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Bewegende Familiensaga

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„...Alles ist verloren. Nicht nur der verdammte Krieg. Wohin sind die Jahre? Wohin sind die Jugend, die Leichtigkeit, das Lachen, die Liebe?...“

Diese Worte gehen Constanze durch den Kopf, als sie mit ...

„...Alles ist verloren. Nicht nur der verdammte Krieg. Wohin sind die Jahre? Wohin sind die Jugend, die Leichtigkeit, das Lachen, die Liebe?...“

Diese Worte gehen Constanze durch den Kopf, als sie mit einem Lazarettzug Danzig verlässt. Sie hofft auf eine Zukunft mit ihren Kindern. Ihr Bruder Justus hat sie in diesen Zug gesetzt. Es soll der letzte sein, der die Stadt gen Westen verlässt.
Dann geht die Erinnerung zurück ins Jahr 1930. Die 19jährige Constanze von Warthenberg nimmt mit ihren älteren Brüdern Justus und Armin an einer Segelregatta in ihrer Heimatstadt Königsberg teil. Sie schlagen das Boot von Clemens Rosanowski. Für Constanze und Clemens ist diese erste Begegnung nicht die letzte.
Die Autorin hat einen fesselnden und berührenden historischen Roman geschrieben.
Die Personen werden gut charakterisiert. Constanze ist eine selbstbewusste junge Dame. Ein Blick in ihre Vergangenheit zeigt, dass sie schon einiges gesundheitlich durchgemacht, daraus aber viel Stärke gewonnen hat. Sie möchte Biologie studieren und kann mit der Unterstützung des Vaters rechnen.
Clemens stammt aus Warschau und lebt nun in Danzig. Er hat einen polnischen Vater, eine deutsche Mutter und eine jüdische Großmutter. Schon diese Konstellation zeigt, mit welchen Problemen sich der junge Mann wird herumschlagen müssen. Seine Familie ist zwar nicht arm, kann sich aber mit den von Warthenberg nicht messen.
Es bedeutet Kampf, bis Constanzes Eltern der Heirat der beiden zustimmen. Ausschlaggebend dafür ist Charlotte, Constanzes Großmutter väterlicherseits, die noch immer auf den Gut lebt und arbeitet. Zu ihrem Sohn Karl sagt sie:

„...Ich denke ein wenig moderner als deine Vorfahren und vertrete die Auffassung, niemand hat das Recht, die Wege seiner Kinder zu bestimmen. Leiten, stützen, ausstatten mit alle, da ihnen nützen kann, ja! Aber sich niemals vor eine Liebe werfen und versuchen, das Glück zweier Menschen zu verhindern...“

Sehr viel heftiger noch sind die Worte, die sie ihrer Schwiegertochter entgegenhält. Constanzes` Vater Karl sieht genau wie Charlotte mit klarem Blick, wohin politisch die Reise geht. Das war einer der Gründe seiner Skepsis gegenüber Clemens.
Für das junge Paar beginnen wenige Jahre der Leichtigkeit. Clemens‘ Hochzeitsgeschenk symbolisiert diese Leichtigkeit, die er an Constanze schätzt. Doch die Zeit vergeht schnell und die politische Lage fordert harte Entscheidungen.
Die Autorin versteht es, die innere Zerrissenheit von Clemens wiederzugeben. Er tut alles für seine kleine Familie. Er hat nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Constanze trägt seine Entscheidung mit. Die Kriegserlebnisse hinterlassen tiefe Spuren. Und wie soll er seinen Eltern und Geschwistern sein Leben erklären?
Hautnah lässt mich die Autorin den Kriegsbeginn in Danzig und Königsberg miterleben. Die Grausamkeiten sind nur schwer erträglich. Clemens hat nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: SS oder Wehrmacht. Ersteres kommt für ihn nicht mehr in Frage. Zuviel hat er schon gesehen. Constanze trägt seine Entscheidung mit. Die Kriegserlebnisse hinterlassen tiefe Spuren. Und wie soll er seinen Eltern und Geschwistern sein Leben erklären? Was ist mit seinen polnischen Wurzeln?
Im ausgefeilten Schriftstil gibt es einige Besonderheiten. Das sind an manchen Stelen kurze Sätze und Ein – Wort – Sätze. Im ersten Kapitel zeigen sie, das nun jede Sekunde zählt. Hier wird sprachlich die nötige eile umgesetzt
.
„...Leere Gassen, stille Stadt. Nur der Motor. Und in der Ferne dieses dumpfe Grollen. Viel zu dicht schon...“

Und dann gibt es die romantischen Szenne, mal ausgeschmückt, mal kurz gehalten, malals Kombination von beiden:

„...Und am Ende einfach so sitzen bleiben wollen. Zwischen den beiden Männern, die ihr, jeder auf seine Weise, so viel bedeuteten. Vor der Kulisse des Waldes, der Felsen, unter dem dunkelblauen Himmelszelt mit seinen unendlich vielen glitzernden Lichtern...“

Die beiden Männer im Zitat sind Clemens und ihr Bruder Justus. Charlotte und Justus sind die beiden Menschen, die für Constanze nicht nur in den Jahren der Krieges zum Halt werden. Die Weisheit ihrer Großmutter ist durch nichts zu ersetzen. Und Justus? Das sollte der künftige Leser selbst herausfinden.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das offen Ende lässt auf einen schnellen zweiten Band hoffen.

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