Cover-Bild Geheimnis in Weiß
Band der Reihe "British Library Crime Classics"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 03.11.2016
  • ISBN: 9783608100167
J. Jefferson Farjeon

Geheimnis in Weiß

Kriminalroman
Eike Schönfeld (Übersetzer)

An Heiligabend bleibt ein Zug im Schneetreiben in der Nähe des Dorfes Hemmersby stecken. Mehrere Passagiere suchen Zuflucht in einem verlassenen Landhaus. Die Tür ist offen, der Kamin brennt und der Tisch ist zum Tee gedeckt, doch niemand scheint da zu sein. Aufeinander angewiesen, versuchen die Reisenden das Geheimnis des leeren Hauses zu lüften – als ein Mord passiert.

Trotz heftigen Schneefalls hat eine skurrile Ansammlung von Reisenden London am Weihnachtstag pünktlich verlassen. Auf offener Strecke bleibt der Zug jedoch im Schnee stecken. Die Passagiere beschließen daraufhin nach und nach, ihr Abteil zu verlassen und sich zum nächsten Dorf durchzuschlagen. Auf dem Weg stoßen sie auf ein scheinbar verlassenes Cottage – obwohl die Tür offen steht und es hell erleuchtet ist. Doch dies ist nicht das einzige Geheimnis, das das Haus birgt und nur zu einem hohen Preis offenbart. Wenn der Schneesturm schließlich nachlässt, werden vier Personen das Weihnachtsfest nicht überlebt haben.

»Geheimnis in Weiß« ist ein von der British Library wiederentdeckter Krimiklassiker, der hier erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Geheimnis in Weiß Geheimnis in Weiß

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n sehr guter ausgedachter Krimi im Stil von Agatha Christie. Man merkt das dieses Buch schon vor unendlicher Zeit geschrieben wurde, denn es ist sprachlich anders formuliert. Der Schreibstil ist sehr flüssig ...

n sehr guter ausgedachter Krimi im Stil von Agatha Christie. Man merkt das dieses Buch schon vor unendlicher Zeit geschrieben wurde, denn es ist sprachlich anders formuliert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kann sich genau in dieser Geschichte mit hinein denken. Man merkt zwischen den Zeilen den englischen Humor und trotzdem sind einige Passagen dramatisch. Dieser alte Klassiker ist spannend und es kommt immer alles anders als man denkt.

Als Leser konnte man sich die einzelnen Szenen sehr gut vorstellen, auch die Hauptfiguren waren gut beschrieben. Die Atmosphäre des Hauses konnte man richtig fühlen. Die Stimmungen der einzelnen Personen, den Schneesturm der um das Haus tobte, selbst den Kamin mit dem warmen Feuer konnte man die wohlige Wärme ahnen.

In allem eine sehr gute Geschichte die mir persönlich gefallen hat.

Veröffentlicht am 07.12.2016

Ein atmosphärischer Krimi zu Advents- und Weihnachtszeit.

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Der Klappentext fasst den Inhalt treffend zusammen. Kurz vor Weihnachten bleibt ein Zug im Schneesturm stecken. Eine Gruppe von Reisenden: ein Geschwisterpaar ca. Mitte zwanzig, eine junge, reizende Revuetänzerin, ...

Der Klappentext fasst den Inhalt treffend zusammen. Kurz vor Weihnachten bleibt ein Zug im Schneesturm stecken. Eine Gruppe von Reisenden: ein Geschwisterpaar ca. Mitte zwanzig, eine junge, reizende Revuetänzerin, ein Nörgler, ein junger Buchhalter und ein älterer Herr von der königlichen parapsychologischen Gesellschaft verlassen den Zug und finden zum Cottage, in dem alles zum Antreffen der Gäste vorbereitet ist und keiner da ist. Die Gruppe macht es sich im Haus gemütlich. Zwei aus der Gruppe sind krank und müssen versorgt werden. Alle rätseln, für wen das Haus vorbereitet wurde und ob der Hausherr bald auftaucht, denn dann müsste man sich rechtfertigen, was sie in seinem Haus ohne seine Einladung machen. Ein Messer auf dem Boden, ein Störenfried, der kurz darauf im Cottage auftaucht und für gereizte Atmosphäre sorgt, und noch paar andere Vorkommnisse mysteriöser Natur sorgen für Gedankenspiele, wie man sie z.B. in den Krimis von Agatha Christie kennt.
Man schreibt das Jahr 1937, was man erst zum Schluss mitbekommt. Bis dahin fühlt man sich durch die Sprache und die Art zu denken, z.B. durch die Dinge, die als Problem angesehen und im vollen Ernst ausdiskutiert werden, in die Zeit zwischen den Kriegen versetzt. Die leicht gruselige Atmosphäre, u.a. dank einigen parapsychologischen Elementen, passend zur damaligen Weltanschauung, lässt einen fleißig weiterblättern. Allerdings, zwei Drittel des Romans werden mehr oder weniger geistreiche Dialoge geführt und gerätselt. Der alte Maltby stellt unentwegt seine Theorien auf und kommt irgendwann zum Entschluss, dass das verlassene Haus, in dem sich die Gruppe wegen des Schneesturms aufhält, ein altes Familiengeheimnis birgt, das just an diesen Weihnachten gelüftet werden will.
Erst im letzten Drittel wird es richtig spannend. Alte Familiengeschichten und menschliche Abgründe tun sich auf.
Die Erzählperspektiven werden oft und gerne gewechselt. Mal erzählen die Frauen, die sich von Streitereien der Männer lieber fernhalten wollen, die Revuetänzerin gewährt Einblick in ihr Tagebuch. Ein andermal ergreift das Wort der delirierende Buchhalter. Diese Einlagen sorgen eher für Heiterkeit. Oft übernimmt der alte Maltby das Wort. Am Ende gibt es noch zwei Polizisten, die nur in diesem Kapitel auftauchen und aus ihrer Perspektive das Geschehen nacherzählen, dann wird klar, wie es zu vier Toten kam.
Am Ende ist alles aufgeklärt: wer wen ermordet hat und warum. Weihnachten ist auch vorbei und es gibt einen Familienzwist weniger.
Sprachlich hat mich dieser Krimi hier und dort überrascht: Mehrmals liest man vom „erbrochenen Siegel“ auf einem Brief, ein zerbrochenes Siegel war eher gemeint. Auch Phrasen wie „Das Lachen enthielt die Kälte und den Spott des Todes und bildete den grauenvollsten Augenblick der ganzen grauenvollen Erinnerung…“ im Kap. 24, oder „in der Regel ist man dumm – zwischen dem, was man weiß, und dem, was man ausdrücken kann, ist eine Wand.“ Im Kap. 25, oder auch: „Die Spieler sind häufig blind von Details.“ Im Kap. 27 sucht man in heutigen Krimis wohl vergeblich.

Im Nachwort gibt es Infos zum Autor und seinem Schaffen. Demnach war J. Jefferson Farjeon seinerzeit recht populär und dieser Krimi soll auf dem Höhepunkt seines Schaffens entstanden sein.

Fazit: Ein atmosphärischer Krimi, prima passend zu Advents- und Weihnachtszeit. Man fühlt sich ins Jahr 1937 nach England versetzt und rätselt mit. Mir kam das Ganze ein wenig wie ein Déjà-vu vor. Aber ein nettes Lesen am Feierabend war es trotzdem.