Skandinavischer Page-Turner
Miia hat ihren Job bei der Polizei an den Nagel gehängt. Grund dafür war ihre Internetsucht. Doch genau diese Sucht soll ihr bei ihrem neuen Job als Pädagogin an ihrer alten Schule in Palokaski dabei Helfen ...
Miia hat ihren Job bei der Polizei an den Nagel gehängt. Grund dafür war ihre Internetsucht. Doch genau diese Sucht soll ihr bei ihrem neuen Job als Pädagogin an ihrer alten Schule in Palokaski dabei Helfen ein Verbrechen aufzuklären - die 16 jährige Laura wird nach einer Strandparty vermisst. Um ihr Verschwinden ranken sich die Gerüchte von SM-Partys bis hin zu wilden Affären mit älteren Männern, doch niemand weiß was wirklich in jener Nacht am Strand passiert ist. Das weckt natürlich den Ermittlerinstikt von Miia, und so beginnt sie der Sache auf den Grund zu gehen.
Das Cover finde ich toll. Ich bin ein großer Skandinavien Fan, da habe ich mich sofort in der Atmosphäre verloren. Das kleine Fischerhäuschen an der Klippe mit dem nebligen Hintergrund, der ins Ungewisse führt, beschreiben ziemlich genau die Stimmung des Buchs. Sehr gut gelungen.
Bereits die Leseprobe fand ich super. Der lockere Schreibstil hat mich direkt gepackt und in das schöne Finnland entführt. Die Protagonistin Miia erscheint mir eine sehr sympathische Person zu sein, die ihr Ziel im Leben allerdings nicht wirklich gefunden hat.
Dennoch gefällt mit, das sie auf den Boden geblieben ist und trotz ehemaliger Medienpräsenz das Leben einer normalen Frau lebt: sie trifft sich mit ihren Freundinnen am Strand zu feuchtfröhlichen Mädchenabenden, sie nimmt hin und wieder einen Mann mit nach Hause und surft auf facebook.
Die Verbissenheit mit der sie sich darum bemüht den Fall der verschwundenen Laura aufzuklären fand ich sehr gut beschrieben. Auch die Stellen aus ihrem Privatleben fand ich überraschenderweise sehr spannend und anschaulich; ich konnte mich prima mit ihr identifizieren.
Auch diese fast väterliche Beziehung zwischen ihr und ihrem Ex-Partner Korhonen fand ich fast schon rührend.
Zu meiner Überraschung hat mir auch der Perspektivenwechsel zwischen Miia und dem Journalisten Pasi Tikka nicht im geringsten gestört. Normalerweise empfinde ich sowas als anstrengend, da die Perspektiven oft nicht parallel verlaufen und man schnell durcheinander kommt, aber hier hat alles perfekt gestimmt.
Die vielen neuen Ereignisse und Geschehnisse haben das Buch immer spannend gehalten und genau diese machen es zu einem echten Page-Turner.
Ich bin schon sehr gespannt wie es in Palokaski weitergeht und freie mich auf die Folgebände.
Fazit:
Ein toller Thriller mit abwechslungsreicher, spannender Handlung und sympathischen Charakteren. Würde ich definitiv meiner besten Freundin empfehlen!