Peferkt für jede Jahreszeit
Cover:
Das Cover ist mir sofort aufgefallen. Mein erster Gedanke: Passt perfekt! Ich finde dieses Bild (Eifelturm, Tänzer) und Farbkombination wunderschön und sehr harmonisch. Das Cover macht sofort Lust ...
Cover:
Das Cover ist mir sofort aufgefallen. Mein erster Gedanke: Passt perfekt! Ich finde dieses Bild (Eifelturm, Tänzer) und Farbkombination wunderschön und sehr harmonisch. Das Cover macht sofort Lust auf das Buch und schreit nach einer Geschichte in der es um Tanz, Liebe, Paris und Gefühle geht.
Schreibstil:
„Pas de deux - Frühling in Paris“ ist mein erstes Buch von J.L. Carlton. Nach dem Klappentext und einigen Textschnipsel war ich sofort Feuer und Flamme und wollte umbedingt wissen wie es weitergeht. J.L. Carltons Stil ist flüssig, locker, sehr witzig, strotzt nur so von Komik und Sarkasmus und die Autorin versteht sich auch perfekt darin die schwierigen, ernsten und dramatischen Stellen glaubhaft und mit viel Feingefühl darzustellen. Was mir besonders gut gefallen hat war, dass die Fachbegriffe für das Ballett nicht übersetzt oder ähnliches worden. Das hat die ganze Thematik des Balletts sehr authentisch und nachvollziehbar gemacht. Es war ein großes Vergnügen dieses Buch zu lesen und ist ein richtiger Pageturner. Ich wollte es gar nicht weglegen.
Inhalt/ Klappentext:
Jason Dubois will um jeden Preis der Star des Pariser Balletts werden. Doch um dieses Ziel zu erreichen, benötigt er dringend Hilfe. Denn obwohl technisch perfekt, fehlt es seinen Darbietungen an Ausdrucksstärke und Emotionalität.
Diese Hilfe erhält er – wenn auch nicht ganz freiwillig – von Mike Collins, dessen vielversprechende Tanzkarriere vor einigen Jahren durch einen folgenschweren Unfall jäh beendet wurde. Obwohl Jason als schwierig gilt, arbeiten beide Männer beharrlich daran, Jasons Traum zu verwirklichen. Aus anfänglicher Abneigung wird schließlich Freundschaft – und vielleicht noch etwas mehr. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes, das alles, was Mike und Jason gemeinsam erreicht haben, zu zerstören droht.
Um was es geht seht ihr (eingefügt) im Klappentext. Da ich nicht Spoilern möchte werde ich an dieser Stelle nicht mehr zum Inhalt der Geschichte verraten.
Charaktere:
Jason ist fast auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Tänzer, aber um sein Ziel zu erreichen muss er umbedingt lernen Ausdruck und Emotion in seine Darbietung zu legen. Er hat seine Eltern als Kind bei Unfall verloren und wurde von seinem Onkel Sir David großgezogen. Tanzen ist genau das was Jason am besten kann.
Zu Beginn der Geschichte ist Jason sehr von sich überzeugt, arrogant und ja teilweise auch wirklich sehr unfreundlich und benimmt sich unmöglich. Er versteht gar nicht was seiner Darbietung beim Tanz fehlt und warum er ausgerechnet Hilfe von diesem Mike bekommen soll. Aber weil Jason auch ergeizig und zu allem entschlossen ist fügt er sich brav in sein Schicksal. Allerdings nicht ohne Mike gehörig auf die Nerven zu gehen, ihn in den Wahnsinn zu treiben und einen beim Lesen den Kopf schütteln zu lassen über so viel Arroganz und von sich Eingenommenheit. Im Verlauf der Geschichte lernt man aber den ganzen Jason kennen. Jason zeigt viel mehr von sich als das „Arbeitstier“ ohne Emotionen. Er macht eine Entwicklung durch und lernt die Hilfe und Ratschläge anzunehmen und mehr als sich zu sehen. Ich mochte Jason sehr, ja auch am Anfang. Die ganze Zeit über ist es faszinierend zu sehen wie Jason aus sich rauskommt, immer mehr Emotionen zulässt, sein Tanzen sich verändert und seine Einstellung.
Mike ist ein ehemaliger Balletttänzer, der durch einen Unfall seine Karriere an den Nagel hängen musste. Er arbeitet im Tanzstudio seiner Mutter und gemeinsam versuchen sie klarzukommen.
Mike ist ganz anders als Jason. Er ist ein sehr netter, liebenswerter und bodenständiger Mann, der mit seinem Leben zufrieden ist und versucht das Tanzstudio seiner Mutter aufrechtzuerhalten. Mike denkt zwar nicht gerne an den Unfall zurück oder möchte großartig über seine ehemalige Vergangenheit als Tänzer philosophieren, aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass dem Ganzen noch nachhängt, trauert oder deswegen weinend in der Ecke liegt. Das erste Treffen mit Jason läuft nicht gerade gut, aber Mike lässt sich von Jasons schroffen Zurückweisung nicht aus dem Konzept bringen. Er soll ihm helfen also macht er das auch, egal was ein Jason Dubois findet und sagt. Mike war mir sofort sympathisch und hat mir gefallen. Auch Mike macht eine Entwicklung durch und lernt auch Dinge von Jason.
Die Beziehung der beiden ist von der ersten Minute an voller Witz, Sarkasmus, tollen Schlagabtauschen und knisternden Momenten, in denen die Luft flirrt. Jason und Mike sind so ein perfekt ergänzendes Paar. Die Chemie zwischen den beiden ist förmlich greifbar und jede Sekunde beim Lesen spürbar.
Nebencharaktere:
Kelly ist der Manager von Jason und kümmert sich um alles Wichtige. Er hat selbst mal getanzt und kennt daher auch Mike. Kelly hat so eine Art, die mich sofort begeistert hat. Er ist witzig, sarkastisch, gibt Jason mehr als Contra und ist für den Leser sehr gut erfassbar und emotional greifbar. Oft weiß man ja mit den Nebencharakteren nichts anzufangen, aber bei Kelly und den anderen ist das anders.
Sir David ist Jasons reicher, adliger Onkel, der seinen Neffen immer bei seiner Karriere unterstützt. Er liebt ihn und auch wenn das vielleicht nicht immer deutlich wird kümmert er sich um ihn. Mit Kelly verbindet ihn eine vergangene Beziehung. Während man Jason und Mike bei ihrem Tanz zusieht/ liest läuft im Hintergrund noch eine zweite Lovestory ab. Ganz zart und eigentlich nur nebenbei kann man verfolgen wie Kelly und Sir David zueinanderstehen, was ihre Geschichte ist, wie es sich weiter zwischen ihnen entwickelt und was noch so möglich ist zwischen ihnen.
Die beiden haben wirklich einen Platz in meinem Leserherzen bekommen und es war sogar ein bißchen schade nicht noch mehr von Kelly und Sir David lesen zu können.
Lou, die Schwester von Mike trägt auch zur Geschichte bei. Sie ist im Gegensatz zu Mike eine etwas unkonventionelle, verrückte, spontane und nicht nach den Konventionen lebende Person. Durch Lou kommt nochmal einiges an Witz, Spontanität und Lockerheit in die Geschichte. Sie gibt besonders Jason ganz schön zu denken und Contra. Ich finde Lou unglaublich erfrischend und toll.
Fazit:
Das Buch sprüht vor Witz, Komik, Sarkasmus, aber auch Ernst, Dramatik, schwierigen Stellen, Romantik, Knistern, sexy Stellen und Frühling. Es stimmt einfach alles: tolle Charaktere, Nebencharaktere, die die Story voranbringen und sehr sympathisch sind und eine gut ausgearbeitete Geschichte mit Handlung, Tiefgang, Romantik und viel Witz und Esprit. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen. Also lest es und verliebt euch mit Jason, Mike, Sir David in Paris im Frühling.