Jane Austens erster Roman : Eines meiner absoluten Lieblingsbücher!
Worum geht’s?
„Die Watsons“ von Jane Austen ist ein literarisches Meisterwerk, indem die Hauptprotagonistin Emma Watson vielerlei Probleme lösen muss bis schlussendlich die Hochzeitsglocken läuten können.
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Worum geht’s?
„Die Watsons“ von Jane Austen ist ein literarisches Meisterwerk, indem die Hauptprotagonistin Emma Watson vielerlei Probleme lösen muss bis schlussendlich die Hochzeitsglocken läuten können.
Emma Watson wächst bei ihrer Tante weit entfernt von ihrem ursprünglichen Elternhaus auf, bis ihre wohlhabende Verwandte noch einmal neu heiratet und somit Emma nicht mehr als Erbin in Frage kommt. Sie kehrt zurück zu ihrem kränklichen Vater, den sie mit ihrer Schwester Elizabeth von nun an sorgevoll pflegt.
Emma, die ihre engsten Verwandten seit Kindertagen nicht mehr gesehen hat, muss sich an das einfach Leben erst einmal wieder gewönnen und wird mit dem Klatsch & Tratsch ihrer Schwester immer wieder konfrontiert. Diese erzählt ihr viele Details zu einigen Leuten, die sie bis jetzt z. B auf Bällen, getroffen hat. Elizabeth nimmt meist kein Blatt vor den Mund und berichtet eifrig von den negativen Eigenschaften der feinen Gesellschaft. Emma lernt erwähnte Personen nach und nach kennen und zweifelt immer mehr an den Gerüchten, die ihre Schwester in den Raum geworfen hat.
Sie kommt in der feinen Adelsgesellschaft gut an und bekommt die Chance die Wahrheit über die „verurteilten“ Edelmänner und Edeldamen ihrer Schwester herauszufinden. Dabei weckt sie das Interesse von mehreren Männern. Jedoch hat sie nur Augen für den Einen, der zu bescheiden ist, ihr wirklich den Hof zu machen.
Meine Meinung:
Der Roman ist mit das erste Werk der berühmten Autorin, das später anonym beendet wurde. Ich finde es schade, dass die zweite Autorin sich nicht getraut hat ihren Namen preiszugeben, da ich finde sie hat sich als würdig erwiesen. Ich habe kaum bemerkt, wann die letzten Seiten von Jane geschrieben worden sind und wann jemand anderes angefangen hat weiterzuschreiben. Jane Austens Stellvertreterin hat einen guten Job gemacht und sich ihrem Schreibstil sehr gut angepasst.
Die Watsons ist eine typische Jane Austen Geschichte, in denen sich die Autorin auf ihre dezente Art über die damalige Gesellschaft lustig macht. Jane Austen war selber nie verheiratet, hat aber ihren Buchfiguren nach viel Drama und Missverständnissen immer ein Happy End versprochen. Man weiß was einen erwartet, es ist nichts sonderlich Neues, aber der Schreibstil von Austen verzaubert mich jedes Mal aufs Neue. Man erkennt die Ironie in ihren Sätzen, die viel in Monologen stattfinden, da man damals noch nicht öffentlich über das ein oder andere gesprochen hat. Auch wenn ich persönlich nicht viel mit Heirat und Kindern anfangen kann, so überzeugen mich Janes Erzählungen immer wieder. Meist passiert nicht viel in ihren Romanen, aber die Erzählweise gibt einem das Gefühl es passiert mehr als man ahnt.
„Die Watsons“ lässt vermuten, dass Jane hier ihre ersten Charaktere zusammengebastelt hat. So ist Emma Watson eine Kombination aus Elizabeth Bennet, Ellinor Dashwood und Anne Elliot, und ihre Schwester dagegen eine Mischung aus Lydia Bennet, Marianne Dashwood und Emma Woodhouse. Zumindest ist dies meine persönliche Abschätzung nachdem ich alle Jane Austen Geschichten schon mehrfach verschlungen habe, ob als Buch, Hörbuch oder Film.
Die Verwirrspiele, die wie bereits erwähnt in jedem Jane Austen Roman vorkommen, sind auch hier wieder optimal eingebaut und man amüsiert sich köstlich über den feinen Adel und ihre „Problemchen“, die zu mehr als einer missverständlichen Situation führen.
Das vorgegebene Cover auf Lesejury stellt vermutlich Emma Watson selbst dar. Meines Erachtens eine passende Darstellung, da ich sie mir auch so vorgestellt habe in Etwa. Ich besitze noch ein anderes Cover, auf dem man vermutlich auch Emma mit einem jungen Mann im Arm sieht. Wer dieser ist, stellt sich am Ende der Geschichte heraus.
Ich muss sagen, dass selbst ich anfangs gedacht hätte, die Wahl von Emmas Herzensmann würde ein anderer sein. Ein bestimmter männlicher Name fiel zu Anfang des Buches sehr oft, was meist darauf hindeutet, dass dieser noch einen großen Part einnehmen wird in dem Buch. Dies war auch der Fall, aber anderes als erwartet. Natürlich kann ich nicht nachvollziehen, ob Jane Notizen hatte und man sich dann beim Schreiben daran orientiert hat oder ob die zweite Autorin ihr persönliches „Happy End“ zusammengeschnipselt hat. Wobei ich sagen muss, so wie es schließlich gekommen ist, also welches Paar am Ende zusammengefunden hat, gibt für mich auch mehr Sinn. Zumal ich diese Beziehung auch für wesentlich gesünder halte als die, die eventuell zu Beginn vermutet wird.
Fazit:
Ich zähle „Die Watsons“ zu meinen Lieblingsbüchern, weil ich den die Erzählperspektive der Autorin und auch ihre Art und Weise wie sie „immer wieder denselben Inhalt“ so genial verpacken kann, dass mir nie langweilig wird.
In diesem Sinne: Ein Hoch auf Jane Austen und ein großes Lob an ihre namenlose Stellvertreterin!