Blut wird strömen
„Der Dämon von Naruel – Blutregen“ von Janine Predriger, ist der Abschlussband der Naruel-Reihe. Die Reise von Pan und Thor neigt sich dem Ende zu. Der große Kampf gegen den „Oberdämon“ Cragorin steht ...
„Der Dämon von Naruel – Blutregen“ von Janine Predriger, ist der Abschlussband der Naruel-Reihe. Die Reise von Pan und Thor neigt sich dem Ende zu. Der große Kampf gegen den „Oberdämon“ Cragorin steht kurz bevor.
Das Buch ist ein Kontrast in sich, denn in der ersten Hälfte wirkt die Welt heil, trotz der nahenden Gefahr. Diese Bedrohung ist zwar allgegenwärtig, aber Pan und Thor versuchen noch einmal Kraft in dem zu schöpfen, was sie so ans Leben bindet. Ihre Freundschaft wird dabei nochmals auf ein völlig neues Level gehoben. Still geht es zu, wenn auch die eine oder andere Überraschung aufwartet. Es wird nicht langweilig, aber man fragt sich schon, wann es denn endlich zur Sache geht. Ganz logisch, man wartet auf das große Finale. Die zweite Hälfte ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Dort wird nicht mit Gewalt und Gore gespart. Es fliegen die Körperteile, es spritzt das Blut in Unmengen. Es ist ein Getöse und Massaker, wie ich es nicht erwartet habe. Auch die Teile 1-3 waren gespickt mit Gewaltszenen und mit Gräueltaten, aber was sich Janine Prediger hier noch hat einfallen lassen, ist unglaublich. Der Ideenreichtum scheint unerschöpflich, ständig passieren neue, verrückte und auch ekelige Dinge. Das Buch hätte aus einer japanischen Anime-Schmiede kommen können. Ich weiß nicht ob es an den Unmengen Blut lag, die so übertriebe Fontänen spritzten, dass es surreal wurde. Oder ob es das Setting war. Keine Ahnung. Ich hatte ständig knallbunte Animes im Kopf. Das ging mir bei den ersten Teilen nicht so. Aber das ist kein Kritikpunkt, es zeigt lediglich die Wandlung die die Story durchgemacht hat. Wenn ich Schubladendenken hätte, wüsste ich nicht in welches Genre ich dieses Buch einordnen würde. Es ist auf jeden Fall Fantasy, aber das ist ja auch nur ein Überbegriff. Egal was es ist, es ist richtig gut geworden. Der einzige kleine Kritikpunkt ist, wie gesagt, die klare Spaltung des Buches in zwei Teilen. Der erste Teil sehr soft, der zweite Teil dann Hardcore. Hätte man das Tempo zu Beginn nicht ganz so zurückgefahren, wäre es in meinen Augen perfekt geworden. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Ich war vielleicht auch zu ungeduldig, denn ich wollte natürlich wissen, wie die Reihe nun ausgeht. Dass sich am Ende nicht alle bei der Hand nehmen und lachend und tanzend dem Sonnenuntergang entgegen hüpfen, war mir schon klar, dafür war die Buchreihe viel zu düster. Aber mit diesem Ende habe ich dann doch nicht ganz so gerechnet. Es würdigt die Reihe in allen Belangen. Ich war etwas traurig und es geisterte auch noch ein paar Tage durch meine Gedanken. Das schafft nicht jedes Buch und ist ganz klar ein Lob an die Autorin.
Wer diese Reihe verpasst hat, ist selber schuld. Ich finde es schade, dass sie nun beendet ist. Auf der anderen Seite bin ich froh, wie das Ende ausgefallen ist. Es trifft genau meinen Nerv. Ich empfehle die Reihe gern weiter. Habe mich in Naruel auf eine unangenehme-angenehme Art pudelwohl gefühlt. Unbeschreiblich. Lesen und selber empfinden!