Richtig guter Krimi um die Mafia in Südfrankreich, mit einem schwachen Commissaire Mazan
Band 3 der Reihe um den Katzenkommissar setzt direkt ein mit dem bereits im Klappentext erwähnten Attentat auf Zadira Matéo. Die nächsten knapp 100 Seiten sind dann vom Stil her ganz anders als die anderen ...
Band 3 der Reihe um den Katzenkommissar setzt direkt ein mit dem bereits im Klappentext erwähnten Attentat auf Zadira Matéo. Die nächsten knapp 100 Seiten sind dann vom Stil her ganz anders als die anderen beiden Teile. Matéo schwebt zwischen Leben und Tod, man folgt dabei ihren Gedankengängen, die etwas konfus anmuten. Das verdeutlicht ihren Zustand. Es werden Gegenwart und Vergangenheit vermischt und wir erfahren dabei, was damals in Marseille vorgefallen ist: der Tod von Zadiras Vater, die Entlarvung korrupter Polizisten des BAC und warum Zadira nach Mazan gehen musste. Aufgrund des Attentats kommt Ihr damaliger Vorgesetzter nach Mazan, Matéos Vergangenheit holt sie also ein. Liegt in von Matéo aufgedeckten Polizeiskandal der Grund für das Attentat? Und warum hat sie überlebt? Absicht oder nicht?
Der arme und verliebte Tierarzt Jules wird von Matéo weggeschickt, aber allein deswegen, um ihn zu schützen. Dieser denkt jedoch nicht daran, sich aus dem Staub zu machen. Vielmehr fährt er nach Marseille, um den oder die Schuldigen ausfindig zu machen. Somit ermittelt in diesem Band nicht Zadira, sondern Jules ist derjenige der Marseille aufwühlt und nicht wenige nervös macht. Wir erhalten Einblicke in die kriminelle Seite der Hafenstadt, in die mafiösen Strukturen und die Verstrickung der Politiker in allerlei Machenschaften. Dies ist meiner Meinung nach sehr fundiert aufbereitet und wirkt durchaus realistisch.
Commissaire Mazan selbst ist derweil stolzer Papa, obwohl er als Kater diesen Begriff nicht nennt. Er weiß nur, dass die Kinder ein Teil von ihm sind. Der Katzenpart kommt dieses Mal etwas zu kurz, aber das macht nicht, denn diese Teile haben mich diesmal teilweise etwas genervt.
Das Buch ist also sozusagen mehr Krimi als Katze. Dabei ist er anders als die beiden Vorgänger. Weniger Ermittlungen, dafür viel Persönliches. Matéo zeigt ihre verletzliche Seite, wir lernen sie besser kennen. Des Weiteren hat das Autorenduo im Anhang die Quellen aufgelistet, anhand derer es sich seine Anregungen für die drei Romane geholt hat. Ein sehr interessanter Einblick, der verdeutlicht, wie nahe die Bücher an der Realität sind.
4 Sterne für einen fundiert recherchierten Krimi, der nur aufgrund des diesmal schwachen Katzenparts einen Stern Abzug bekommt.